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Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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macht dich blind.«
    Dagegen konnte ich nichts einwenden. »Also will sie mich in Angst und Schrecken versetzen, indem sie mir mit dieser Geschichte droht. Was erreicht sie dadurch?«
    Er lehnte sich zurück. »Denk darüber nach. Eigentlich will sie einen Skandal aufdecken, in den wir beide verwickelt sind. Und was ist die schnellste Möglichkeit, um ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen?«
    »Du hältst dich von mir fern. Das würde dir jeder raten. Sich von der Skandalquelle zu distanzieren ist die erste Regel des Krisenmanagements.«
    »Ich könnte auch das Gegenteil tun und dich heiraten«, sagte er leise.
    Ich erstarrte: »Ist das …? Willst du …?« Ich schluckte schwer und flüsterte: »Nicht jetzt. Nicht so.«
    »Nicht so«, stimmte Gideon zu und gab mir einen federleichten Kuss. »Wenn ich dir einen Heiratsantrag mache, dann wirst du es merken, mein Engel, glaub mir.«
    Meine Kehle war wie zugeschnürt. Ich konnte nur nicken.
    »Atme«, befahl er sanft. »Noch einmal. Und jetzt versichere mir, dass das keine Panikattacke war.«
    »Nicht wirklich. Nein.«
    »Rede mit mir, Eva.«
    »Ich möchte nur …« Dann platzte ich hastig heraus: »Ich will, dass du mich fragst, wenn ich Ja sagen kann.«
    Er reagierte angespannt – sein Blick verletzt, die Stirn gerunzelt – und lehnte sich zurück. »Du könntest jetzt nicht Ja sagen?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Er presste die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. »Erkläre mir, was du von mir brauchst, damit du es kannst.«
    Ich schlang meine Arme um seine Schultern, damit er die intensive Verbindung zwischen uns spürte. »Es gibt noch so vieles, was ich nicht weiß. Und ich will damit nicht sagen, dass ich mehr wissen muss, damit ich diese Entscheidung treffen kann, denn nichts könnte mich daran hindern, dich zu lieben. Nichts. Ich habe nur das Gefühl, dass dein Zögern, bestimmte Dinge mit mir zu teilen, darauf hindeutet, dass du noch nicht bereit bist.«
    »Dem kann ich, glaube ich, folgen«, murmelte er.
    »Ich kann das Risiko nicht eingehen, dass du doch nicht für immer mit mir zusammenleben willst, Gideon. Das würde ich nicht überleben.«
    »Was willst du denn wissen?«
    »Alles.«
    Er gab einen frustrierten Laut von sich. »Sei genauer. Fang mit irgendetwas an.«
    Die erste Sache, die mir in den Sinn kam, hatte mich auch schon den ganzen Morgen beschäftigt, während ich mich in seine Geschäfte eingearbeitet hatte. »Vidal Records. Warum kontrollierst du die Firma deines Stiefvaters?«
    »Weil er beinahe pleitegegangen wäre.« Er bekam einen harten Zug um den Mund. »Meine Mutter hat schon einmal einen finanziellen Ruin miterlebt. Ich wollte nicht zulassen, dass ihr das ein zweites Mal passierte.«
    »Was hast du getan?«
    »Ich brachte meine Mutter dazu, sie – also Chris und Christopher – zu überreden, mit der Firma an die Börse zu gehen, dann verkaufte sie mir Irelands Aktien. Zusammen mit den Anteilen, die ich selbst schon erworben hatte, besaß ich nun die Mehrheit.«
    »Wow.« Ich drückte seine Hand. Ich hatte beide kennengelernt: Christopher Vidal senior – Chris – und Christopher Vidal junior. So ähnlich sich Vater und Sohn äußerlich sahen, mit ihren dunklen kupferfarbenen Locken und den graugrünen Augen, so unterschiedlich waren meiner Ansicht nach ihre Charaktere. Ich konnte mit Sicherheit sagen, dass Christopher ein Mistkerl war. Von seinem Vater nahm ich das nicht an. Zumindest hoffte ich es. »Und wie hat die Zusammenarbeit funktioniert?«
    Gideons ironischer Blick war Antwort genug. »Chris fragte mich gern um Rat, aber Christopher hat sich stets geweigert, ihn anzunehmen, und mein Stiefvater wollte sich nie für eine Seite entscheiden.«
    »Du hast also getan, was getan werden musste.« Ich küsste seine Wange. »Danke, dass du es mir erzählt hast.«
    »Ist das alles?«
    Ich lächelte. »Nein.«
    Ich wollte ihm gerade weitere Fragen stellen, als ich mein Handy hörte. Es war der Klingelton meiner Mutter. Ich war überrascht, dass sie mit ihrem Anruf so lange gewartet hatte. Schon gegen zehn Uhr hatte ich mein Smartphone wieder laut gestellt. Stöhnend sagte ich: »Da muss ich wohl drangehen.«
    Er ließ mich los, und seine Hand strich über meinen Hintern, als ich wegging. In der Tür wandte ich mich um und warf noch einen Blick zurück. Er brütete er über meinen Notizen und Vorschlägen. Ich lächelte.
    Als ich mein Telefon erreicht hatte, war es bereits verstummt, aber es fing sofort wieder an zu

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