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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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auch dankbar«, sagte Ashton. »Stell dir einmal vor, was für einen Schaden Violet in der Männerwelt anrichten könnte, wenn Sie die unanständigen kennen würde. Aber du wirkst jetzt schon mehr wie eine Dame, Violet: so wie du gehst, und so dezent, wie du dich in Unterhaltungen gibst. Das sind Fertigkeiten fürs Leben, die Fiona dir da beigebracht hat.«
    »Du darfst ihm nur nicht sagen, dass er ein Scheusal ist und dass du ihn hässlich findest, und alles ist gut«, sagte Fiona mit einer ausladenden Handbewegung.
    Violet runzelte die Stirn. »Und wie sieht es damit aus, ihm zu sagen, dass ich mich die ganze Zeit als Mann verkleidet habe?«
    »Nun ja«, meinte Fiona, »so etwas habe ich noch nie gespielt. Meine Stadteile von Bristol sind zu groß.« Sie umfasste eine Brust mit der Hand, um zu zeigen, was sie meinte. Ashton lachte.
    »Ich bin verwirrt«, sagte Violet und verschränkte die Arme, »und ich bin nicht oft verwirrt.« Sie wollte, dass der Duke das Gleiche für sie empfand wie sie für ihn – sie wollte nicht mehr das mit Öl beschmierte Mädchen im Nachthemd sein. Sie wollte etwas anderes sein.
    Ihr Bruder lächelte sie verständnisvoll an. »Ich denke, alles wird gut, Schwesterherz.«
    »Wenn man verliebt ist, ist man leicht unsicher«, lachte Fiona. »Das ist selbst mir schon ein- oder zweimal passiert.«
    Violet seufzte und ging ins Bett. Ashton und Fiona blieben im Wohnzimmer sitzen, Ashton rauchte seine Pfeife, und Fiona trank Brandy.
    »Glaubst du, dass alles gut gehen wird?«, fragte Fiona. »Wenn Sie dem Duke Ihr Geheimnis anvertraut, meine ich?«
    »Ja«, sagte Ashton. »Egal, was du ihr beigebracht hast, Violet kann gar nicht anders, als sie selbst sein. Sie ist einfach unsicher, weil sie das ganze Jahr über einen Mann gespielt hat. Doch wenn sie auf der Ausstellung erst einmal allen gesagt hat, wer sie in Wirklichkeit ist, und alle sehen, dass sie ein Genie ist und eine Frau und noch tausend andere Dinge mehr, bin ich ganz sicher, dass sie ihr altes Selbstvertrauen zurückgewinnen und alles schaffen wird – selbst die Liebe. Du hast ihr ein paar Tricks beigebracht, und sie wird sie nutzen, wie sie einen Schraubenschlüssel nutzen würde, aber schließlich wird nichts Violet davon abhalten, sie selbst zu sein.«
    »Und der Duke wird sie dafür lieben?«
    Ashton zuckte mit den Schultern und paffte an seiner Pfeife. »Manche verlieben sich in eine Lüge, manche in die Wahrheit. Wenn sie eine Lüge lieben, werden Sie immer enttäuscht werden. Wenn Sie die Wahrheit lieben, werden Sie wahrscheinlich glücklich werden. Ich hoffe, dass der Duke nicht nur ein Mann der Wissenschaft ist, sondern auch ein Mann, der die Wahrheit liebt.«
    »Ja«, sagte Fiona. Während sie Violet unterrichtet hatte, war ihr klar geworden, dass sie sich, ohne damit gerechnet zu haben, in Drew verliebt hatte. Die Rolle, die sie bei ihm spielte, war die, die ihrem wahren Selbst entsprach und wie sie gerne war. Sie hatte so viele verschiedene Rollen gespielt, dass sie irgendwann vergessen hatte, wer sie wirklich war. Doch dem war nicht mehr so. Der alberne, brillante Drew hatte ihr geholfen, sich zu erinnern, wie wundervoll es war, keine Rolle zu spielen, und dafür liebte sie ihn.
    Sie blickte zu Ashton hinüber, der zufrieden an seiner Pfeife paffte, und dann sah sie zu Violets Zimmer hoch und hoffte, dass das Mädchen einmal das gleiche Glück erfahren würde wie sie.

Kapitel 34
    G areth Bracknell hatte kein schönes Osterfest gehabt. Es war genauso wie die letzten Osterfeste verlaufen, an denen er und seine Frau seine Mutter auf dem Land besucht hatten. Seine Mutter, die sowohl die Tochter als auch die Witwe eines Anwalts war, war nie der Ansicht gewesen, dass in die Sterne zu gucken, wie sie es nannte, eine wirkliche Arbeit oder ein Beruf war, der eines Mitglieds ihrer Familie würdig war, sodass sie ihn die meiste Zeit kritisierte oder von den bemerkenswerten Taten seines Bruders erzählte, der Diplomat in der Schweiz war. Oder aus irgendeinem Grund nach Valentine fragte, den sie offensichtlich ein- oder zweimal auf Wohltätigkeitsveranstaltungen getroffen und von dem sie eine hohe Meinung hatte. Valentine war ein Wissenschaftler; Bracknell guckte nur in die Sterne.
    Und seine Frau, die zu Hause leise wie eine Maus war – nur ein Schatten in einem weißen Kleid, der immer Kopfschmerzen hatte –, gab seiner Mutter recht, pickte in den winzigen Teilen herum, die seine Mutter von ihm übrig gelassen hatte wie eine

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