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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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sie das gesagt hatte. Sie sprachen kaum über ihren Ehemann, über ihre Leben vor Illyria. »Ich bleibe, so lange Cecily mich braucht, aber ich denke, dass ich nächstes Jahr gehen sollte. Sie wird Illyria erben. Sie braucht keine Gouvernante. Ich habe viel Geld gespart. Ich dürfte genug haben, um mir für ein Jahr oder so eine eigene Wohnung zu mieten, bis ich eine neue Arbeit gefunden habe.«
    »Aber –«, begann Toby.
    Miriam legte ihm einen Finger auf die Lippen. »Können wir uns nicht einfach lieben und unabhängig sein? Reicht das nicht?«
    »Solange du mich liebst«, sagte Toby, »wird das immer reichen.«
    Miriam streckte sich und küsste ihn sanft auf die Lippen, blies ihren Atem in ihn hinein. Der Regen durchweichte sie, während sie sich umarmten. Für diesen Moment waren sie beide unter ihrer Kapuze und alles, was sie hörte, war das Klopfen des Regens und ihres Herzens.

    Am nächsten Tag fühlte Cecily sich in der Lage, zu Mittag wieder etwas zu essen, sodass Ada und Miriam sie in den Speisesaal begleiteten. Der Unterricht hatte auf Adas Geheiß wieder begonnen, doch alle waren düsterer Stimmung. Cecily war blass vor Trauer und trug Schwarz. Als sie am Mittag den Speisesaal betrat, wurde es sofort still, was ihr nur zu deutlich bewusst wurde, als sie zu ihrem Tisch ging. Bevor sie sich hinsetzte, drehte sie sich zu den Schülern um, die sie erwartungsvoll ansahen.
    »Mein Cousin … würde nicht wollen, dass wir so traurig sind«, obwohl ihre Stimme schwach war, hallte sie in dem Speisesaal wider. »Er würde wollen, dass wir mit Lernen fortfahren und dass wir unser Bestes tun. Die Erinnerung an ihn wird in diesem Jahr in all Ihren Arbeiten weiterleben, also enttäuschen Sie ihn nicht, indem Sie sagen, dass Ihre Trauer Ihren Intellekt gelähmt hat. Arbeiten Sie ihm zu Ehren noch härter. Wir alle werden uns von dem Schock erholen.«
    Dann drehte Cecily sich um und setzte sich an den Kopf des Tisches. Ada griff nach Cecilys Hand und tätschelte sie zärtlich. »Das hast du sehr gut gemacht«, sagte Ada voller Trauer. »Ernest wäre sehr stolz auf dich.«
    Die Diener brachten Truthahn und Salat, und Cecily aß, obwohl sie nicht hungrig war. Selbst von dem Erdbeerkuchen, den sie als Dessert servierten, weil sie wussten, dass es ihr Lieblingskuchen war, aß sie nicht viel. Sie fühlte sich seltsam unwohl auf dem Stuhl am Kopf des Tisches. Er war für ein größeres Gesäß gemacht als ihres und für längere Beine. Sie blickte zu den Schülern hinüber. Jack tätschelte Ashton den Rücken, der genauso schlecht aussah, wie Cecily sich fühlte, und leise über seinem Teller weinte. Was für eine empfindsame Seele, dachte Cecily; was für ein selbstloser junger Mann. Ihr Herz hüpfte schwach in ihrer Brust wie ein verkrüppeltes Tier. Selbst die Romantik war durch Ernests Abwesenheit gedämpft. Sie starrte die Schüler mit leerem Blick an, während sie aßen. Die leisen Geräusche von klirrenden Gläsern und Silber erschienen ihr hohl und lauter als sonst. Sie ließ die Laute in ihren Kopf eindringen und versuchte, nicht zu denken.
    Als das Essen fast vorbei war und die Schüler langsam den Raum verließen, gingen die Türen mit einem dröhnenden und enthusiastischen Krach auf und Ernest, der Duke von Illyria, trat ein. Nach Atem ringend, sprang Cecily auf. Wieder war es still in dem Saal. Cecily war sich ganz sicher, dass sie halluzinierte. Vielleicht eine Nebenwirkung von einer der Chemikalien im Labor, oder sie war einfach vor Trauer ohnmächtig geworden und träumte jetzt das, was sie sich am meisten wünschte.
    »Ernest?«, sagte sie und streckte die Hand aus.
    »Cecily?«, lächelte Ernest. Er war voller Ruß, sein Gesicht war schmutzig, doch er strahlte vor Freude. »Ich hoffe, diese Trauerkleider bedeuten nicht, dass etwas Furchtbares passiert ist?«, fragte er.
    »Du lebst«, sagte Cecily und drehte sich zu Ada um. Auch sie starrte Ernest an, gleichermaßen geschockt. Miriam, die Cecily noch nie so schockiert gesehen hatte, ging es nicht anders. Alle sahen ihn an.
    »Natürlich lebe ich«, sagte Ernest.
    »Oh, Ernest!« rief Cecily, rannte auf ihn zu und umarmte ihn fest vor der gesamten Schule. »Ernest!« Ada folgte Cecilys Beispiel, stürzte auf ihn zu und schlang ihre Arme um Ernests Taille.
    »Obwohl mich eine solch enthusiastische Begrüßung natürlich freut, sehe ich keinen Grund dafür«, sagte Ernest. »Ich war nur zwei Tage fort. Ich entschuldige mich, dass ich niemandem gesagt habe,

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