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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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entwickeln, Ideen, die er vorher nie ausprobiert hätte, weil sie nicht die Billigung seines Vaters gefunden hätten. Doch sein Vater war tot, und Illyria gehörte ihm. Veränderungen konnten und sollten stattfinden.
    Als er mit dem Zug zurückfuhr und durch die Schule schritt, war er so in seine Pläne vertieft, dass er sich des traurigen Schweigens erst bewusst wurde, als er den Speisesaal betrat und alle ihn anstarrten und er Cecilys Freudenschrei hörte. In diesem Moment war er glücklich und wünschte sich nur, dass Violet auch da wäre, um alles perfekt zu machen. Und irgendwie hatte er sogar das Gefühl, dass sie da war. Er würde ihr sofort schreiben und von seinen Plänen für Illyria erzählen. So viele Veränderungen standen an, und er wusste, dass sie die besten Ideen ihn ihm hervorrufen würde, wenn sie ihr nicht selbst kämen.

Kapitel 39
    M alcolm Volio war der Einzige, der über die Wiederauferstehung des Dukes nicht erfreut war, weil sie bestätigte, was er befürchtet hatte: dass sein Roboter, sein Endprodukt für die Ausstellung, in die Themse gefallen war. Als er gehört hatte, dass Ernest gesprungen war, hätte er sich freuen sollen, da das bedeutete, dass Cecily frei war, sich für ihn zu entscheiden – denn obwohl sie durchaus bereit war, ihn zu heiraten, war sie ein pflichtbewusstes Mädchen und würde nie etwas tun, das ihrem Cousin und Vormund missfiel. Er hielt sich jedoch mit Jubeln zurück, da er den Verdacht hegte, dass der ertrunkene Mann nicht der wirkliche Duke war.
    Vor ein paar Nächten hatte Volio seinen Roboter einen Testlauf durch den Keller machen lassen, doch als die Uhr zu schlagen begonnen hatte, war seine Maschine plötzlich losgerannt, und Volio hatte sie nicht mehr finden können, obwohl er bis in die Morgenstunden gesucht hatte. Und am nächsten Tag hatte sie sich vom Dach gestürzt. Volio hatte keine Ahnung, wie seine Kreation auf das Dach gekommen war, doch sie war gut genug konstruiert, um alles zu können. Einschließlich sich selbst umzubringen, wie es schien. Er hatte so hart daran gearbeitet, sie perfekt nach dem Bild des Dukes zu gestalten, sie mit den feinsten Kleidern eingekleidet und sogar mit einer Brille versehen. Er war sicher, dass er mit ihr die Anerkennung des Dukes gewonnen hätte und damit auch Cecilys Hand. Sie war sein letzter ehrenhafter Versuch, die Zustimmung des Dukes zu der Heirat mit Cecily zu gewinnen, was sehr viel schneller gegangen wäre, als zu warten, bis die Gesellschaft die Macht übernommen hatte.
    Doch stattdessen war der schlimmste Fall eingetreten. Als sich die anderen Schüler um den Duke versammelten, um sich seine Anerkennung zu sichern, indem sie ihm erzählten, wie traurig sie sein vermeintliches Ableben gemacht hatte, stapfte Volio aus dem Speisesaal und hinunter in den Keller, wobei er darauf achtete, dass niemand ihn sah.
    Sein Projekt zu verlieren, war ein Rückschlag, aber kein gravierender. Er hatte noch weitere Roboter, die ebenso sorgfältig konstruiert waren wie der, der dem Duke ähnlich sah, nur ohne all die äußerlichen Details. Auf der Ausstellung würde man noch immer von seiner Leistung beeindruckt sein; dessen war er sich sicher.
    Er schlich sich ohne ein Licht durch den Keller, den Weg kannte er auswendig, und kam zu der Tür – wenn man sie denn so nennen konnte. Eigentlich war es eine Metallplatte mit einer kleinen Vertiefung in der Mitte. Volio drehte den Knopf an dem Ring an seinem Finger, steckte ihn fest in die Vertiefung und zog ihn wieder heraus, nachdem er ihn unter seinen Fingern zittern gefühlt hatte. Die Tür glitt auf, und Volio trat schnell hindurch, um nicht dazwischenzugeraten, wenn sie einen Moment später an ihren Platz zurückfuhr.
    Der Raum, hatte sein Bruder ihm erklärt, als er ihm den Ring gegeben hatte, war einmal ein Lager des seligen Dukes gewesen, der hier diverse Vorräte aufbewahrt hatte, bevor sie mit dem Zug, der unten in der Halle stand, zu seinem privaten Laboratorium gebracht wurden. Volios Bruder hatte versucht, den Zug wieder ans Laufen zu bringen, hatte das Rätsel jedoch nicht lösen können, und es auch nicht wirklich gemusst. Das ehemalige Lager war riesig und barg noch genug Vorräte, als Volios Bruder es erstmals in Besitz nahm. Es hatte nicht viel Arbeit bedurft, es in ein großes, gut ausgestattetes Labor zu verwandeln.
    Volio hatte befürchtet, dass der derzeitige Duke ihn entdecken könnte, doch sein Bruder hatte ihm versichert, dass nur Mitglieder der

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