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Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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meine Mutter mir etwas nicht erzählt hat, und du verlierst kein Wort über deine eigenen Geheimnisse?«
    Einen Augenblick lang wirkte er hart und unnachgiebig. Dann fluchte er leise und schien sich langsam wieder zu öffnen. »Ich bin früh nach Hause gekommen, weil ich durchaus vorhatte, dir davon zu erzählen. Dann aber hast du mir von deiner Mom berichtet, und ich fand, dass du für einen Tag schon genug Mist um die Ohren hattest.«
    Erschöpft ließ ich mich in die Couch zurücksinken. »Aber so funktionieren Beziehungen nicht, Ace.«
    »Ich habe dich doch gerade erst wieder zurück, Eva. Ich will nicht unsere gesamte gemeinsame Zeit mit Gesprächen darüber verbringen, was in unserem Leben falsch und beschissen läuft!«
    Ich klopfte auf das Kissen neben mir. »Komm her.«
    Er setzte sich stattdessen auf den Couchtisch mir gegenüber, seine gespreizten Beine umrahmten meine. Er nahm meine Hände in die seinen, führte sie an die Lippen und küsste die Knöchel. »Es tut mir leid.«
    »Ich mache dir ja keinen Vorwurf. Aber wenn es noch etwas anderes gibt, das du mir sagen müsstest, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt.«
    Er beugte sich vor, sodass ich mich auf dem Sofa zurücklegen musste. Dann schob er sich über mich und flüsterte: »Ich bin in dich verliebt.«
    Obwohl so vieles schieflief, entwickelte sich diese eine Sache richtig gut.
    Und das war genug.
    Wir schliefen eng umschlungen auf der Couch ein. Ich schwebte in einem Zustand zwischen Wachen und Schlafen, gequält von meinen Sorgen und aus dem Schlafrhythmus geraten durch unser Nickerchen zuvor. Ich war wach genug, um die Veränderung bei Gideon zu spüren: Sein Atem wurde schneller, und er packte mich fester. Sein Körper zuckte heftig, sodass auch ich durchgeschüttelt wurde, während sein Wimmern mir das Herz zerriss.
    »Gideon.« Ich drehte mich um und sah ihn an. Meine ruckartige Bewegung weckte ihn auf. Wir waren bei Licht eingeschlafen, und jetzt war ich dankbar dafür.
    Sein Herz pochte wild unter meiner Hand, ein feiner Schweißfilm lag auf seiner Haut.
    »Was?«, keuchte er. »Was ist los?«
    »Du warst gerade auf dem Weg in einen Albtraum, glaube ich.« Sanft küsste ich sein erhitztes Gesicht und wünschte mir, meine Liebe könnte seine Erinnerungen auslöschen.
    Er versuchte, sich aufzusetzen, und ich klammerte mich an ihn, um ihn bei mir zu halten.
    »Alles in Ordnung mit dir?« Er strich mit der Hand prüfend über meinen Körper. »Habe ich dir wehgetan?«
    »Mir geht es gut.«
    »O Gott.« Er fiel zurück und legte den Arm über die Augen. »Ich darf nicht dauernd neben dir einschlafen. Und ich habe vergessen, meine Medikamente zu nehmen. Verdammt, so leichtsinnig darf ich einfach nicht sein.«
    »Hey.« Ich stützte mich auf den Ellbogen und fuhr mit der anderen Hand über seine Brust. »Es ist doch nichts passiert.«
    »Nimm das nicht auf die leichte Schulter, Eva.« Er wandte den Kopf und sah mich grimmig an. »Nicht diese Sache.«
    »Das würde ich nie tun.« O Gott, er sah so erschöpft aus, mit dunklen Ringen unter den Augen und einem traurigen Zug um seinen unverschämt sinnlichen Mund.
    »Ich habe einen Mann getötet«, sagte er grimmig. »Es war noch nie sicher für dich, mit mir zusammen zu sein, wenn ich schlafe, und das ist nun umso mehr der Fall.«
    »Gideon …« Plötzlich verstand ich, warum er nun noch häufiger Albträume hatte. Er konnte zwar durchaus rationalisieren, was er getan hatte, aber das vermochte sein Gewissen nicht zu erleichtern.
    Ich strich die dichten Haarsträhnen aus seinem Gesicht. »Wenn du dich quälst, musst du mit mir reden.«
    »Ich will nur, dass du in Sicherheit bist«, murmelte er.
    »In deiner Gegenwart fühle ich mich so sicher wie sonst nirgendwo. Ich wünschte, du würdest aufhören, dich für alles Mögliche selbst zu bestrafen.«
    »Es ist meine Schuld.«
    »War dein Leben nicht absolut unkompliziert, bevor ich dir über den Weg lief?«, provozierte ich ihn.
    Er warf mir einen schiefen Blick zu. »Für komplizierte Fälle scheine ich ja etwas übrig zu haben.«
    »Dann hör auf, deshalb herumzumeckern. Bleib, wo du bist. Ich komme gleich wieder.«
    Ich ging ins Schlafzimmer und tauschte Strapse, Strümpfe und BH gegen ein viel zu großes Cross-Industries-T-Shirt. Dann zog ich die Velourstagesdecke vom Bettende, lief in Gideons Zimmer und holte seine Medizin.
    Sein Blick folgte mir, als ich sein Medikament und die Decke ablegte, bevor ich in die Küche verschwand, um dort eine

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