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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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und Violet um sie herum bastelten.
    Zur Abendessenszeit hatte Fiona zwei Dutzend Eier gefärbt, und Violet hatte etwas zusammengesetzt, das wie der Sockel des seltsamen Teils aussah. Es war ein wunderschöner Sockel, die Bronzeteile verflochten sich ineinander, während sie nach oben strebten. Nach dem Abendessen arbeitete Violet, selbst als Jack auftauchte und fragte, ob sie mit ihm und Ashton Fischen gehen wollte, weiter. Mrs Wilks versuchte, sie mit einem Zuckerosterhasen wegzulocken, doch Violet nahm ihn nur und verputzte ihn geräuschvoll, während sie sich weiter in ihre Arbeit vertiefte. Ihr Herz und ihre Seele steckten in dem Puzzle. Es war mehr als wundervoll; jeder Moment, den sie daran arbeitete, war eine Freude, und sie konnte es kaum erwarten zu sehen, was der Duke ihr geschenkt hatte. Schließlich ließ sie sich überreden, ins Bett zu gehen, doch als sie am nächsten Morgen aufwachte, machte sie sich sofort wieder an die Arbeit.
    Am dritten Tag war sie fertig. Es war eine große Blume aus Bronze mit einer geschlossenen Knospe und einem Schlüssel, um sie aufzuziehen. Wenn man den Schlüssel drehte, erblühte die Blume und spielte eine leise Melodie. Die Blume drehte sich, und plötzlich tauchte wie aus dem Nichts ein kleiner Umschlag aus den Blütenblättern auf und fiel auf den Boden.
    »Das ist wunderschön«, sagte Mrs Wilks und verschränkte ihre Hände. »Ein wunderschönes Stück.« Violet nickte und öffnete den Umschlag. Darin steckte ein weiterer Brief.

    Violet,
    ich möchte Sie nicht mit weiteren Blumen verärgern. Ich möchte Ihnen nur ihre Schönheit zeigen und habe mir gedacht, dass Sie diese am besten erkennen, wenn Sie selbst eine bauen. Sie werden feststellen, dass das Modell sehr originalgetreu ist, dass alle Blütenblätter perfekt platziert sind, sodass sie eine große Kopie Ihrer Namensvetterin, des Veilchens, ist. Ich möchte Ihnen zeigen, dass Veilchen wunderschön sind, wenn auch nicht so schön wie Sie. Ich hoffe, Sie hassen mich nicht dafür.
    Ernest

    Mrs Wilks sah, dass sich Violets Wangen beim Lesen des Briefs gerötet hatten.
    »Ist etwas nicht in Ordnung, meine Liebe?«, fragte Mrs Wilks.
    »Es ist alles in Ordnung«, lächelte Violet. »Alles ist wunderbar.«

Kapitel 32
    M atthias Forney hätte wieder zu Hause in Pennsylvania sein können. Er hätte Ostern mit all seinen Freunden und Verwandten feiern können und mit Annie, die er liebte, seit sie Kinder waren. Mit Annie zusammenzusein war, wie bei Höchstgeschwindigkeit oben auf einem seiner Züge zu fahren, sodass ihm die Haare um den Kopf peitschten, als würde er fliegen. Doch mit Annie zusammenzusein, bedeutete auch, daran erinnert zu werden, dass sie mit seinem Cousin Phil verheiratet war, und das war, wie bei Höchstgeschwindigkeit aus dem Zug gestoßen zu werden, was er schon zu oft erlebt hatte. Deshalb hatte er überhaupt erst angefangen, Züge zu bauen, um schneller und schneller von ihnen fortzukommen, obwohl er immer, so schnell er konnte, wieder zu ihnen zurückkam, denn zu lange von ihr fort zu sein, war noch schlimmer. Das war, als hätte er überhaupt keinen Zug.
    Und jetzt war er auf der Flucht. Er war bis nach London geflohen, einem Ort, an den ihn kein Zug bringen konnte. Und er würde sein Osterfest unter der Erde verbringen und versuchen, einen alten Zug zu reparieren, der jahrelang nicht gefahren war und dessen Ziel keiner kannte. Ernest war unter dem Zug durchgekrochen und ging die Gleise ab, während Forney arbeitete, kam jedoch nach einer Stunde wieder hervor und sagte, dass sie zu weit führten, um sie zu Fuß zu erkunden.
    Forney hatte bereits herausgefunden, dass der Zug seine Energie aus einer Mischung aus Elektrizität und Brunels bisher erfolglosen »atmosphärischen Gleisen« bezog, die mit Luftdruck und Vakuum arbeiteten. Das war der einfache Teil gewesen, ein paar Lichter anzumachen und die Gleise ein wenig zu erkunden. Und er hatte verstanden, wie die Bremsen funktionierten. Aber er hatte nicht herausbekommen, wie er das verdammte Ding ans Fahren bringen konnte. Das Vakuum und die Elektrizität arbeiteten, der Zug erzitterte, war aber arretiert. Die Bremsen waren gelöst, es musste demnach ein zweites Bremssystem geben, aber verdammt, er fand es nicht. Er vermisste die Dampfloks. Sie waren einfach.
    Also kroch er unter den Zug. Es widerstrebte ihm zutiefst, doch andere Optionen schien es nicht zu geben.
    »Ist da unten irgendwas?«, fragte der Duke. Er hatte Matthias gesagt, er könne

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