Erfolgreich Lernen (German Edition)
Originalversion des Satzes zurück, nehmen Sie ihn wieder so wahr, wie Sie ihn normalerweise innerlich zu sich selber sagen.
Versuchen Sie dann, sich vorzustellen, wie sich der Satz ganz schnell oder ganz langsam gesprochen anhört. Verändern Sie die Geschwindigkeit, mit der der Satz gesprochen wird.
Kehren Sie danach wieder zur Originalversion des Satzes zurück. Stellen Sie nun fest, ob Sie den Satz in der Originalversion in Hochdeutsch oder in Dialekt gesprochen hören.
Versuchen Sie dann, den Satz in einem veränderten Dialekt gesprochen wahrzunehmen.
Vielleicht gelingt es Ihnen auch, den Satz in einer Fremdsprache gesprochen wahrzunehmen.
Kehren Sie danach wieder zu der Originalversion des Satzes zurück. Nehmen Sie den Satz wieder so wahr, wie Sie ihn normalerweise zu sich selber sagen würden.
Stellen Sie sich nun den Satz auf eine gesungene Art und Weise vor, stellen Sie sich vor, wie sich der Satz gesungen anhören würde.
Sagen Sie sich danach den Satz innerlich wieder in der Originalversion vor.
Versuchen Sie nun, ob es Ihnen gelingt, sich den Satz von Ihrem Lieblingskomiker gesprochen vorzustellen.
Rufen Sie sich dann zum Abschluss noch einmal diejenige Veränderung in Erinnerung, die die Bedeutung des Satzes für Sie am meisten verän-dert hat, sei es das Geschlecht, die Höhe, die Richtung der Stimme, die Lautstärke, die Geschwindigkeit, den Dialekt der Stimme, die Stimme in einer Fremdsprache oder von einem Komiker gesprochen oder die Stimme auf einer gesungenen Art und Weise zu hören.
Sagen Sie sich den Gedanken zum Abschluss der Übung noch einige Male in dieser für Sie den Satz am deutlichsten verändernden Form innerlich vor.
Sehr oft führt eine oder mehrere dieser submodalen Veränderungen dazu, dass der Stressgedanke als irreal, als nicht zu einem selber gehörig, erlebt wird. Manchmal wird er durch diese Art der Veränderungen sogar lächerlich, lustig, witzig. Die Veränderung von Gedanken mit Hilfe dieser Technik wird häufig damit beschrieben, dass die Gedanken schwerer vorstellbar, weniger bedrohlich, befremdlich, fremd, irrelevant, als räumlich und bedeutungsmäßig weiter entfernt erlebt werden.
Wenn man einen Kern-Stressgedanken in seiner emotionalen Qualität so verändern kann, dass er als lächerlich, nicht zu einem gehörig erlebt wird, hat er seine Eigenschaft als Stressgedanke eingebüßt und ist somit wirkungslos. Gelegentlich macht es nach einigen dieser submodalen Veränderungen sogar Schwierigkeiten, sich den Satz in der Originalversion vorzustellen. Wenn man keine Ver-änderung in der emotionalen Qualität des Satzes bemerkt, kann dies mehrere Ursachen haben:
Mögliche Probleme und deren Beseitigung:
Sie haben sich vielleicht nicht genug konzentriert, versuchen Sie diese Übung zu einem anderen Zeitpunkt, in einer entspannten Situation durchzuführen.
Der Stressgedanke kann sehr stark sein, das Erlernen seiner Veränderung wird dadurch erschwert. Sagen Sie sich den Satz in der Originalversion weniger oft vor. Beginnen Sie, den Satz zu verändern, sobald Sie erste körperliche Symptome bei sich bemerken.
Der Stressgedanke kann auch zu schwach sei. Suchen Sie sich dann einen neuen, für Sie stärker bedrohlichen Gedanken und führen Sie die Übung mit diesem Gedanken durch.
Wenn all diese Veränderungen nichts bewirken, ist vielleicht eine andere der unten beschriebenen Veränderungstechniken für Sie effektiver.
16.4 Anwendung in der Prüfungssituation
Wie kann man nun Stress erzeugende Gedanken in einer mündlichen oder schriftlichen Prüfung verändern?
Im Erfinden von Stress erzeugenden Gedanken sind wir meist nicht sehr erfinderisch. Daher kann man sich die Stress erzeugenden Gedanken sehr gut bewusst machen, indem man sich die Prüfungssituation vorstellt. Man kann die stressigen Gedanken dann mit den oben beschriebenen Methoden verändern und diese Veränderung bereits im Vorfeld einer Prüfung trainieren. In der Prüfung selbst kann man dann auf das Eventuelle der Gedanken achten und die geplante Veränderung vornehmen. Dieser Prozess kostet natürlich zunächst geistige Energie, die dann natürlich bei der Bearbeitung des Prüfungsstoffes fehlt. Je besser jedoch die Veränderung von Gedanken trainiert ist, desto weniger geistige Energie erfordert sie. Auch hier gilt, dass die Technik so gut beherrscht werden sollte, dass man sich in der Prüfung nur noch darauf konzentrieren muss, DASS man die Technik einsetzt, jedoch nicht mehr darauf, WIE die Technik
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