Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)
Arbeiter nicht weckte, die in den sie umgebenden Zelten schliefen.
„Was habe ich getan, dass du glaubst, ich wäre ein Mann von so wenig Ehre, dass ich eine Jungfer als Spielzeug missbrauchen würde?“
„D…der Abend. Das Tanzen …“, stotterte sie.
„Dafür habe ich mich entschuldigt“, sagte er durch zusammengebissene Zähne. Er war frustriert. „Mein Verhalten war dumm und unsensibel, aber es war nicht typisch für mich. Ich bin ein Krieger, der in ganz Partholon für seinen guten Ruf bekannt ist. Wann ist jemals gesagt worden, dass ich keine Ehre habe?“
„Niemals“, sagte sie hastig. „Deine Ehre ist nie infrage gestellt worden.“
„Wirklich nicht?“ Er explodierte förmlich und warf verzweifelt die Hände in die Luft. „Du sagst, dass ich mit deinen Gefühlenspiele, dich benutze, nur vorgebe, dich zu wollen. Und das alles soll meine Ehre nicht infrage stellen?“ Mit größter Mühe brachte er seine Stimme wieder unter Kontrolle. „Ich wollte dich nicht anschreien. Ich will dich nicht von mir forttreiben. Bei der Göttin! Wenn es um dich geht, scheine ich jegliche Fähigkeit zu rationalem Denken oder einer normalen Unterhaltung zu verlieren.“ Er legte die Hände auf ihre Schultern und drückte sie kurz. „Brenna, ich würde dir gerne den Hof mache. Ganz offiziell. Wenn du mir sagst, wie ich deinen Vater erreichen kann, werde ich ihn formell um die Erlaubnis dazu bitten.“
„Mein Vater ist tot“, sagte Brenna mit tauben Lippen.
Cuchulainns Miene wurde weich. „Dann werde ich deine Mutter fragen.“
„Sie ist auch tot. Ich habe keine Familie.“
Cuchulainn senkte den Kopf, da Mitgefühl ihn übermannte. Was für ein fürchterlicher Schmerz musste ihre Vergangenheit erfüllt haben. Ab jetzt nicht mehr, versprach er sich. Er würde niemals zulassen, dass sie noch einmal verletzt würde. Als er den Kopf hob, spiegelten sich seine tiefen Emotionen in seinem Blick.
„Dann ist unser Clan deine Familie. Die MacCallan und ich haben meine Absichten bereits besprochen, und auch wenn sie vermutlich glaubt, dass ich dich nicht verdient habe, bin ich sicher, dass sie mir die Erlaubnis gibt, dich zu umwerben.“
„Elphame weiß davon? Du hast mit ihr über mich gesprochen?“
„Natürlich. Sie ist meine Schwester.“
„Nein! Das kann nicht sein – das ist unmöglich.“ Brenna blinzelte ein paarmal schnell, als hätte sie Probleme, klar zu sehen.
Cuchulainn spürte, wie ihr Körper unter seinen Händen zitterte. Plötzlich hatte er ein ungutes Gefühl. Was, wenn ihre Zurückweisung nichts mit ihren Narben oder ihrer Schüchternheit zu tun hatte? Was, wenn sie ihn wirklich nicht wollte?
„Brenna, ich würde dir meine Liebe nicht aufzwingen wollen, nicht wenn du mich nicht auch begehrst. Wenn du mich nicht willst, musst du es mir nur sagen, und ich gebe dir mein Wort, dass, auch wenn es mir wehtun wird, ich dich in Ruhe lasse.“
Sie schaute ihn an. „Liebe? Sieh mich an, Cuchulainn! Ich bin gezeichnet. Und das beschränkt sich nicht auf mein Gesicht.“ Sie strich über ihre Wange, an ihrem Hals entlang über ihre Brust biszu ihrer Hüfte und zeigte ihm damit, wo überall sie Narben hatte.
Vorsichtig nahm er eine Hand von ihrer Schulter. Federleicht und zärtlich zeichnete er den Weg nach, den ihre Hand gerade genommen hatte. Bedächtig berührte er die hervortretenden Narben, die ihre rechte Gesichtshälfte bedeckten. Als sie keine Anstalten machte, ihm Einhalt zu gebieten, strich er mit den Fingerspitzen über ihren Hals, berührte leicht den Stoff, der ihre Brüste bedeckte, und ließ die Hand schließlich auf der Rundung ihrer Hüfte ruhen.
„Wie kannst du nur glauben, dass du nicht begehrenswert bist? Wenn ich dich ansehe, sehe ich die erste Frau, die sich je mit meiner Schwester angefreundet hat. Ich sehe die Heilerin, die das Herz eines Kriegers hat. Und ich sehe die zarte Schönheit einer Jungfer, die jeden meiner wachen Gedanken mit Sehnsucht nach ihr erfüllt und meine Träume mit Visionen für unsere gemeinsame Zukunft.“
„Cuchulainn, in meinem Leben habe ich so viele Verluste erlitten, ich weiß nicht, ob ich noch mehr riskieren kann.“
„Das ist alles?“ Erleichterung machte sich in Cuchulainn breit. „Es liegt nicht daran, dass du mich nicht willst?“
„Ich will dich.“
Ihre Stimme war nicht die einer schüchternen Jungfrau. Sie war die der Heilerin. Ihre Worte klangen stark und sicher. Cu lächelte und wollte sie in die Arme ziehen, aber sie
Weitere Kostenlose Bücher