Erfindung der Violet Adams
Glückwunsch zum Geburtstag!«, sagte Violet, nachdem er sich hingesetzt hatte.
»Dir auch herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag«, sagte er.
»Bis jetzt dürfte deiner wohl glücklicher verlaufen sein, möchte ich meinen«, grinste sie.
»Nun, er hat ganz eindeutig Potenzial«, antwortete Ashton.
»Ich frage mich, wo Mrs Wilks unsere Geschenke von Vater versteckt hat«, sagte Violet und ignorierte die letzte Bemerkung ihres Bruders. »Er wird uns doch welche geschickt haben, oder?«
»Natürlich.«
»Wo können sie dann sein?«
»Vielleicht auf ihrem Zimmer. Oder in der Küche?«
»Fiona hat schon in der Küche nachgesehen.«
»Du hast Fiona gebeten, in der Küche nachzusehen?«
»Ja.«
»In Anbetracht deiner neuen Vereinbarung mit ihr, bin ich noch immer überrascht, dass sie überhaupt mitgekommen ist.«
»Sie ist wirklich eine reizende Person«, sagte Violet.
»Die dich zufälligerweise erpresst.«
»Sie macht Drew sehr glücklich. Und sie hat gesagt, dass sie kommt, weil sie es mir versprochen hat. Das ist doch nobel von ihr, nicht?«
»Wir bezahlen sie immerhin.«
»Richtig, aber ich denke, Drew bezahlt jetzt das meiste für sie, sodass sie das Geld nicht braucht. Ich finde es schön, dass sie hier ist. Sie ist vielleicht ein wenig … gerissen, aber sie könnte erheblich Schlimmeres mit der Information anstellen, in deren Besitz sie gekommen ist.«
»Wer könnte Schlimmeres anstellen?«, erkundigte sich Mrs Wilks, die plötzlich in den Raum gestürzt kam, einen Strauß Lilien im Arm.
»Ah, nur eine Schauspielerin«, antwortete Violet schließlich.
»In einem Stück, das wir gesehen haben«, beendete Ashton den Satz. »Eine bekehrte Schurkin.«
»Klingt nett«, sagte Mrs Wilks. »Und euch beiden alles Gute zum Geburtstag. Ich weiß, dass Jack später vorbeikommen wird, und ich habe ein paar von den Freunden eures Vaters eingeladen, die euch zu eurem achtzehnten Geburtstag alles Gute wünschen wollen. Und natürlich gibt es einen Kuchen. Ein paar Pakete waren bereits für euch in der Post, aber ich habe gedacht, dass ihr warten solltet, bis ihr angezogen seid.«
»Warum?«, fragte Violet. »Was ist, wenn eins der Geschenke ein neues Kleid ist?«
»Dann kannst du es morgen anziehen. Neue Kleider an Ostern das erste Mal zu tragen, bringt Glück«, entgegnete Mrs Wilks.
Ashton konnte nicht genau sagen, was sich an Mrs Wilks verändert hatte, aber sie schien lockerer zu sein. Ihre Hüften bewegten sich geschmeidiger, wenn sie ging, und ihre ängstliche Ausstrahlung war einer anmutigen gewichen.
»Ihr solltet fertig frühstücken und euch anziehen«, sagte Mrs Wilks. »Die Besucher werden wahrscheinlich gegen Mittag eintreffen, und es ist schon fast elf. Ich hätte euch nicht so lange schlafen lassen sollen, aber es ist schließlich euer Geburtstag … «
Ashton und Violet zogen sich schnell an und trafen sich in der Halle. Ashton war überrascht zu sehen, dass Violet ein Kleid in Hellblau und Purpur trug, das ihr Vater ihr geschenkt hatte, bevor er abgereist war, und über das sie sich hinter seinem Rücken lustig gemacht hatte. Sie hatte sich auch die Haare gemacht und Puder aufgetragen. Sie sah anmutig aus, vielleicht ein wenig romantisch, das Haar aus dem Gesicht gesteckt, sodass es in Locken auf ihren Rücken fiel, die Haut blass und ebenmäßig, die natürliche Farbe schimmerte an den Wangen durch, als wäre sie gerade aus der Kälte hereingekommen.
Sie lächelte ihn an, als er sie betrachtete. »Was ist?«, fragte sie.
»Du siehst sehr hübsch aus«, antwortete er.
»Ich habe herausgefunden, dass das alles nicht viel Mühe macht«, sagte sie und nahm seinen Arm. »Es ist fast ein Vergnügen, wie einfach es ist, ein wenig Puder aufzutragen und mir die Haare zu machen. Selbst das Korsett lässt sich leicht anziehen, wenn ich es nicht so fest schnüre. Es ist wirklich eine Erleichterung im Vergleich dazu, was ich tun muss, um mich in Illyria zu verkleiden. Und wenn ich mich so zurechtmache … scheint das alle zu freuen. Selbst Fiona hat gelächelt, als sie mich gesehen hat, dabei habe ich sie geweckt. Es gefällt mir, wenn Menschen durch meine Gegenwart glücklicher sind.«
»Ich versichere dir, dass deine Toilette damit nichts zu tun hat«, sagte Ashton. »Das ist einfach ein Familientalent.« Er nahm einen Spazierstock aus dem Ständer und griff nach dem Lilienstrauß, den Mrs Wilks auf den Tisch im Eingang gelegt hatte, und sie machten sich auf den Weg.
Seit ihre Mutter bei
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