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Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane

Titel: Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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gehört.«
    »Ein Blitz!« überlegte der Arzt. »Der Blitz hat die Wirtschafterin nicht getroffen, soviel steht fest. Eher, daß sie übergeschnappt ist, als sie die Bescherung in der Küche sah. Ein Schock also, der die plötzliche Verwirrung ausgelöst hat!« Er wandte sich um. »Ich gehe gleich noch mal zu ihr!«
    Er lief mit dem Gärtner zur Hintertür hinaus. Tati folgte den beiden, während Superhirn mit dem Elektriker in den Keller hinabstieg.
    »Komisch, komisch!« brummte der Mann. Er leuchtete mit der Taschenlampe die Sicherungskästen ab und verschwand in einem Gang, um die Fülle der Wandkabel zu kontrollieren. Superhirn fröstelte es hier. Aber die Sache entwickelte sich nicht schlecht, und so rannte er befriedigt wieder hinauf in die Küche.
    Jäh blieb er stehen. Auf der Schwelle zur Hintertür lag Tati – bewußtlos!
Kein Trick vom Ragamuffin!
    Behutsam hob Superhirn das Mädchen auf Tati lehnte den Kopf an seine Schulter. Verletzt war sie nicht. Sie regte und straffte sich erstaunlich schnell.
    Ihre Augen weiteten sich voller Schrecken, als sie den Jungen ansah. »Du bist hier?« fragte sie. »Ich dachte, du bist ...«
    »... im Keller, ja«, unterbrach Superhirn. »Aber es ist doch nichts dabei, daß ich wieder herauf in die Küche gelaufen bin!« jetzt schüttelte er Tati. »Was ist passiert? Bist du jemandem begegnet? Im Garten? Dem Erd-Spion vielleicht? Besinn dich! Antworte! Hast du draußen was Schreckliches bemerkt?«
    »Ich ...«, das Mädchen lächelte verzerrt, »... ich hab im Garten einen Geist getroffen!«
    »Einen Geist?« Superhirn hob die Brauen bis über den Brillenrand. »Was für einen?«
    »Deinen!« erwiderte Tati. »Ich habe dich gesehen!«
    Superhirn schwieg. Weder lachte er, noch bezweifelte er Tatis Worte.
    »Ich bin den Männern zum Gärtnerhaus nachgegangen«, berichtete Tati hastig. »Da kamst du plötzlich von der Seite auf mich zu. Aber du hast einen richtigen Freizeit-Dreß angehabt, keinen Bademantel – wie jetzt – und deine Haare waren nicht naß vom Schwimmen.«
    »Und was hab ich gesagt?« fragte Superhirn ernsthaft.
    »Wir sollten heute abend um 23 Uhr am Tafel-Felsen sein!«
    Der spindeldürre Junge verzog noch immer keine Miene.
    »Hat der Arzt oder der Gärtner meinen – meinen Geist gesehen?« erkundigte er sich.
    »Nein. Sie gingen gerade ins Gärtnerhaus. Sie waren ganz mit dem Fall Madame Claire beschäftigt. Aber ich – ich war blödsinnig erschrocken. Ich bin zur Küche zurückgerannt. Auf der Schwelle ist mir schwindlig geworden.« Tati fügte hinzu: »Das mit deinem Geist, das war doch sicher ein Trick von – von diesem komischen Erd-Boß?«
    Superhirn antwortete erst, als sie die schloßartige Villa durch das Hauptportal verlassen hatten und den Geschwistern und Freunden am Swimmingpool zustrebten.
    »Dein Erlebnis riecht eher nach Professor Charivari als nach dem Ragamuffin«, erklärte er. »23 Uhr am Tafel-Felsen? Hm ... Wir sollen wohl wieder mal von hier weggeholt werden. Aber, he ...«, er reckte den Hals, »was ist denn mit den anderen los? Warum hält sich Micha die Augen zu und schmeißt sich ins Gras?«
    Auch Henri, Prosper und Gérard waren aus dem Wasser geklettert. Sie standen am Rand des Schwimmbeckens und starrten Superhirn wie versteinert an.
    Nur der Pudel Loulou hopste dem spindeldürren jungen vergnügt entgegen.
    »Su-Su-Superhirn!« schrie Prosper wütend. »Denkst du, wir sind blöd, daß du uns so zum Narren halten kannst? Erst rennst du ins Haus, dann schleichst du dich von der Seite an uns ran und redest lauter dummes Zeug!«
    »Für deine Zaubermätzchen ist nicht die richtige Zeit«, sagte Henri scharf.
    »Du hast wohl vergessen, daß wir sowieso schon ziemlich durchgedreht sind?« murrte Gérard. Superhirn und Tati warfen sich einen Blick zu. Dann erklärte der Junge ruhig: »Ihr seid sehr schlechte Beobachter. Meint ihr nicht? Ich trug doch sicher keinen Bademantel – und meine Haare waren nicht naß. Glaubt ihr wirklich, ich wäre so dumm, euch gerade heute an der Nase herumzuführen?«
    Micha kam hoch. »Aber du warst hier! Eben warst du hier! Und du hast uns was gesagt.«
    »Vorher bin ich Tati im Küchengarten begegnet, als ich in Wirklichkeit im Keller war!« rief Superhirn ärgerlich.
    »Ja!« bestätigte Tati. »Ich halte Superhirns Erscheinung für einen Trick von diesem Erd-Boß! Vom Ragamuffin!«
    »Halt, nein!« bestritt Superhirn entschieden. »Ich hab's Tati schon einmal gesagt: Dahinter steckt nicht

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