Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
Vom Netzwerk:
nicht führen – und hatte, wenn sie ehrlich war, auch kein Interesse daran. Aber sie konnte die MacCallan-Burg wieder zum Leben erwecken. Sie schenkte der Mittelsäule noch ein letztes Lächeln, dann eilte sie zum Eingang der Burg.
    Die Frauen standen in kleinen Grüppchen einige Meter von derLücke in der Mauer entfernt. Unbemerkt beobachtete Elphame sie aus dem Schatten heraus. Sie sahen jung und verängstigt aus. Und es waren so wenige! Sie zählte schnell nach – gerade ein gutes Dutzend. Beinahe dreimal so viele Männer und Zentauren hatten sich freiwillig gemeldet. Die Frauen waren alle menschlich. Hatte keine einzige Zentaurin auf ihren Aufruf reagiert? Nicht einmal eine junge Jägerin, die noch in der Ausbildung steckte? El erlaubte sich nur kurz, enttäuscht zu sein. Sie hatte eine Aufgabe zu erledigen, und sie würde einfach mit dem arbeiten müssen, was ihr zur Verfügung stand. Vielleicht bot die geringe Anzahl an Frauen ihr die Möglichkeit, sie persönlicher kennenzulernen. Das wäre zur Abwechslung mal ganz nett.
    Die Hoffnung, dass sie unter ihnen womöglich sogar eine echte Freundin finden könnte, ließ sie gar nicht erst aufkommen. Allein die Vorstellung fiel ihr schwer. Eventuell könnte diese kleine Gruppe Frauen aber lernen, sich ihr gegenüber so zu verhalten, als wäre sie eine Stammesführerin oder eine Hohepriesterin, anstatt in ihr das Objekt zu sehen, das angebetet werden sollte – Göttin, unberührbar und jenseits sterblicher Empfindungen.
    Als Elphame aus den Ruinen trat, knicksten die Frauen nervös. Sie räusperte sich und setzte ihr schönstes Lächeln auf. „Guten Morgen! Ich freue mich, dass so viele von euch Interesse daran zeigen, die MacCallan-Burg mit aufzubauen und sie zu ihrem Heim zu machen. Die Männer“, sie deutete über ihre Köpfe hinweg auf die Gruppen, die bereits dabei waren, den Schutt außerhalb der Burgmauern wegzuräumen, „werden die schwere Arbeit übernehmen. Das bedeutet aber nicht, dass eure Arbeit weniger wichtig ist. Ich brauche Köchinnen und Frauen, die geschickt im Weben und Nähen sind.“ Elphame bemerkte nicht, dass ihr Gesicht einen träumerischen Ausdruck angenommen hatte. „Wenn die Burg zu neuem Leben erwacht, möchte ich ihre Wände mit den schönsten Wandbehängen zieren, die sogar meine Mutter eifersüchtig machen können.“
    Der süße Ausdruck im Gesicht der Göttin ermutigte einige Frauen dazu, ihr Lächeln zaghaft zu erwidern. Von ihrer positiven Reaktion gestärkt, fuhr Elphame mit kräftiger, sicherer Stimme fort: „Und ich brauche natürlich Frauen, die mir bei den täglichen Arbeiten in der Burg helfen.“ Sie lachte und schaute demonstrativauf das Unkraut, das den Eingang überwucherte. „An einigen Tagen wird es definitiv mehr Arbeit geben als an anderen.“
    Eine der Frauen kicherte und schlug sich dann errötend die Hand vor den Mund.
    Elphame suchte ihren Blick. „Habt niemals Angst, hier zu lachen. Ich weiß, es sieht nicht so aus, aber die Steine singen vor Freude über unsere Ankunft. Die MacCallan-Burg wird ein fröhliches Zuhause sein.“
    Das Mädchen nahm die Hand vom Mund und lächelte die Göttin schüchtern an.
    „Wie heißt du?“, wollte Elphame wissen.
    „Meara“, erwiderte die junge Frau mit vor Nervosität brechender Stimme.
    „Meara“, wiederholte Elphame. „In welcher Aufgabe bist du am talentiertesten?“
    „Ich … ich …“, stotterte sie und platzte dann heraus: „Ich bin gut darin, Ordnung zu halten.“
    „Dann bist du an den richtigen Ort gekommen. Hier erwartet dich viel Unordnung.“ Sie ließ den Blick über den Rest der kleinen Truppe schweifen. „Die von euch, die gut im Saubermachen sind, melden sich bitte bei Meara.“ Elphame schaute das Mädchen an und sah, dass ihre Augen vor Stolz strahlten. „Meara, ich werde dich am Ende des Tages bitten, mir eine Liste deiner Mitarbeiterinnen zu geben. Als Nächstes stellt sich die Frage“, sie wandte sich wieder an alle, „wer sind meine Köchinnen?“
    Zögernd hoben vier junge Frauen, die in einem Grüppchen zusammenstanden, die Hand. Die in der Mitte der Gruppe trat einen halben Schritt vor. Sie hatte feurig rotes Haar und zauberhaft jadegrüne Augen.
    „Wir haben Euren Aufruf gehört und sind von der McNamara-Burg gekommen. Die Küchenchefin dort war …“ Sie hielt inne und sah ihre Freundinnen an, als ersuchte sie um Unterstützung. Die drei Frauen nickten ihr aufmunternd zu. „Sie war grantig und mochte vor allem keine

Weitere Kostenlose Bücher