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Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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vorgekommen – er war als Erscheinung genauso galant, wie er in den alten Geschichten porträtiert wurde. Er hatte sie die MacCallan genannt. Aber was hatte sein Besuch wirklich zu bedeuten? Hieß er sie willkommen, oder wollte er sie beobachten?
    Sie konnte Cu nichts von MacCallans Erscheinen erzählen. Zumindest nicht an diesem Abend. Sie würde warten, bis sie sich besser eingelebt hatten und sie mehr über MacCallans Motive wusste. Vielleicht würde er ihr nie wieder erscheinen, dann wäre es dumm, ihren Bruder unnötig in Sorge zu versetzen.
    „El.“ Cu stieß sie leicht an. „Hast du mich gehört? Ich habe gesagt, ich werde versuchen, etwas lockerer zu werden.“
    „Ja, ich habe dich gehört“, antwortete sie schnell. „Ich bin nur geschockt, weil du tatsächlich einen Fehler zugegeben hast. Wenn du jetzt noch aufhörst, den Frauen nachzustellen, und dich stattdessen niederlässt und viele Kinder zeugst, ist mein Leben komplett.“
    „Du machst mir Angst, wenn du so sprichst wie Mutter. Sei vorsichtig, sonst friert deine Stimme noch in dieser Tonlage ein.“
    „Jetzt bin ich es, die Angst hat.“ Sie grinste. „Los, gehen wir essen.“
    „Mit deinen Freundinnen.“
    „Ja, mit meinen Freundinnen.“
    „Die Sterne leuchten hier so viel heller als über Eponas Tempel“, sagte Elphame versonnen.
    „Das kommt daher, weil Loth Tor und der umliegende Wald weniger Licht reflektieren als der Tempel und die ihn umgebende Stadt“, erklärte Cu.
    „Du solltest die Sterne über der Ebene der Zentauren sehen. Manchmal leuchten sie heller als die Flammen der Feuer“, sagte Brighid.
    „Ich bin noch nicht auf der Ebene der Zentauren gewesen, aber das klingt wunderschön.“ Brennas Stimme wirkte schläfrig.
    „Du musst sie mal besuchen. Dort gibt es Gegenden, in denen kann man tagelang laufen, ohne einmal stoppen zu müssen.“
    Elphame fing den Blick ihres Bruders auf und schüttelte energisch den Kopf, sodass Cuchulainn den bissigen Kommentar hinunterschluckte, der ihm schon auf der Zunge gelegen hatte. Sieseufzte. Warum regte ihn die Jägerin so auf? Brenna schien ihm zu gefallen – er überschlug sich förmlich, um nett zu ihr zu sein. Aber wann immer er und Brighid mehr als ein oder zwei Worte miteinander wechselten, war es, als ob Feuer auf Eis träfe. Er hatte erfreut gewirkt, als Brighid und Brenna nach dem Essen gefragt hatten, ob sie ihnen in ihrem kleinen Zeltlager Gesellschaft leisten dürften. Aber seitdem sie sich zur Nacht eingerichtet hatte, hackten er und die Jägerin durchgehend aufeinander herum.
    El versuchte sich im Schlafsack zu entspannen, mit dem sie sich zwischen den Wurzeln einer alten Eiche ein gemütliches Nachtlager bereitet hatte. Während sie dem sanften Summen von Brighids Stimme lauschte, die Brenna von der weiten Ebene der Zentauren erzählte, schaute sie hinauf in den nächtlichen Himmel, an dem tausend Sterne glitzerten. Sie und Cu hatten sich eine Lichtung ein Stück tiefer im Wald gesucht, wo alte Eichen die Kiefern verdrängten. Sie wollte nicht beim Rest der Gruppe sein, hatte aber auch nicht mehr das Bedürfnis, sich komplett zurückzuziehen wie noch am Abend zuvor.
    Das Abendessen war ein durchaus angenehmes Erlebnis gewesen. Vor allem weil Brighid und Brenna vier Plätze an einem der kleinen Lagerfeuer ergattert hatten, die auf der Wiese hinter dem Mare’s Inn entfacht worden waren. Die Hauptgruppe, bestehend aus Männern, Frauen und Zentauren, saß an langen Holztischen, wo sie miteinander sprachen und lachten und sich besser kennenlernten. Als Elphame und Cuchulainn den Garten betreten hatten, waren alle Männer und Zentauren aufgestanden und hatten sich förmlich vor ihr verbeugt. Elphame hatte die Zähne zusammengebissen und sich innerlich gegen weitere unerwünschte Ehrerbietung der Göttin gegenüber gewappnet. Doch dann war etwas Überraschendes geschehen. Wynne hatte gewunken und ihr einen Gruß zugerufen – ohne sie Göttin oder gar Herrin zu nennen. Sie hatte einfach nur gesagt: „Guten Abend, Elphame.“ Dieser informelle Gruß war von vielen anderen aufgegriffen worden.
    Die Akzeptanz durch die Frauen hatte Wunder gewirkt. Nicht ein Einwohner des Dorfes kniete vor ihr nieder und bat um ihren Segen. Überraschenderweise war es Brighid gewesen, die alle Aufmerksamkeit auf sich zog. Elphame grinste bei der Erinnerung daran, wie viele Zentauren einen Grund gesucht und gefundenhatten, um mit Cuchulainn zu sprechen, der direkt gegenüber der Jägerin

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