Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)
hielt ihn auf.
„Nein, ich bin noch nicht fertig. Ich gebe zu, dass ich dich will, aber ich weiß nicht, ob ich gewillt bin, dich in mein Herz zu lassen. Falls ich das tue und dich dann verliere, würde das, wie ich fürchte, eine Wunde hinterlassen, von der ich mich niemals erholen könnte.“
Seine Gedanken wirbelten panisch durch seinen Kopf. Was konnte er sagen? Was konnte er tun, um sie zu überzeugen? Er atmete tief durch und streckte ihr seine geöffneten Hände hin.
„Ich kann dir nur mein Wort geben. Wenn dir das nicht genug ist, dann wird nichts, was ich je sagen oder tun könnte, ausreichen, um dich meiner Liebe zu versichern. Du musst dich entscheiden, ob du mir glaubst, Brenna.“
Sie musterte den Krieger. Es war ihre Wahl – war sie stark genug, sie zu treffen? Ihre Augen weiteten sich. Das war die Antwort; das Einzige, was sie ohne jeden Zweifel über sich wusste, war, dass sie ihrer Stärke vertrauen konnte. Sie war vom Feuer geprüft worden und hatte triumphiert.
„Ich entscheide mich, an dich zu glauben, Cuchulainn“, sagte sie langsam und deutlich, dann lächelte sie ihr schiefes Lächeln, als Überraschung sich auf seinem Gesicht abzeichnete.
Cuchulainn zog sie mit Schwung in seine Arme und wirbelte sie herum. „Ich werde dafür sorgen, dass du mich niemals verlierst.“
Er stellte sie wieder auf die Füße, behielt sie aber in den Armen. Es fühlte sich so unglaublich gut an, einfach nur dazustehen und ihren Körper an seinen zu drücken. Keine Frau hatte sich in seinen Armen jemals so richtig angefühlt. Er hatte sie noch nicht einmal geküsst, und doch hatte Brenna ihm bereits mehr gegeben als jedes andere schöne Mädchen, mit dem er sich die Zeit vertrieben hatte.
Er spürte, dass ihre Schultern zitterten, und es brach ihm fast das Herz. Glaubte sie ihm doch nicht? Sah sie denn nicht, dass er ihr niemals wehtun würde?
„Was ist, meine Liebste?“ Er lehnte sich gerade weit genug zurück, um ihr ins Gesicht sehen zu können, und war überrascht, ihre Augen vor unterdrücktem Lachen funkeln zu sehen, das ihren Körper schüttelte.
„Oh Cu“, sagte sie kichernd. „Du riechst nach Welpenurin und saurer Milch.“
Cuchulainn schaute sie mit vorgetäuschter Ernsthaftigkeit an. „Fand ist kein Welpe, sie ist ein Wolf.“
Passend zu seinen Worten ertönte im Inneren des Zeltes ein Winseln, das kurz darauf in die Kinderversion traurigen Wolfsgeheuls überging.
„Hatte ich erwähnt, dass du mich mit Fand teilen musst?“, fragte Cuchulainn.
Das mitleiderregende Heulen wurde lauter.
„Ich hole Milch.“
Brenna wandte sich bereits zum Gehen, doch Cuchulainn war nicht bereit, seinen Griff um ihre Schulter zu lösen.
„Wirst du zurückkommen?“
Sie schaute in die Augen, die sie auf immer an Eponas Altar und das Wunder von zweiten Chancen erinnern würden.
„Ja, Cuchulainn, ich komme zurück.“
Er ließ seine Hand von ihrer Schulter gleiten, damit sie davoneilen konnte, doch sie spürte, dass er ihr nachschaute, als sie in den frühmorgendlichen Nebel ging.
„Bald!“, rief er ihr hinterher. Die Dringlichkeit in seiner Stimme wurde vom Heulen der Wölfin eindrucksvoll untermalt.
In der Burg war noch alles still, aber als Brenna durch die Große Halle in die Küche eilte, umgaben sie schnell die Geräusche und Gerüche einer erwachenden Burg. In der Küche herrschte bereits rege Geschäftigkeit, und es duftete köstlich nach frisch gebackenem Brot. Brenna versuchte niemandem in die Quere zu kommen und nahm sich selbst einen Krug aus dem gut sortierten Regal und tauchte ihn in das Fass mit frischer Milch.
„Guten Morgen, Heilerin“, rief Wynne ihr zu. Einige ihrer Helferinnen nickten ebenfalls freundlich.
„Guten … guten Morgen“, erwiderte Brenna ein wenig atemlos. Sie hatte Wynnes Schönheit nicht vergessen, aber sie hier zu sehen, das feuerrote Haar auf dem Kopf zusammengefasst, sodass die Locken das perfekt geformte Gesicht umrahmten, ließ ihr das Herz schwer werden.
Wie konnte Cuchulainn sie dieser lebhaften jungen Frau vorziehen?
„Holst du Milch für die Bestie des Kriegers?“
„Ja.“ Das Wort kam sehr kurz angebunden über Brennas Lippen. Sie hatte nicht so schnippisch klingen wollen, aber bei der Erinnerung daran, wie Wynne sich im Rhythmus der Musik an Cuchulainns Körper gedrängt hatte, wurde ihr mit einem Mal übel, und die alte Unsicherheit überkam sie. Schlimmer noch, sie spürte den Blick der Köchin, die sie wissend musterte.
„Es
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