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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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Schwester.«
    »Das hat sie mir erzählt, Sir.«
    »Und ich muss zugeben, dass ich sehr von ihr angetan bin … , von ihrer Art zu denken.«
    »Ich bin mir sicher, dass es sie freuen wird, das zu hören, Sir.«
    »Wenn das Schuljahr vorbei ist, hoffe ich, sie öfter zu sehen, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Was Sie meinen?«
    »Ich möchte Ihre Schwester umwerben.«
    »Oh.«
    »Aber da Sie mein Schüler sind, möchte ich Sie nicht in eine peinliche Lage bringen, wenn Sie also Einwände haben – «
    »Überhaupt nicht, Sir.«
    »Ich würde Sie natürlich nicht bevorzugt behandeln.«
    »Nein, Sir.« Violet war knallrot geworden und sah zu Boden. Ihr Herz pochte doppelt so laut wie die Getriebe. Ihr Herz hätte den Zug mit Energie versorgen können.
    »Nun, gut«, sagte der Duke. »Und vielen Dank für die Karte. Ich werde sie kopieren und Ihnen das Original nach Ostern zurückgeben, wenn Ihnen das recht ist.«
    »Ja, Sir. Aber Sie sollten vorsichtig sein, wenn Sie dort hinuntergehen wollen. Es gibt dort unten viele Kreaturen, von denen manche ziemlich gewalttätig zu sein scheinen.«
    »Umso mehr Grund für die Schüler, nicht dort unten herumzustreifen«, meinte der Duke und schürzte die Lippen. »Aber ich bin mir sicher, ich kann damit umgehen. Entlaufene Experimente, alte Apparate, die an ihrem mechanischen Leben festhalten – ich habe das alles schon gesehen.«
    »Natürlich, Sir.«
    »Dann vielen Dank«, sagte der Duke und verließ den Raum. Violet lehnte sich an die Wand und presste die Hände vors Gesicht, dessen Wärme sie spüren konnte. Dann atmete sie tief durch, als sie merkte, dass sie eine Weile die Luft angehalten hatte.
    »Beug dich vor, damit ich dich in den Arsch ficken kann«, sagte Oscar.

Kapitel 30
    C alvin Curio war nie auf Ruhm aus gewesen. Seine Eltern waren gestorben, als er drei war, und er war teils in einem städtischen Waisenhaus, teils von Kindern auf der Straße erzogen worden, die nur wenige Jahre älter waren als er. Als ein wohlhabender Wissenschaftler ihn eines nachmittags herumhängen sah und anbot, ihn zu bezahlen, wenn er ihm ein paar Sachen vom Markt holte, nahm Curio an, wenn auch nur aus dem einzigen Grund, weil er nie eigenes Geld gehabt hatte. Die älteren Jungen machten das oft und kauften sich Dinge wie Groschenromane und Murmeln dafür. Er hatte damals eine Murmel, eine blaue mit einem Streifen rundherum wie der Ring des Saturns. Also machte er den Botengang für den Wissenschaftler und half ihm, seine Einkäufe ins Haus zu tragen.
    Das Apartment des Wissenschaftlers erschien Curio damals elegant und prächtig, obwohl er heute wusste, dass es bestenfalls schäbig gewesen war. Doch der Keller, in dem sich das Labor des Wissenschaftlers befand, war ein Ort der Wunder. Überall standen Glasbehälter, und es gab ein Feuer mit einem schweren Kupfertopf darüber, in dem etwas kochte, das nach Schimmel und Staub roch. Einige der Glasbehälter und Röhren waren mit Flüssigkeiten in Hunderten von Farben gefüllt: blau wie seine Murmel, rot wie Blut, grün wie die Bäume in der Stadt. Das Labor machte den Eindruck, als würde es sich kontinuierlich verändern, als würden die Behälter oder ihre Inhalte herumtanzen, wenn er wegsah, nur um innezuhalten, wenn er sich wieder umdrehte. Zaubertränke blubberten und rauchten, Schläuche füllten sich mit Flüssigkeit und entleerten sich wieder. Curio starrte alles mit offenem Mund an.
    »Gefällt es dir, Junge?«, hatte der Wissenschaftler ihn gefragt. Curio nickte. Der Wissenschaftler stellte sich als Dr. Henry Voukil vor und sagte Curio, dass er ihn gerne ausbilden würde, wenn er dazu bereit wäre. Curio, den das Labor faszinierte, war bereit und fungierte über die nächsten Jahre als Botenjunge, Lehrling und Testperson für Dr. Voukil. Zuerst machte es ihm auch Spaß. Voukil lehrte ihn zu lesen, und die seltsam schmeckenden Elixiere, die der Doktor ihm zu trinken gab, bewirkten kaum etwas, außer dass sie auf seiner Haut prickelten und er sich übergeben musste, was ihn amüsierte. Als Dr. Voukil mit der Zeit klar wurde, wie gehorsam Curio war und dass niemand erfahren würde, was er tat, wurde er verwegener in seinen Experimenten. Curio verlor sein gesamtes Haar, schlief eine Woche lang, weinte Blut und konnte plötzlich komplexe Rechenaufgaben ausführen. Die meiste Zeit war er benommen und verwirrt. Dr. Voukil begann, ihn die Eigenarten verschiedener Elemente zu lehren, ihm zu erzählen, was er erreichen wollte, mixte

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