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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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« Sie schüttelte den Kopf. »Wir sollten ins Bett gehen. Wir alle.«
    Drew verschwand im Aufzug. Jack folgte Drew und zog Violet mit, doch Violet konnte nicht aufhören, Miriam anzustarren, die allein in dem leuchtenden Messingraum stand und mit einem Mal sehr verletzlich wirkte, die aussah, als starre sie in eine große Welle, die sie zweifellos verschlingen würde. Als der Aufzug nach oben fuhr, beobachtete sie, wie Toby zu Miriam ging und sie in den Arm nahm. Dann hatten sie den zweiten Stock erreicht, und sie sah nichts mehr.
    Schweigend trotteten sie den Gang hinunter zu ihren Zimmern und winkten Drew gute Nacht, als sie sich trennten. In ihrem Zimmer seufzte Violet tief, fast klagend, und ließ sich auf ihr Bett fallen. »Ich hasse ihn«, murmelte sie.
    »Damit stehst du nicht allein da«, sagte Jack.
    »Die Art, wie er mit ihr gesprochen hat – die Art, wie er sie behandelt – das ist furchtbar. Und unfair.« Jack nickte in dem dämmrigen Licht und zog sich die Schuhe aus. Violet seufzte.
    »Vi«, begann Jack ohne aufzublicken.
    »Ja?«
    »Das ist auch deine Situation.« Er ließ den Satz für einen Moment im Raum stehen, dann zog er sich die Socken aus und legte sich aufs Bett. »Ich meine nur … Vielleicht ist der Plan doch nicht so genial. Du kannst immer noch einen Rückzieher machen. Wenn Leute wie er hier herumlaufen … Wenn er etwas herausfindet, bist du fertig. Er könnte versuchen, dich auszunutzen … Ich meine, ich würde das nicht zulassen, wenn ich es verhindern könnte, aber ich bin nur ein einzelner Kerl und … « Er starrte auf seine Hände in seinem Schoß.
    Violet lächelte warm. »Es ist lieb von dir, dass du dir Sorgen um mich machst«, sagte sie und klang mutiger, als sie sich fühlte. Sie wusste, dass er recht hatte. Sie fühlte sich unsicher, als könnten die Wände jeden Moment um sie herum zusammenbrechen.
    »Es geht nicht nur um dich … «, erinnerte sie Jack, setzte sich auf und sah sie an. »Dein Vater. Er ist gut zu meiner Familie gewesen; er ist für mich wie ein Onkel. Und dein Bruder … Na schön, in seinen Kreisen würde das seinem Ruf vielleicht eher guttun. Aber deine Mutter –«
    »Nein«, unterbrach Violet ihn. »Wenn sie hier wäre, würde sie mich voll und ganz unterstützen. Das weiß ich in meinem Herzen.« Jack schwieg. »Ich darf einfach nicht erwischt werden«, sagte sie abschließend, stand auf und ging in die Toilette. Dort befreite sie sich von ihren diversen männlichen Attributen, knöpfte ihr Hemd und ihre Hose auf und ließ sie in einem Stapel auf den Boden fallen, bevor sie die festen Bandagen um ihre Brust löste. Mit jeder Lage, von der sie sich befreite, fühlte sie, wie ihr Atem leichter wurde, und als alle Bandagen abgewickelt waren, atmete sie in schweren, abgehackten Zügen. Sie ließ die Bandagen auf den Boden fallen und zog sich ein langes Herrennachthemd an. Sie betrachtete sich in dem Spiegel über dem Waschbecken. Augen und Haut waren rot, also spritzte sie sich etwas Wasser ins Gesicht, bevor sie zurück in den Schlafraum ging.
    Jack hatte die kleine elektrische Wandleuchte gedimmt. »Entschuldige«, sagte er von seinem Bett aus.
    »Wofür?«, fragte sie und schlüpfte unter die Bettdecke. Sie streckte die Hand nach der Wandleuchte aus und machte sie ganz aus.
    »Ich wünschte nur, wir könnten es ihm irgendwie heimzahlen«, sagte er. »Aber ich befürchte, dass uns all meine Streiche im Moment nur in noch größere Schwierigkeiten bringen würden.«
    »Nur wenn er herausbekommt, dass wir es waren«, meinte Violet. Von draußen waren die Geräusche der Wand mit den Getrieben zu hören, als keiner von ihnen mehr etwas sagte.
    »Vielleicht sollte Miriam einfach kündigen«, überlegte Jack.
    »Und ihr Schicksal von diesem Mann bestimmen lassen?«
    »Sie würde ohnehin nicht mehr lange hier arbeiten«, vertraute Jack ihr an. »Ich bezweifle sogar, dass sie im nächsten Jahr noch hier arbeitet, so oder so.«
    »Oh?«
    »Toby wird sie heiraten. Er liebt sie.«
    Violet biss sich auf die Unterlippe, doch ihr Lachen war trotzdem zu hören. »Ich hätte dich nicht für einen solchen Romantiker gehalten.«
    »Wieso?«
    »Er liebt sie?«
    »Ja, das tut er.«
    »Das kannst du nach einem Abend sagen?«
    »Das konnte ich nach der ersten Minute sagen. Ich kenne die Liebe.«
    »Du klingst wie mein Bruder.«
    »Ein wenig Poesie würde dir auch ganz gut tun, weißt du. Deinem Herzen fehlt es ganz eindeutig an weiblichen Gefühlen.«
    »Du scheinst für

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