Erfolgreich wünschen
wäre das nicht? Aber genau genommen war einfach nur das eingetreten, was wir uns gewünscht und dadurch in unser Leben gezogen hatten. Unglaublich, aber doch so einfach.
Probleme einfach abgeben
Das Danken bietet noch einen weiteren Vorteil. Das Danken bekräftigt, dass man die Suche nach der Lösung seines Problems endgültig abgegeben hat.
Das Wundervolle am erfolgreich wünschen ist, dass wir unsere Sorgen und Probleme einfach »anderen« überlassen können und dies mit dem Dank bekräftigen.
»Lieber Kosmos, liebe Engel, lieber Gott oder wer auch immer dafür zuständig ist, bitte kümmertEuch darum und lasst mich wissen, wenn ich etwas tun kann. Aber ich erwarte klare Zeichen. Denn ich tue jetzt das, was Euch am liebsten ist. Ich lasse es mir gut gehen. Ich danke Euch für Eure Hilfe.«
Ab sofort brauchen wir uns auch nicht mehr damit zu beschäftigen. Denn das würde ja ansonsten heißen, ich zweifle an denen, die ich damit beauftragt habe. Wenn wir unsere Probleme wirklich abgegeben haben, wissen wir, man kümmert sich darum, und wir können den Tag wieder gut gelaunt genießen.
Probleme abgeben statt wälzen.
Das ist genau das, was ich seit Jahren mit meinen Sorgen mache. Ich gebe sie einfach ab. Ich grüble nicht mehr, ich rede nicht mehr ständig mit mir selbst oder in Gedanken mit anderen, ich überlege mir keine Varianten und Alternativen, ich wälze keine Probleme hin und her, ich versuche nicht verstandesmäßig eine Lösung zu erzwingen. Ich gebe einfach ab. Und erst dann, wenn ich einen Impuls bekomme in Aktion zu treten, tue ich es. Und siehe da, es ist meist das Richtige.
Das » Problemabgeben« habe ich übrigens auch erst lernen dürfen.
Als ich über Nacht verlassen wurde
Vor vielen vielen Jahren war ich völlig überraschend in tiefste Verzweiflung gestürzt worden. Meine damalige Partnerin, mit der ich fünf Jahre zusammengelebt hatte, hatte einen anderen Mann kennen gelernt. Sie wollte mit ihm zusammensein. Sie verbrachte ihre Tage und Nächte mit ihm und ich befand mich im tiefsten Unglück. Ich aß nichts mehr und konnte vor lauter Liebeskummer nicht mehr richtig schlafen. Mir zerriss es das Herz. Ich weinte, ich tobte, ich verzweifelte.
Darüber hinaus berichtete die Presse ausgiebig vom neuen Liebesglück der beiden und betrachtete mich als Verlierer, als das unnötige fünfte Rad, als Versager, der die neue Liebe nur stören würde. Innerlich tief verwundet, in der Öffentlichkeit bloßgestellt, erreichte ich meinen Tiefpunkt.
Da fiel mir nach einer Woche ein Buch in die Hände, in dem unter anderem dieses Gebet stand:
Herr, gib mir die Gelassenheit
Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann,
den Mut, das zu ändern,
was ich ändern kann.
Und die Weisheit,
das eine vom anderen zu unterscheiden.
Ich las es eher nebenbei. Was konnte mir schon ein Gebet in meiner Situation helfen?!
Am nächsten Morgen, nach zehn Tagen tiefster Verzweiflung, sprach ich dieses Gebet erneut, so in Gedanken vor mich hin. In meiner Erschöpfung gab es nichts mehr festzuhalten, nichts mehr zu kämpfen. Meine Freundin wollte mit diesem anderen Mann leben, es gab nichts mehr zu ändern.
Ich gab auf. Ich war geschlagen. Ich ergab mich völlig.
Da begannen die achtlos gesprochenen Worte plötzlich ein eigenes Leben zu entwickeln. Ich war beseelt. Als hätte jemand einen Lichtschalter angeknipst, war ich erfüllt, von tiefstem Vertrauen durchflutet. Ich begann in meiner Wohnung zu tanzen, zu singen, mir etwas zu kochen, in meinem tiefsten Unglück war ichglücklich. Die Glückserfahrung war so gewaltig, dass mir vor Freude immer wieder Tränen in die Augen traten.
Dieser Zustand hielt fast ein Jahr lang an. Vom tiefen Glück durchdrungen erlebte ich die Welt völlig neu, völlig anders. Erfüllt von diesem Getragensein, von der Verbundenheit mit dem Universum, oder Gott, oder meinem höheren Selbst, oder wie immer man das auch nennen möchte, war ich durch und durch glücklich. Alles war unwesentlich und wesentlich zugleich.
Meine Freundin kehrte zu mir zurück. Sie spürte die Kraft, die von mir ausging. Doch ich fand die ursprüngliche Liebe zu ihr nicht mehr. Ich empfand Fürsorge und Achtung, ich lernte zu vergeben und eigene Fehler anzuerkennen. Vor allem aber lernte ich die Liebe zu mir zuzulassen und sie in jede Handlung einfließen zu lassen. Die Presse bot mir an, ausführlich über meine Sicht der Dinge zu berichten, sie boten mir Rehabilitierung an, aber es war plötzlich nicht
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