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Erfolgreiches Teamcoaching

Erfolgreiches Teamcoaching

Titel: Erfolgreiches Teamcoaching Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Linz
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Nicht umsonst fixieren wir Verträge schriftlich. Wir haben es dann „schwarz auf weiß“. Das, was ich aufschreibe, hat eine Verbindlichkeit, die überdauert. Gesprochene Worte haben keinen Bestand. Oder wissen Sie heute noch wörtlich, was Sie vor einem Jahr zu Ihrem Team gesagt haben? Von Adenauer stammt das schöne Zitat: „Was stört mich mein Geschwätz von gestern?“ Genau, wir reden viel und wenig davon hat Bestand. Aber mit Niedergeschriebenem verhält es sich ganz anders. Das kann ich mir jeder Zeit wieder rauskramen und durchlesen. Und dann kann ich genau überprüfen, ob das, was ich vor der Saison formuliert habe, auch eingetreten ist.
    Bei der Formulierung eines Ziels spielt es eine Rolle, darauf zu achten, dass Sie sowohl Ergebnis- als auch Handlungsziele formulieren. Mit Ergebniszielen sind quantifizierbare Resultate gemeint. Hierzu gehören Titelgewinne, Platzierungen, Zeiten, Spielergebnisse, erzielte Tore u. a. Der Vorteil dieser Ziele liegt darin, dass Sie genau überprüfen können, ob Sie später Ihr Ziel auch tatsächlich erreicht haben. Das gestaltet sich bei Handlungszielen teilweise viel schwieriger. Hiermit sind Vorgaben gemeint, die sich darauf beziehen, wie man die gewünschten Ergebnisse erzielen will. Nehmen wir ein Beispiel: Ihr Ziel ist es, sehr aggressiv zu spielen. Woran erkennen Sie hinterher, ob es Ihnen gelungen ist? Aggressiv spielen umschreibt ein qualitatives Ziel. Jeder Spieler erlebt es anders, ob er die Vorgabe umgesetzt hat oder nicht. Handlungsziele sind auch wichtig, gerade weil sie unabhängig vom Ergebnis existieren. Vielleicht habe ich sehr gut gespielt und alle meine Handlungsziele umgesetzt, aber der Gegner präsentierte sich heute in einersuper Form. Wenn ich am Ende trotz meiner eigenen guten Leistung verliere, habe ich dann enttäuscht? Oder kann ich angesichts meiner Leistung dennoch zufrieden sein? Letztendlich trifft beides zu. Mein Ergebnisziel habe ich verpasst, mein Handlungsziel erreicht. Ich habe deshalb die besten Erfahrungen damit gemacht, sowohl Ergebnis- wie Handlungsziele zu definieren.
    Das zentrale Ziel, welches ich mir setze, stellt häufig ein großes, weit in der Zukunft liegendes Ergebnis dar. Es kann sich hierbei um eine Platzierung handeln, mit der man die bevorstehende Saison abschließen will. Damit mir dieses Ziel im Alltag nahe bleibt, empfiehlt es sich, das Ziel in Zwischenziele zu unterteilen . Das geht sehr einfach. Wenn Sie z. B. mit dem Auto von Bochum nach Hamburg fahren wollen, dann müssen Sie diese Fahrt in mehreren Etappen bewältigen. Zunächst fahren Sie von Ihrer Wohnung auf die Autobahn, dann wechseln Sie vor Münster auf die A 1, weiter geht es Richtung Bremen. Vor Bremen machen Sie eine Rast in Wildeshausen. Anschließend sind es noch einmal ca. 130 km bis Hamburg, wo Sie die Autobahn verlassen und schließlich Ihr Ziel erreichen. Wenn alles glatt gegangen ist.
    Im Sport lässt sich Ähnliches beobachten. Eine Saison setzt sich aus Hin- und Rückrunde zusammen. Diese wiederum kann man in kleinere Einheiten zerteilen. So können Sie die ersten sechs Spiele als einen Abschnitt sehen, welcher Ihnen dazu dient, eine erste brauchbare Rückmeldung über Ihren Leistungsstand zu erhalten.
    Der Sinn der Unterziele besteht darin, die einzelnen Schritte hin zum großen Endziel sichtbar zu machen, wobei jeder einzelne Schritt für sich gut zu bewältigen ist. Meister wird man nicht mit einem Spiel, sondern durch viele kleine Erfolge! Außerdem helfen Ihnen die Unterziele, immer wieder Ihren eingeschlagenen Kurs zu überprüfen. Liegen Sie noch auf dem beabsichtigten Kurs oder müssen Sie vielleicht Ihr Handeln korrigieren? Manchmal macht es sogar Sinn, sein Saisonziel zu überdenken.
    Auch zu diesem Aspekt möchte ich ein anschauliches Beispiel bringen. Sicher erinnern Sie sich noch an das Finale der Bundesligasaison 2001: Schalke 04 verlor in letzter Sekunde den Meistertitel durch das Freistoßtor der Bayern in Hamburg. Nach meiner Einschätzung hat Schalke aber den Titel in den Wochen zuvor verloren, besonders bei der Niederlage in Stuttgart einen Spieltag zuvor, als sie zu passiv und risikoarm auftraten.
    Die Schalker haben einen in meinen Augen entscheidenden Fehler gemacht. Sie haben die ganze Zeit gesagt, sie können nicht Meister werden. Rudi Assauerbetete diese Formel geradezu gebetsmühlenartig vor den Fernsehkameras herunter. Sie haben an ihrem Saisonziel festgehalten und das hatte mit Meisterschaft nichts zu tun.
    Aber

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