Erfolgreich Lernen (German Edition)
werden, der sich auf die Bewältigung der jeweiligen Aufgabe bezieht. Ähnlich wie man bei einem Radio von einem Kanal auf einen anderen wechselt, ersetzt man die Stressgedanken durch die aufgabenbezogenen, positiveren Gedanken.
Solche positiven, aufgabenbezogenen Gedanken können bei schriftlichen Prüfungen sein:
„Ich fange mit der leichtesten Aufgabe an“ – „Ich verschaffe mir zuerst eine Überblick über die Aufgaben, bevor ich mit der Lösung beginne“.
„Wenn ich eine Aufgabe gelöst habe, kontrolliere ich noch einmal, ob ich einen Flüchtigkeitsfehler gemacht habe“.
„Wenn ich eine Aufgabe nicht lösen kann, so stelle ich sie erst einmal zurück“.
„Wenn ich nervös werde, atme ich mit der entsprechenden Atemtechnik“. – „Bei ablenkenden Gedanken konzentriere ich mich gleich wieder auf die Aufgaben“.
Bei einer mündlichen Prüfung können es z. B. folgende Gedanken sein:
„Bei den Fragen höre ich aufmerksam zu“. – „Wenn ich eine Frage nicht verstehe, bitte ich den Prüfer, sie zu wiederholen“.
„Ich lasse mir Zeit zum Nachdenken“ – „Ich werde mit ruhiger Stimme sprechen“. – Wenn ich eine Antwort nicht gewusst habe, konzentriere ich mich auf die nächste Frage“.
„Ich rede so lange wie möglich über mein Spezialthema“.
16.3.4 Submodale Veränderung
Bei dieser Technik wird die Tatsache nutzbar gemacht, dass für die emotionale Bedeutung eines Gedankens nicht nur wichtig ist, wie der Gedanke INHALTLICH wahrgenommen wird. Für die emotionale Bedeutung eines Gedankens ist es auch wichtig, wie er FORMAL wahrgenommen wird. Durch eine Veränderung der rein formalen Wahrnehmung von Gedanken kann deren emotionale Bedeutsamkeit verändert werden. Dazu erfolgt bei der nachfolgenden Übung die Konzentration auf den Stressgedanken, man wendet sich also aktiv dem Stressgedanken zu, verändert aber dabei die Modalitäten (Lautstärke, Stimmhöhe, Sprechgeschwindigkeit, …), mit denen der Gedanke innerlich wahrgenommen wird.
Übung: Submodale Veränderung
Um diese Übung durchzuführen ist es günstig, einen ruhigen Ort aufzusuchen, an dem man ca. 15 Minuten ungestört ist. Da es vielen Menschen leichter fällt, sich mit geschlossenen Augen auf Gedanken zu konzentrieren,sollten Sie versuchen, diese Übung mit geschlossenen Augen durchzuführen. Sollte Ihnen das Schwierigkeiten machen, können Sie die Übung aber auch mit offenen Augen durchführen.
Suchen Sie sich einen für Sie persönlich wirksamen Stressgedanken. Überprüfen Sie, ob es sich auch tatsächlich um einen Kerngedanken handelt.
Sagen Sie sich diesen Stressgedanken innerlich wie ein Endlosband oder eine Schallplatte mit Sprung zwei Minuten lang vor, konzentrieren Sie sich auf die körperlichen Veränderungen, die dabei entstehen.
Entscheiden Sie nun, welches Geschlecht die Stimme hat, mit der Sie sich den Satz innerlich selber vorsagen, ist es eine männliche oder eine weibliche Stimme?
Versuchen Sie dann, den Satz von dem jeweils anderen Geschlecht gesprochen wahrzunehmen. Wenn Sie den Gedanken innerlich von einer weiblichen Stimme gesprochen hören, versuchen Sie, ihn von einer männlichen Stimme gesprochen wahrzunehmen und umgekehrt.
Kehren Sie nun wieder zu der Originalversion des Satzes zurück, sagen Sie sich den Stressgedanken wieder von dem Geschlecht gesprochen vor, mit dem Sie normalerweise den Satz innerlich zu sich selber sagen.
Entscheiden Sie dabei nun, ob die Stimme, mit der Sie sich den Satz innerlich selber vorsagen, eher eine hohe oder eher eine tiefe Stimme ist.
Verändern Sie dann die Höhe der Stimme, stellen Sie sich den Satz einmal ganz hoch und einmal ganz tief gesprochen vor.
Kehren Sie dann wieder zur Originalversion des Satzes zurück, sagen Sie sich den Satz wieder in der Form vor, in der Sie sich den Satz normalerweise innerlich vorsagen würden.
Entscheiden Sie nun, aus welcher Richtung Sie den Satz in der Originalversion hören (von vorne, von hinten, von der Seite, …).
Verändern Sie dann die Richtung, aus der Sie den Satz hören. Versuchen Sie, ihn aus verschiedenen anderen Richtungen zu Ihnen gesprochen wahrzunehmen.
Kehren Sie dann wieder zur Originalversion des Satzes zurück. Nehmen Sie nun wahr, ob Sie den Satz in der Originalversion eher laut oder eher leise gesprochen wahrnehmen.
Verändern dann die Lautstärke, mit der Sie den Satz innerlich hören, versuchen Sie, den Satz ganz laut oder ganz leise gesprochen wahrzunehmen.
Kehren Sie dann wieder zu der
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