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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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körperlichen Züchtigungen durch.«
    »Ich habe noch nie unterrichtet«, sagte Forney, »bis auf andere Mechaniker.«
    »Sie werden das gut machen«, ermunterte ihn Ada. »Stellen Sie sich die Schüler einfach als Mechaniker vor. Als kleine Mechaniker.«
    »Ashton ist nicht klein«, seufzte Cecily.
    »Er ist der Kleinste von allen«, widersprach Miriam. Sie klang verwirrt.
    »Aber er hat ein großes Herz«, sagte Cecily.
    »Aha«, meinte Miriam.
    Nach dem Abendessen war Forney schockiert, als alle, einschließlich des Mädchens, ins Wohnzimmer gingen und sich an Brandy und Zigarren erfreuten – nur dass Cecily stattdessen einen Zuckerhasen aß und Miriam sich eine dünne Zigarette rollte, die nach Rosen roch.
    Während sich die anderen unterhielten, lehnte sich Ernest in seinem Sessel zurück. Er war zufrieden. Er hoffte, dass Violet sich über das Puzzle gefreut hatte. Er hatte viel Arbeit darauf verwandt. Die Idee war ihm eines Nachts in einem Traum gekommen, und er hatte den ganzen nächsten Tag gearbeitet, um sie umzusetzen. Er war sehr zufrieden damit. Er hielt es für seine zweitbeste Kreation, abgesehen von Shakespeare. Er hatte zwar keinen Brief von Violet bekommen, war sich jedoch nahezu sicher, dass es ihr gefiel. Und obwohl das Briefchen, das er hineingesteckt hatte, vielleicht etwas gewagt war … hatte er zumindest seine Absichten kundgetan. Vor allem deswegen war er nervös. Würde sie ihn abweisen? Er hatte sich zu beruhigen versucht, indem er mit Forney an dem Zug gearbeitet hatte oder an dem Raumschiff, mit dem er sehr gute Fortschritte machte, was er großenteils Violet zu verdanken hatte. Er hatte sich nie wie ein Genie gefühlt, es sei denn, er diskutierte mit ihr. Sie machte ihn zu einem, allein dadurch, dass sie ihm schrieb. Er konnte sich gar nicht vorstellen, was er ohne sie getan hätte.
    Doch der Zug war langsam kein so großes Rätsel mehr und das Raumschiff fast fertig, und er saß entspannt und zufrieden in einem Sessel, und das Warten auf einen Brief wurde vordringlicher. Nur eine kleine Notiz von Violet – ein einfaches Dankeschön – würde ihm reichen. Er versuchte, an etwas anderes zu denken als an den seltsamen Schlüssel, den er brauchte, um den Zug in Bewegung zu setzen. Er musste irgendwo in Illyria sein. Doch er war die Sachen seines Vaters Hunderte von Malen durchgegangen, und nichts hatte wie ein Schlüssel ausgesehen. Er würde alles noch einmal durchsehen müssen. Wenn der Schlüssel nicht wie ein Schlüssel aussah, wie sah er dann aus?
    In dieser Nacht schlief der Duke gut, wachte jedoch früh auf und wusste plötzlich, dass er den Schlüssel in seinem Traum gesehen hatte. Doch gerade als das Bild einen Sinn zu ergeben schien, verblassten die Details.

Kapitel 33
    F iona zündete sich eine Zigarette an und rauchte sie genüsslich im Bett, während sie an die Decke starrte. Gewöhnlich rauchte sie nicht, vor allem jetzt nicht mehr, wo Drew es riechen würde, doch sie hatte immer ein Etui mit Zigaretten in ihrer Tasche und ein paar Streichhölzer im Korsett. Mit Zigaretten in Reichweite fühlte sie sich sichtlich besser, wenn sie allein war, und das war öfter der Fall, als sie zugeben mochte. Obschon es in der letzten Zeit weniger geworden war. Doch heute Abend war sie verblüfft, wie sehr es ihr fehlte, mit der Hand durch Drews Haar zu fahren. Obwohl er nur selten die Nacht in dem kleinen Apartment verbrachte, das er ihr gekauft hatte, schlief er doch oft in ihren Armen ein, nachdem sie sich geliebt hatten, da er wusste, dass sie ihn nach einer Stunde wecken würde, damit er zurück in die Schule gehen konnte. Während er schlief, griff sie in seine weichen Locken und wickelte sie sich behutsam um den Finger. Es war ihr nicht wichtig vorgekommen, doch jetzt, da sie auf dem Landsitz der Adams allein in ihrem Bett lag, vermisste sie dieses Gefühl und seinen sanften Atem an ihrer Schulter.
    Der erste Mann, der sie für Sex bezahlt hatte, war ein Wissenschaftler gewesen. Genau wie Drew war er ein behutsamer Liebhaber. Er war älter als sie – sie war erst fünfzehn – , aber liebenswürdig und hatte nicht schlecht ausgesehen. Er hieß Henry, und er roch nach Chemikalien und Glas. Er hatte sich Zeit mit ihr genommen, hatte herauszufinden versucht, was ihr Vergnügen bereitete und was sie zum Lachen brachte und versucht, ihr die Befangenheit zu nehmen. Für das, was sie gewesen war, hatte die Nacht durchaus gute Momente gehabt. Er hatte sie bezahlt und auf die Stirn

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