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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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bis auf Miriam, die sich ganz in Schwarz hüllt, tagsüber keine anderen Frauen sehen.«
    »Nun, ich hatte bisher noch nicht die Gelegenheit, mich mit Ihnen zu unterhalten, sodass ich mir kein Bild von ihrer Intelligenz oder etwas anderem machen konnte bis auf Ihre Schönheit, die mir schon von Weitem aufgefallen ist.«
    Cecily runzelte die Stirn. »Und jetzt?«, fragte sie. »Können Sie meine Intelligenz jetzt beurteilen?«
    Jack schluckte. »Ich denke, dazu müsste ich mehr Zeit mit Ihnen verbringen«, antwortete er.
    Cecily lachte. »Sie sind ganz schön unverschämt«, meinte sie. Jack grinste. »Und Ihr Frettchen ist ziemlich niedlich. Was für Experimente wollen Sie mit ihm machen?«
    »Ich will ihm beibringen zu singen«, sagte Jack und sah auf das Tier hinunter. »Wie ein Vogel.«
    Cecily streichelte dem Tier erneut über den Kopf. Inzwischen versuchte es nicht mehr, sich zu befreien. Cecilys Hand streifte Jacks, als sie das Frettchen kraulte, und sie zog sie schnell zurück. »Das wäre wirklich eine Leistung, falls Sie Erfolg haben.«
    »Wenn ich Erfolg habe, darf ich es Ihnen dann vorführen?«
    »Sie können es wem auch immer vorführen, denke ich«, sagte Cecily. Sie klang vielleicht ein wenig kühler, als sie es beabsichtigt hatte. »Und wenn Sie mir das nächste Mal schmeicheln wollen, schlage ich vor, dass Sie sich knapp und bündig ausdrücken. Schönheit ist ein sehr weiter Begriff, als wüssten Sie nicht, warum Sie mich schön finden.« Mit diesen Worten setzte sie ihren Weg durch den Gang fort, Miriam im Schlepptau.
    »Da gibt es viele Gründe«, rief Jack ihr nach. »Ich werde sie Ihnen aufzählen, wenn ich darf.«
    Cecily lächelte vor sich hin, doch sie drehte sich nicht um, sodass Jack ihren Gesichtsausdruck nicht sah, während er beobachtete, wie sie durch den Gang verschwand.
    Trotzdem fühlte Jack sich beschwingt. Er hatte mit Cecily gesprochen. Sie hatte ihm geantwortet und sich als intelligent und witzig erwiesen. Ihre Hand hatte seine gestreift. Sie war wirklich das bezauberndste Geschöpf auf der Welt. Er drückte Dorian an seine Brust und seufzte, als er zurück ins Labor ging, dann setzte er Dorian in seinen Käfig, wo er so wild herumsprang wie Jacks Herz.
    Jetzt musste er das Frettchen einfach zum Singen bringen. Er hatte nicht wirklich vorgehabt, das zu versuchen, hatte eher daran gedacht, ihm zwei Fledermausflügel zu implantieren, damit es in der Luft genauso hüpfen konnte wie auf dem Boden, doch das war ihm Cecily gegenüber nicht als die passende Antwort erschienen. Also würde er das Frettchen zum Singen bringen als Beweis seiner romantischen Seele. Dorian tanzte herum, als hätte er Feuer unterm Hintern.
    Jack arbeite die nächsten Stunden. Unter Valentines wachsamen Augen führte er ausgedehnte chirurgische Eingriffe an Dorian und einer Taube namens Albert durch. Zur Mittagszeit war die Taube tot, und Dorian gab hin und wieder einen Laut des Unwohlseins von sich – halb Gurren, halb Husten – , bevor er herumzuhüpfen begann, als stünde er unter Schock und wüsste nicht, woher der Laut gekommen war. »Das ist doch schon ziemlich gut«, lobte Valentine und klopfte Jack leicht auf die Schulter, »aber ich denke, Sie sollten sich noch ein wenig mehr mit dem Sprachapparat beschäftigen, bevor Sie weitere Versuche durchführen. Sie finden das in Kapitel sechsundvierzig in meinem Buch.«
    Jack nickte. Er brauchte einen Drink.

    Beim Abendessen waren alle bedrückt. Jack hatte eine Taube auf dem Gewissen und fühlte sich deswegen furchtbar, hinter Toby und Drew lagen unproduktive Tage im Labor, und Violet fühlte sich allein deshalb schuldig, dass sie hier war, konnte aber mit niemandem darüber reden.
    »Gut, dass wir heute Abend einen trinken gehen«, sagte Toby, während er mit dem Essen herumspielte. »Und morgen früh testen wir meine Rezeptur, in Ordnung? Dass die Ratten sich übergeben haben und bewusstlos geworden sind, heißt noch lange nicht, dass sie bei uns die gleiche Wirkung hat.« Jack und Violet sahen sich kurz an. Drew nickte. Ein seltsamer Geruch ging von ihm aus, nach Rosen und Kampfer. Er förderte nicht gerade den Appetit.
    »Gehen wir«, schlug Toby nach einer Minute vor. »Ich brauche einen Drink, bevor ich etwas essen kann.« Die anderen standen auf, schoben stumm ihre Stühle zurück und folgten Toby nach draußen.
    Miriam sah sie vom Tisch der Professoren aus gehen und fragte sich, wann sie ihnen wohl folgen konnte. Sie vermisste Tobys Arme und seinen

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