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Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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eingefunden hatten. Die meisten von ihnen waren den Anblick der jungen Göttin gewohnt, und doch beeinflusste ihr Erscheinen sie. An diesem besonderen Morgen sah sie noch außergewöhnlicher aus als sonst. Ihr Gesicht strahlte, und ihre Haut schien zu glühen. Einige der jungen Männer und Zentauren ertappten sich bei dem Gedanken, wie unglaublich sie war, und als ihre vollen sinnlichen Lippen sich zu einem Lächeln verzogen, verspürten die meisten der anwesenden Männer, wie ihr Blut in Wallung geriet. Aber nur kurz, dann erinnerten sie sich wieder daran, dass sie keine unkeuschen Gedanken über eine auf die Erde gesandte Göttin haben sollten, egal wie verführerisch sie auch war.
    Als Elphame sprach, wirkten ihre Worte wie eine Brandrede auf die Gruppe: „Von den Blüten der Äste über die singenden Vögel und die flüsternde Brise bis zu den Säulen dieser Burg – wir werden willkommen geheißen. Die Steine der Burg MacCallan begrüßenuns voller Freude. Sie wird nicht länger eine Ruine sein.“ Elphame hob die Hände über den Kopf und rief: „Freut euch! Hier ist unser neues Zuhause!“ Hitze fuhr durch ihre Arme, genau wie zuvor, als sie mit den Steinen kommuniziert hatte. Ihr Körper fühlte sich auf köstliche Art an, als wäre er in Flammen gesetzt.
    Die Gruppe reagierte wie ein Mann. Allerdings nicht so sehr auf ihre Worte oder die Vorstellung, die MacCallan-Burg aufzubauen, sondern sie reagierte auf sie, ihre atemberaubende Göttin. Wie mit einer Stimme stießen sie einen Jubelschrei aus, der die alten Mauern von den fröhlichen Klängen des Lebens widerhallen ließ.
    Aus seinem Versteck zwischen den Bäumen beobachtete Lochlan die Gruppe. Männer und Zentauren – jung und stolz. Er erkannte das Feuer in ihrem Blut, als sie auf sie reagierten. Und er erkannte auch sie. Wie könnte er nicht? Er hatte gewusst, dass er sie hier finden würde. Trotzdem war ihr Anblick ein Schock. Sie wirkte so viel lebendiger als in seinen Träumen, und sie persönlich vor sich zu sehen ließ ihn begreifen, dass er bisher die wahre Tiefe ihrer Schönheit noch gar nicht erfasst hatte.
    Ihr Körper! Er strahlte Leidenschaft und überirdische Macht aus. Er fühlte, wie die Sehnsucht sich in seinen Lenden breitmachte. Sein Blut pumpte heiß und schnell durch die Adern, und mit der Erregung durchlief ein Zittern seine mächtigen Flügel, und sie begannen sich aufzurichten. Schnell zwang er sich, den Blick abzuwenden, um seine Lust unter Kontrolle zu bekommen.
    Schmerz schoss durch seine Schläfen und seinen Körper, getragen vom Blut, das hart und heiß durch ihn pulsierte. Sein Körper kämpfte gegen das Verlangen des dunklen Anteils in seinem Blut an, die Kontrolle zu übernehmen. Wie immer schöpfte Lochlan dabei die Kraft aus seiner Menschlichkeit, um diese Impulse zu besiegen. Das Pochen seines Blutes ließ nach. Seine Flügel zitterten kurz, dann falteten sie sich wieder auf dem Rücken zusammen.
    Er ignorierte den vertrauten Schmerz, dessen Echo phantomgleich durch seinen Kopf hallte.
    Nachdem er sich wieder unter Kontrolle hatte, erlaubte er seinem Blick, zu ihr zurückzukehren. In dem Moment hob sie ihre Arme über den Kopf, und die Gruppe reagierte mit lautem Jubel. Er lächelte und entblößte dabei lange, gefährlich aussehende Fangzähne.Sie weckte auch in ihm den Wunsch, zu jubeln. Er hatte recht gehabt, hierherzukommen. Die anderen konnten das nicht verstehen, aber an die anderen zu denken löste eine Welle der Verzweiflung in ihm aus, in der er zu ertrinken drohte. Er konnte sie fühlen. Er konnte sie immer fühlen – ihre Nöte, ihre Schmerzen, ihren Glauben an ihn. Er zitterte und verschloss diesen Teil seines Geistes. Nicht jetzt. Jetzt durfte er nicht an die anderen denken. Nicht wenn alles in ihm, das ehrbar und wahrhaftig war – alles Menschliche – zu ihr eilen und ihr erzählen wollte, dass sie seine Träume und sein Herz erfüllte, solange er denken konnte.
    Er nahm einen zittrigen Atemzug und strich sich übers Gesicht. Er konnte nicht zu ihr gehen. Nicht in der Öffentlichkeit. Nicht jetzt. Sie würden in ihm nur den Fomorianer sehen. Sie würden ihn umbringen. Er konnte es auch ihretwegen nicht mit allen von ihnen aufnehmen. Egal wie sehr er sich danach sehnte, bei ihr zu sein.
    Denk an dein Versprechen. Sein Gewissen flüsterte mit der Stimme seiner geliebten Mutter durch seine Gedanken. Erinnere dich an die Prophezeiung. Es ist dein Schicksal, einen Weg zu finden, um dein Volk zu heilen

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