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Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane

Titel: Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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Oberstock eure Kabinen aus. Für Prosper findet sich im Schrank ein trockener Trainingsanzug.«
    »Bringen Sie uns nach Monton zurück, an unseren Ferienort in Frankreich?« erkundigte sich Henri wachsam.
    Charivari runzelte die Stirn.
    »Nicht, bevor die Angriffe des Ragamuffin nachgelassen haben«, erwiderte er. »Das ist zu gefährlich! In meinem Giganto seid ihr sicherer als anderswo. Außerdem habe ich euch nicht nur vor dem Wellenbeschuß zu schützen, sondern auch vor der Verfolgung durch die rätselhaften Erdspione.«
    Ja, mit diesen menschenähnlichen Lebewesen, den Vavas, den variablen Vasallen des Ragamuffin, die über besondere autobiologische Fähigkeiten verfügten, hatten die Freunde bereits unliebsame Erfahrungen gemacht. Die Erdspione – einer war als Schachfigürchen, als Bauer, getarnt gewesen – stellten ihnen nach, weil sie die Mitwisser des Professors waren. Ihre Blicke – auch das wußte man schon – durchdrangen sogar Materie.
    In zwei Lifts sausten die Gefährten in das Obergeschoß.
    »Prima!« rief Micha begeistert. »Von mir aus könnte der olle Ragamuffin noch vier Wochen lang Viechsgedanken durch die Gegend schleudern, hier drin ist es herrlich, und wir brauchen nicht gleich wieder zur Schule.«
    »Du hast Nerven«, ereiferte sich Tati. »Fast die ganzen Ferien haben wir wie die Maulwürfe in der Erde gesteckt. Nun bleiben uns gerade noch fünf Tage, und die willst du an einen Erdgeist verschenken? Stell dir vor, der zertrümmert den Giganto und erwischt uns! Was dann ... ? Dann brauchst du jedenfalls nie wieder zur Schule!«
    »Das stellen wir uns lieber nicht vor«, sagte Superhirn scharf.
    Henri und Gérard, waren den Gang entlang gelaufen und – hatten ein paar Türen geöffnet.
    »Die Quartiere sind noch besser als die im vorigen Giganto«, meinte Henri. »Jeder von uns kriegt ein Einzelzimmer mit Bad, Wäschekammer, Telefon, Recorder und automatischem Service. Micha, den Pudel kannst du nachher im Laderaum Gassi führen!«
    »Ich such mir erst mal was Trockenes zum Anziehen in meinem Kleiderschrank«, brabbelte Prosper. Er verschwand in Zimmer 3.
    »Und ich wasche mir den Brandgeruch aus den Haaren«, sagte Tati. Als auch Prosper und Micha ihre Zimmer aufgesucht hatten, zupfte Henri Superhirn am Ärmel.
    »He, warte mal!« flüsterte er. »Was hältst du von der Situation?«
    »Hm«, überlegte Superhirn. »Wenn der Professor sagt, daß dieses Schiff absolut strahlensicher ist, wird es stimmen.«
    »Aber wie lange sollen wir ziellos in der Erde rumgondeln? Mir scheint, Charivari weiß selber nicht, worauf er wartet. Falls der Ragamuffin die Welt zerstören will und nur dieser Giganto bleibt übrig – ha, dann landen wir eines Tages oben auf der Erdoberfläche, einsam wie die Arche Noah!«
    Superhirn erwiderte ruhig: »Du meinst, Charivari weiß nicht, worauf er wartet? Er wartet darauf, daß der Ragamuffin seine Munition verschießt. Er braucht unvorstellbare Hirnwellen-Energien, um sich solche Angriffe zu leisten. Das wissen wir von den vorigen Malen. Es ist eine Sache von Stunden, dann geht ihm die Kraft aus, und er verhält sich schön still, um aufzutanken'.«
    »Und das soll etwa immer so weitergehen?« fragte Henri.
    Die beiden Freunde starrten einander an.
    »Du hast recht, Henri«, sagte Superhirn. »Nein, das kann nicht so weitergehen! Die innerirdische Macht muß zum Schweigen gebracht werden, bevor sie mit einer ihrer nächsten Attacken aufs Ganze geht. Wer weiß denn, welche Fähigkeiten dieses Volk noch entwickelt?«
    Die Gefährten waren von den überstandenen Aufregungen erschöpft. So ruhten sie sich ein paar Stunden in ihren Bordquartieren aus.
    Daß der Giganto auf Schleichfahrt seine Warteschleifen durch den dicksten Dreck in dunkler Erdtiefe machte, merkten sie nicht.
    Wegen des eingebauten Verzögerungseffekts spürten sie weder Beschleunigen noch Bremsen. Sogar Purzelbäume konnte der Giganto schlagen, ohne daß es die Insassen bemerkten. Das gewaltige Fahrzeug war so gebaut, daß es unmerklich – ohne die Besatzung auch nur ins leiseste Schwanken zu bringen – jeden Stoff und jede Schicht in der Erde durchdringen konnte. Für die Hülle hatten Charivaris Labor-Spezialisten ein besonderes Material entwickelt. Dabei war die Bindung zwischen den Atomen so verstärkt worden, daß sie erst bei hundert Millionen Grad Hitze oder Kälte aufbrechen konnte.
    Eine derartige Hitze herrscht aber nur auf einigen außergewöhnlichen Sternen. (Selbst die Sonne hat

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