Erfuellung
ist nicht der Grund, warum ich Brett zugesagt habe!«
Seine Hände fuhren mir durch die Haare und strichen sie mir mit einer Sanftheit aus dem Gesicht, dass mir die Tränen in die Augen traten. »Wir können die letzten Wochen nicht so einfach vergessen, Eva. Ich habe dich tief verletzt, und es tut dir noch immer weh.«
Erst in diesem Augenblick erkannte ich, dass ich noch nicht bereit war, die Scherben unserer Beziehung aufzuheben und wieder zusammenzusetzen, als ob nichts geschehen wäre. Ein Teil von mir grollte ihm noch immer, und das war Gideon nicht entgangen.
Ich kämpfte mich aus seiner Umarmung. »Was sagst du da?«
»Dass ich nicht das Recht habe, dich zu verlassen und zu verletzen – aus welchem Grund auch immer – und dann zu erwarten, dass du einfach vergisst, wie sich das angefühlt hat und mir über Nacht vergibst.«
»Du hast einen Mann für mich getötet!«
»Du schuldest mir dafür gar nichts«, erwiderte er schroff. »Meine Liebe zu dir ist nicht an Verpflichtungen gebunden.«
Es traf mich stets wie eine Gewehrkugel, wenn er mir seine Liebe gestand, egal, wie häufig er das schon durch sein Verhalten bewiesen hatte.
Meine Stimme war sanfter, als ich antwortete: »Ich will dich auch nicht verletzen, Gideon.«
»Dann tu es nicht.« Er küsste mich mit herzzerreißender Zärtlichkeit. »Komm, lass uns essen, bevor alles kalt wird.«
Ich zog ein Cross-Industries-T-Shirt und eine von Gideons Pyjamahosen an, die ich an den Knöcheln hochrollte. Wir stellten Kerzen auf den Couchtisch und aßen im Schneidersitz auf dem Boden. Gideon behielt meinen Lieblingspullover an, tauschte aber seine Hose gegen eine Freizeithose aus.
Ich leckte mir einen Tropfen Tomatensoße von der Lippe und berichtete ihm vom Rest des Tages. »Mark nimmt all seinen Mut zusammen und bittet seinen Partner, ihn zu heiraten.«
»Wenn ich mich recht entsinne, sind sie ja schon eine Weile zusammen.«
»Seit dem College.«
Gideon lächelte. »Ich nehme an, leicht fällt einem die Frage nie, selbst wenn die Antwort feststeht.«
Ich sah auf meinen Teller. »War Corinne nervös, als sie dich gefragt hat?«
»Eva.« Er wartete schweigend, bis ich den Kopf hob. »Darüber werden wir nicht reden.«
»Warum nicht?«
»Weil es nicht von Bedeutung ist.«
Ich versuchte, in seinem Gesicht zu lesen. »Wie würdest du dich fühlen, wenn es da draußen jemanden gäbe, dessen Heiratsantrag ich angenommen hätte? Theoretisch.«
Er warf mir einen gereizten Blick zu. »Das wäre etwas anderes, denn du hättest nicht Ja gesagt, wenn der Mann dir nicht wirklich etwas bedeutet hätte. Was ich damals fühlte, war … Panik. Das Gefühl ließ erst nach, nachdem sie die Verlobung gelöst hatte.«
»Hast du ihr einen Ring gekauft?« Der Gedanke daran, dass er einen Ring für eine andere Frau ausgesucht hatte, verletzte mich. Ich schaute auf meine Hand hinab, auf den Ring, den er mir geschenkt hatte.
»Keinen wie diesen«, sagte er leise.
Ich ballte die Faust, wollte den Ring beschützen.
Gideon streckte die Hand aus und legte seine Rechte über meine. »Ich habe Corinnes Ring im erstbesten Laden gekauft. Ich hatte keine konkrete Vorstellung, also wählte ich einen, der so aussah wie der Ring ihrer Mutter. Vollkommen andere Umstände, findest du nicht auch?«
»Ja.« Ich hatte den Ring, den Gideon trug, zwar nicht selbst entworfen, aber ich war in sechs Läden gewesen, bevor ich den richtigen gefunden hatte. Er war aus Platin und mit schwarzen Diamanten besetzt, und der kühne, dominante Stil mit seiner maskulinen Eleganz erinnerte mich an meinen Geliebten.
»Tut mir leid«, sagte ich. »Ich bin fies.«
Er führte meine Hand an die Lippen und küsste meine Knöchel. »Ich doch auch – gelegentlich.«
Da musste ich grinsen. »Ich denke, Mark und Steven sind wie füreinander geschaffen, aber Mark hat diese Theorie, dass Männer den Wunsch zu heiraten verspüren, ihn aber dann wieder aufgeben, wenn er nicht schnell genug erfüllt wird.«
»Ich dachte immer, beim Heiraten geht es um den richtigen Partner und nicht um den richtigen Zeitpunkt.«
»Ich drücke die Daumen, dass sich bei den beiden alles zum Guten wendet.« Ich nahm mein Weinglas in die Hand. »Willst du fernsehen?«
Gideon lehnte sich zurück ans Sofa. »Ich will einfach nur mit dir zusammen sein, mein Engel. Es ist mir egal, was wir tun.«
Gemeinsam räumten wir das schmutzige Geschirr ab. Als ich die Hand nach dem Teller ausstreckte, den Gideon mir hinhielt, damit ich
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