Erfuellt
nickte in Woods’ Richtung.
»Ich kann mich darauf verlassen, dass er sich um dich kümmert, und weiß, dass du es gut haben wirst. Als du mich damals gebraucht hättest, war ich nicht für dich da. Jetzt, wo ich dich gefunden habe, will ich, dass du glücklich und in Sicherheit bist. Und ich glaube, dieser Mann wird dafür sorgen.«
Woods zog mich an sich.
»Ja«, erwiderte ich. »Das wird er. Das und noch viel mehr.«
E s war Zeit für das große Lagerfeuer, das wir jedes Jahr am Strand veranstalteten, um den Sommer ausklingen zu lassen. Die vergangenen zwei Monate waren wunderschön gewesen. Della teilte sich mir mehr und mehr mit, sprach viel mit mir über ihre Vergangenheit, und ihre Albträume hatten fast ganz aufgehört. Einmal hatte sie mich mitten in der Nacht geweckt, weil sie von uns geträumt hatte – und zwar, wie wir Sex auf dem Küchentisch gehabt hatten. Sie war so aufgeregt, dass sie endlich mal etwas anderes geträumt hatte, dass sie den Traum sofort in die Tat umsetzen wollte. Dagegen hatte ich natürlich nichts einzuwenden gehabt.
Jetzt am Lagerfeuer sah ich zu, wie sie mit Nate im Arm zu der Musik herumtanzte, die aus den Lautsprechern dröhnte. Blaire saß auf Rushs Schoß, und auch sie beobachteten Della und ihren Sohn versonnen. Della sah wunderschön aus, und ich bekam plötzlich Lust, sie so mit unserem Kind tanzen zu sehen. Wollte, dass sie ein Kind so lieben konnte, wie sie früher nie geliebt worden war. Und dass aus der Liebe, die uns so fest miteinander verband, etwas entstand.
»Sie ist glücklich«, sagte Jace leise.
»Sie ist perfekt«, erwiderte ich.
Er lachte und schlug mir freundschaftlich auf den Rücken.
»Komm schon, trau dich! Du weißt doch, dass du es willst. Steck ihr diesen kleinen süßen Ring an den Finger.«
»Das muss ich erst noch planen! Es soll schließlich ein ganz besonderer Moment sein.«
Jace seufzte. »Ja, so geht es mir auch. Bethy und ich hatten wirklich einen harten Sommer, aber jetzt sieht es wieder besser aus. Zumindest hat sie aufgehört, permanent in diese Bars zu rennen. Wahrscheinlich hatte sie einfach eine schlechte Phase. Sie verbringt jetzt auch wieder mehr Zeit mit Blaire und Della, das scheint ihr gutzutun.«
Immerhin hatte ich jetzt schon seit zwei Monaten keinen Jace mehr vor meiner Tür gehabt, der wegen Bethy total verzweifelt war. Das hatte mich schon hoffen lassen, dass es zwischen den beiden jetzt wieder besser lief.
»Super. Schön, dass ihr zwei es hinbekommt.«
»Ach du Scheiße … Schau mal, ist das Nan?«, fragte Jace und zeigte auf eine Frau. »Ich dachte, sie wäre den Sommer über in Paris? Das wird Grant wieder völlig aus dem Konzept bringen.«
Grant war zum Glück nicht hier auf der Party, da er heute nicht in der Stadt war. In letzter Zeit war er ziemlich viel unterwegs. Ein paar Tage war er in Rosemary – und dann plötzlich wieder wie vom Erdboden verschluckt. Ich war aber froh, dass er seine Zeit immerhin nicht mit Nan vergeudete.
»Ach, Grant ist über sie hinweg. Selbst wenn sie jetzt wieder in Rosemary ist, wird er damit klarkommen. Er weiß jetzt, dass sie nur ein Ausrutscher war.«
Jace stieß einen leisen Pfiff aus. »Soso, sie ist mit August Schweep zusammen hier. Hat sie den etwa aus Paris importiert?«
»Ach so, nein. August ist unser neuer Golflehrer. Wir haben neben Marco noch einen weiteren gebraucht. Als August sich an der Rotatorenmanschette verletzt hat, war es mit seiner Profikarriere leider vorbei. Er wollte hier eigentlich in den Ruhestand gehen und hat sich deswegen das Spencer-Haus gekauft. Und jetzt arbeitet er eben für mich.«
»Sieht aus, als wäre Nan ganz hin und weg von ihm.«
»Na, solange es nicht mehr um Grant geht …«
Jace schnaubte. »Absolut, Kumpel, absolut.«
Ich jedenfalls würde mir jetzt Della schnappen und einen kleinen Spaziergang mit ihr machen. Hier allein mit ihr am dunklen Strand entlangzuspazieren war sicher total romantisch.
Ich blickte aufs dunkle Meer hinaus und sah plötzlich, wie Bethy in die Wellen torkelte. War sie verrückt geworden? Eigentlich kannte sie sich doch aus! Die rote Flagge war gehisst. Schon die ganze Woche. Die Brandungsrückströmungen waren momentan ziemlich heftig, und noch dazu war es bereits dunkel. Im Golf von Mexiko ging man nicht im Dunklen schwimmen, verflucht.
»Jace, Mann, was macht Bethy denn da?«, fragte ich und wagte nicht, den Blick von ihr abzuwenden.
»Wieso, was ist denn los? Sie hat vorhin schon wieder viel
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