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Erebos

Erebos

Titel: Erebos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Poznanski
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gegen Zombies gekämpft, aber wenigstens bei Licht.
    Jetzt flackert wieder etwas, wirft einen Schatten gegen die Mauer. Dass es sein eigener ist, merkt er erst, als er mit dem Schwert dagegenschlägt. Das Echo des Schlags verliert sich in den dunklen Gängen.
    Der Kampflärm ist so nah, direkt hinter der nächsten Mauer müssen die anderen sein. Er tastet sich die Wand entlang, sein Harnisch schrammt quietschend dagegen. Plötzlich ist die Wand verschwunden, Sarius stolpert in eine Nische und hier – na endlich – ist ein Tor. Natürlich geschlossen. Er untersucht es, findet einen Riegel, schiebt ihn hoch. Mit aller Kraft stemmt er sich gegen das Holz und schafft einen Spalt, durch den massenhaft Licht fällt. Der Kampflärm ist laut wie nie zuvor, Beine in fellbesetzten Stiefeln kommen ins Sichtfeld, gleich danach schwarze, klackernde Skorpionbeine.
    Ein Teil von ihm – ein großer Teil will das Tor wieder schließen und warten, bis alles vorbei ist. Es hat ihn niemand gesehen, oder? Außer vielleicht der Bote, der alles sieht und alles weiß …
    Der Gedanke an die gelben Augen genügt. Sarius drückt das Tor auf und stürzt vorwärts, sieht drei Skorpione und sechs, nein, sieben Kämpfer. Kennt er jemanden? Keine Zeit, genauer hinzusehen, einer der Skorpione wendet sich eben von seinem Gegner ab und läuft auf Sarius zu.
    Er weicht zurück und achtet darauf, dass sein Schwert in Richtung des Angreifers zeigt. Dessen Stachel ist hoch erhoben, pendelt hin und her auf der Suche nach einem Ziel. Sarius stößt zu, trifft den Leib des Skorpions seitlich, es knirscht. Den zweiten Hieb führt er gegen den Giftstachel, das hat den ersten Skorpion vertrieben, diesen leider nicht. Vielleicht hat Sarius schlecht getroffen, jedenfalls weicht sein Gegner nur kurz zurück, um dann mit doppelter Geschwindigkeit wieder anzugreifen.
    Sarius springt nach rechts, der Stachel fährt an ihm vorbei, er ergreift die Gelegenheit und trifft ihn noch einmal mit seinem Schwert. Endlich, das Vieh schwankt ein bisschen. Mit ein wenig Glück kann Sarius es durchbohren, wie das Exemplar an der Wand vorhin. Beängstigend nah zischt eine der scharfen Scheren an ihm vorbei, er duckt sich schon in Erwartung des furchtbaren Tons, doch der Skorpion hat ihn verfehlt. Ein Stoß mit der Waffe, der Panzer gibt nach. Das Tier knickt nach rechts ein, Sarius setzt nach, sticht nach dem ungeschützten Bauch. Treffer. Auf einmal ist jemand neben ihm und schlägt mit seiner Hellebarde auf den Skorpion ein.
    Sosehr Sarius sich vor Kurzem noch Gesellschaft gewünscht hat, so lästig ist sie ihm auf einmal. Eine dämliche Dunkelelfin ist es, die ihm ins Gehege kommt, jetzt, nachdem er den schwierigen Teil bewältigt hat und der Rest nur noch ein Spaziergang ist. Seine Mitstreiterin lässt sich nicht abdrängen. Ihre Waffe muss stärker sein als seine, denn drei Hiebe genügen und der Skorpion liegt bewegungslos am Boden.
    Sarius ist heiß, ganz tief innen. Sein Schwert ist mit grauem Schleim beschmiert, den würde er gern mit dem Blut der Dunkelelfin mischen, die sich einfach vorgedrängt und den leichten Teil übernommen hat. Als hätte er Hilfe gebraucht. Als hätte er es nicht allein geschafft.
    Er überprüft ihren Namen. Feniel, aha. Blöde Kuh. Was tut sie denn jetzt? Stürzt sich auf den toten Skorpion und macht Hackfleisch aus ihm. Anders als Sarius vorhin hat sie es weder auf Stachel noch Scheren abgesehen, sondern wühlt sich richtiggehend durch den Kadaver. Das ist ja krank.
    »Sieg«, haucht eine Stimme in Sarius’ Ohr. Er sieht sich um. Die Schlacht ist geschlagen, aber die anderen Erebos-Kämpfer sind noch schwer beschäftigt. So wie Feniel zerlegen sie die toten Skorpione in kleinste Teile und Sarius beschleicht das Gefühl, ihm könnte etwas entgangen sein.
    Als er die Hufschläge hört, weiß er bereits, was bevorsteht. Im nächsten Moment trabt das gepanzerte Pferd des Boten heran, sein Reiter hebt grüßend die Hand.
    »Ihr habt gute Arbeit geleistet und werdet einmal mehr euren Lohn erhalten. Ich denke, ich beginne mit Drizzel.«
    Der Vampir, der noch mit beiden Armen im Bauchraum eines der Skorpione steckt, erhebt sich. Sarius bemüht sich, nicht darüber nachzudenken, was alles an Drizzels Händen klebt.
    »Du hast dich gut geschlagen, wenn auch nicht hervorragend. Ich gebe dir einen neuen Schild. Er ist ebenfalls gut. Nicht hervorragend.«
    Drizzel nimmt den Schild in seine klebrigen Hände und wirft seinen bisherigen in einen der

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