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Erfolgreiches Teamcoaching

Erfolgreiches Teamcoaching

Titel: Erfolgreiches Teamcoaching Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Linz
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wenn man gewinnen will, muss man irgendwann aus dem Windschatten herausfahren. Schalke hat sich mit der Rolle des Zweiten zufrieden gegeben. Das Resultat war am Ende entsprechend.
    Ganz anders Kaiserslautern 1998. Als die Mannschaft im Verlauf der Rückrunde völlig überraschend mit mehreren Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze lag, da war das eigentliche Saisonziel des Aufsteigers, sich gut in der Tabelle zu platzieren, nicht mehr angemessen.
    Es reichte nicht einmal mehr, von einem UEFA-Cup-Platz zu sprechen. Die Verantwortlichen und die Spieler waren klug genug, diesem Umstand Rechnung zu tragen. Also bekannten sie sich dazu, jetzt auch Meister werden zu wollen. Am Ende wurden sie für diesen Mut belohnt!
    Schließlich sollten Sie das Ziel im Unterbewusstsein verankern . Das ist ganz wichtig. Das Unterbewusstsein steuert zu einem wesentlichen Teil unser Handeln. Wir sind nur begrenzt die bewussten, selbstgesteuerten Wesen, die wir gerne wären. Auch wenn wir es nicht merken, nimmt das Unterbewusste einen sehr großen Einfluss auf unser Verhalten.
    Seit Sigmund Freud wissen wir, dass Träume ein Ausdruck des Unterbewussten sind. Vielleicht ist es Ihnen bisher noch nicht aufgefallen, aber in Träumen wird kaum gesprochen. Das Wesentliche in den Träumen sind die Bilder. Mit dieser Beobachtung gewinnen wir einen wichtigen Einblick in die Frage, wie wir auf unser Unterbewusstsein Einfluss nehmen können. Wir müssen uns ebenfalls innerer Bilder bedienen! Das Zauberwort heißt deshalb: Visualisierung .
    Unter Visualisierung versteht man, innere Vorstellungsbilder willentlich zu produzieren. Anders ausgedrückt, kann man sich das als aktives Tagträumen vorstellen. Den meisten Menschen fällt das sehr leicht. Probieren Sie es einfach kurz aus, indem Sie die Augen schließen und sich einen weißen Sandstrand in der Karibik vorstellen mit Palmen, Meer und Sonnenschein. Das geht doch ganz leicht, oder?
    Um ein Ziel im Unterbewusstsein zu verankern, benutzen wir genau diese Fähigkeit. Die einfachste Methode besteht darin, sich konkret das Erreichen des Ziels vorzustellen. Nehmen wir an, Sie wollten in der kommenden Saison aufsteigen. Stellen Sie sich also innerlich vor, wie Sie das entscheidende Spiel bestreiten. Wie der Abpfiff bzw. die Schlusssirene kommt. Wie Sie und Ihre Spieler in Jubelausbrechen. Sehen Sie die Details. Mit wem freuen Sie sich? Wo sind Sie? Was tragen Sie für Kleidung? Wie fühlen Sie sich innendrin? Ziehen Sie anschließend durch irgendwelche Kneipen und Diskos? Was schreibt die Zeitung am nächsten Tag?
    Malen Sie sich alle diese Momente aus. Und dann öffnen Sie wieder die Augen, kommen Sie bewusst zurück in die Gegenwart und widmen sich dem nächsten Schritt, der Sie ein Stück auf dem Weg zu diesem Ziel tragen soll. (Wenn Sie diese Visualisierung mit der gesamten Mannschaft vor dem Training durchgeführt haben, dann wäre der nächste Schritt die konzentrierte, gemeinsame Ausführung der Übungseinheit auf dem Platz bzw. in der Halle.)
    Eine andere, nach meiner Erfahrung noch wirksamere Form, das Unterbewusstsein auszurichten, ist die Pfeilvisualisierung (siehe dazu den Extrakasten, Hier ). Mit dieser Übung habe ich schon mit vielen Mannschaften erfolgreich gearbeitet. Sie können aber auch selbst kreativ sein und eigene Formen der Zielvisualisierung einsetzen.
    Es spielt keine Rolle, welche Form Sie verwenden, wichtig ist nur, dass Sie diese Übung zunächst mehrfach wiederholen. Dadurch prägen sich die Bilder besser ein. Ich empfehle, die Übung innerhalb von 4-6 Wochen etwa 5 × gemeinsam durchzuführen. Danach sollten Sie diese Übung bewusst vernachlässigen.
    Wenn ich immer nur auf das Ziel schaue, stolpere ich über den Stein auf dem Weg. Die Kunst liegt also darin, anfangs und immer mal wieder zwischendrin mich auf mein Ziel auszurichten, beim Gehen aber auf jeden einzelnen Schritt konzentriert zu sein. Während der Zeit der Konzentration entfalten die Bilder ungestört in meinem Unterbewusstsein ihre Wirkung.
    Um die überragende Wirksamkeit der Übung auf der folgenden Seite zu unterstreichen, möchte ich noch zwei weitere Zitate von Reinhold Messner (1996) einbringen:
    „Grundvoraussetzung ist die Vision. Sie und die Identifikation mit dem Ziel sind es, die unsere Motivation über Monate zu jener Willensenergie anwachsen lassen, die den Körper zum Pfeil machen. Nur angestaute Energie trägt weit. Sie explodiert ... im Tun.“
    „Ziel, Pfeil und Schütze können im Geiste

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