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Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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Assistentinnen Hyänen nennst“, rief Elphame ihm hinterher. „Übertrieben besitzergreifender, nervtötender kleiner Bruder“, fügte sie empört hinzu.
    „Er liebt Euch sehr“, sagte Brenna.
    „Aber er nervt“, ergänzte Brighid.
    „Ihr habt ihn noch nicht wirklich nervig erlebt. Wenn ich zu dem Zeitpunkt, an dem er mich erwartet, nicht zurück bin, wird er mit gezogenem Schwert durch den Wald brechen und kleinen Nagetieren und hilflosen Singvögeln eine Heidenangst einjagen.“
    Brenna lachte. Es war ein wunderschöner melodischer Klang, in den Brighid und Elphame einfielen.
    Seite an Seite machten sie sich wieder daran, den Springbrunnen von den letzten Resten Schutt und Dreck zu befreien. Wie gut es sich anfühlt, dachte Elphame, den Innenhof von Lachen und Leben erfüllt zu erleben. Sie musste keine Hand an die Hauptsäule drücken, um zu fühlen, dass die Atmosphäre innerhalb der Mauern sich bereits veränderte. Seit ihrem ersten Blick auf die MacCallan-Burg hatte sie sich willkommen geheißen gefühlt, aber sie musste auch anerkennen, dass es ein verlorener Ort gewesen war, erfüllt von Einsamkeit. Die Burg hatte eine Geschichte, die reich an Tradition und Ehre war, wie sie den Frauen vorhin erklärt hatte, aber sie hatte auch seit über einem Jahrhundert still und verlassen hier gestanden. Innerhalb eines einzigen Tages hatte sich das bereits geändert. In der Luft konnte sie neu erwachtes Leben spüren. Es war, als wäre jeder ihrer Atemzüge mit Hoffnung erfüllt.
    „Ich denke, das ist genug für heute“, sagte Elphame und wischte sich die schmutzigen Hände an ihrem Rock ab. Sie schaute an sich herunter. „Igitt – ich freue mich genauso sehr auf ein heißes Bad wie auf eine warme Mahlzeit.“
    Brenna nickte zustimmend, während sie versuchte, etwas Klebriges von einem ihrer Arme zu entfernen. Sogar Brighids einst glänzendesFell war mit Staub und Schmutz durchsetzt.
    „Zumindest werdet ihr zwei ein echtes Bad nehmen können. Ich fürchte, in Loth Tor wird es keine Badekammer geben, die für mich groß genug ist“, sagte die Jägerin und zog einen Trog mit Unrat vom Burghof.
    Elphame und Brenna beeilten sich, den Müll festzuhalten, damit sie auf dem Weg nach draußen nichts verloren.
    „Darüber habe ich noch nie nachgedacht“, sagte Brenna ein wenig außer Atem, während sie sich beeilte, mit den beiden sportlicheren Frauen mitzuhalten. „Das wäre ja schlimm, wenn alle Badekammern zu klein für mich wären.“
    „Schlimm, wenn man weiblich ist“, sagte Brighid. Dann grinste sie Brenna an. „Wenn man ein männlicher Zentaur ist, macht es einem nicht so viel aus.“
    „Igitt, Jungs!“, warf Elphame ein. Sie erinnerte sich, wie ihre Mutter Cuchulainn und Finegas als Kinder geradezu hatte zwingen müssen, die Badekammer aufzusuchen. „Ob Zentauren oder Menschen, sie können ganz schön eklig sein.“
    Die drei Frauen zogen die Nasen kraus, sahen sich an und lachten.
    „Könnt ihr fassen, wie groß dieser Haufen geworden ist?“, fragte Elphame, als sie den Trog auf dem wachsenden Berg aus verrottendem Holz und uraltem Dreck leerten, der ein Stück entfernt von der Burgmauer entstanden war.
    „Ja, unglaublich.“ Brenna massierte sich die Schultern und reckte den Hals. „Ich hoffe, dass es in Loth Tor einen guten Met-Brauer gibt. Wir können heute Nacht alle etwas brauchen, das unsere Muskeln entspannt.“ Sie warf einen Blick zur Burg zurück. „Und morgen, und übermorgen …“
    „Das war’s.“ Elphame klatschte zufrieden in die Hände. „Lasst uns nach Loth Tor ins Mare’s Inn aufbrechen.“
    „Wo uns ein warmes Essen erwartet“, fügte Brighid hinzu.
    „Auf jeden Fall“, bestätigte Elphame, doch sie waren noch nicht
    weit auf der Straße gekommen, als sie stehen blieb und sich an die Stirn schlug. „Ich habe Cus Dolch im Burghof liegen lassen. Ohne ihn brauche ich gar nicht erst im Gasthaus aufzutauchen. Wartet hier, ich bin gleich wieder zurück.“ Sie spannte ihre kräftigen Beinmuskeln an und sprintete die Straße hinauf und durch den Eingang der Burg.
    Wo hatte sie das verdammte Ding nur gelassen? Es war jetzt fast vollkommen dunkel, und jede kleine Ansammlung Laub sah aus wie ein achtlos beiseitegelegter Dolch.
    „Ich hätte vernünftiger sein und ihn mir gleich um die Hüfte binden sollen, als Cu ihn mir gegeben hat“, murmelte sie wütend vor sich hin.
    „Sucht Ihr das hier, Mädchen?“
    Ein kalter Schauer überlief sie. Die tiefe Stimme ertönte

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