Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
Vom Netzwerk:
Studienobjekt. Sein Gesicht hat diese stolzen, perfekten Linien und zeigt so viele verschiedene Gefühle.“
    Elphame konnte den Blick nicht von dem lebensechten Bild ihres Bruders abwenden, in dem seine Liebe und seine Sorge um sie so deutlich zu erkennen waren.
    „Du hast ihn perfekt eingefangen.“ Endlich schaute sie Brenna an, die schnell den Blick abwendete. „Darf ich dieses hier haben?“
    Schnell wie der Blitz schaute Brenna ihre Freundin an und sah ihr tief in die Augen. Sie sah dort kein Mitleid und auch keinen Vorwurf. „Natürlich. Du darfst alle haben, die du willst.“
    „Nur dieses eine. Die anderen gehören dir.“ Elphame erwiderte Brennas schüchternen Blick warm lächelnd und dachte daran, wie sehr ihre Mutter diese Frau mögen würde.
    Das Geklapper von Hufen überraschte sie beide. Als hätten ihre Gedanken ihn herbeigerufen, kam Cuchulainn herangaloppiert. Sein Gesichtsausdruck verriet Brenna sofort, was los war.
    „Ein Unfall?“, fragte sie und kletterte schon vom Felsen herunter.
    „Angus wollte einige neue Balken zusägen, und dabei ist die Säge abgerutscht. Ich fürchte, es ist eine ziemlich hässliche Wunde.“ Culehnte sich hinunter und bot Brenna eine Hand an. Sie legte die ihre ohne zu zögern in seine, und er hob die Heilerin hinter sich aufs Pferd. Dann sah er seine Schwester ernst an. „Du rührst dich nicht vom Fleck. Ich komme gleich wieder, um dich zu holen.“
    „Nur keine Eile. Es fühlt sich gut an, mal ein wenig an der frischen Luft zu sein.“ Elphame scheuchte ihn mit einer unwirschen Geste davon.
    Cuchulainn warf ihr noch einen finsteren Blick zu, dann drückte er seinem Wallach die Fersen in die Seiten und galoppierte zurück zur Burg. El sah, wie Brenna ihre Arme um seine Taille schlang und wie Cuchulainn besitzergreifend einen Arm nach hinten streckte, um sie festzuhalten.
    Ja, so war es – Cuchulainn und Brenna. Ihr Instinkt hatte sie nicht getrogen. Sie fragte sich, ob es einem von beiden schon bewusst war. Vermutlich nicht. Trotz all seiner Erfahrungen mit dem weiblichen Geschlecht war ihr Bruder genauso unvorbereitet auf die wahre Liebe wie sie selbst.
    „Unvorbereitet“, flüsterte Elphame. Das traf ganz sicher auf sie zu, aber wie hätte sie auch auf Lochlan vorbereitet sein können? War er eine Halluzination gewesen? Nein, das konnte nicht sein. Es gab handfeste Beweise dafür, dass er da gewesen war. Das Wildschwein war tot. Ihre Wunde war mit Moos bedeckt gewesen, aber hatte er wirklich die Flügel eines Fomorianers? Ein Schauer überlief sie. Ihr Blick ging von der Burg zum Wald. Sie hatte keine Angst vor ihm gehabt, so viel wusste sie noch, aber warum nicht?
    Weil seine Gegenwart sich richtig angefühlt hatte. Sie kannte die Antwort bereits – sie hatte während der letzten fünf Tage wieder und wieder darüber nachgedacht. War sie dumm, wenn sie auf ihr Gefühl vertraute – eine Fähigkeit, die sich erst seit wenigen Tagen in ihr regte?
    „Lochlan.“ Sie konnte sich nicht zurückhalten, seinen Namen laut auszusprechen. Eine unerwartete Brise fing den Laut auf, und Elphame spürte, wie sich die feinen Härchen auf ihren Unterarmen aufrichteten. Einen Moment lang schien Lochlans Name über ihr zu schweben, erstarrt und beinahe sichtbar, bevor der Wind ihn spielerisch herumwirbelte und in den wartenden Wald hineintrug.
    Sie schüttelte den Kopf wegen ihrer überaktiven Einbildungskraft.Der Name eines Liebhabers wurde nicht sichtbar, wenn man ihn laut aussprach, und Lochlan war noch nicht einmal ihr Liebhaber.
    „Die Beule auf meinem Kopf sorgt dafür, dass ich mir Dinge einbilde“, sagte sie und hob den Weinschlauch an die Lippen.
    „Was bildest du dir ein, mein Herz?“
    Elphame prustete und verschluckte sich am Wein. Mit weit aufgerissenen Augen spähte sie in den Wald hinein.
    Wie ein riesiger Vogel schwebte der geflügelte Mann von den Ästen einer Kiefer, die nur wenige Meter neben dem Felsen stand, auf dem Elphame saß. Er blieb im Schatten des Waldes, während er seine Flügel fein säuberlich auf dem Rücken zusammenfaltete. Sein Lächeln wirkte zögerlich.
    „Ich wollte dich nicht erschrecken.“
    „Bei der Göttin, du bist real!“, platzte sie heraus und fühlte sich sofort wie der letzte Dummkopf.
    „Hast du wirklich daran gezweifelt?“
    Elphame nickte heftig. „Ständig.“
    Lochlan lachte. Das klang so ehrlich und fröhlich, dass Elphame lächeln musste. Sie spürte, wie ihre Nervosität langsam schwand.
    „Ich verstehe

Weitere Kostenlose Bücher