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Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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Sie biss die Zähne zusammen, da die Welt sich um sie zu drehen schien.
    „Vorsichtig. Du musst dich langsam bewegen.“ Brenna fasst sie mit fester Hand am Ellenbogen und hielt sie mit dem sicheren Griff der erfahrenen Heilerin.
    Elphame atmete tief ein und aus, bis der Schwindel nachließ. „Besser?“, fragte Brenna.
    „Das war dumm von mir.“ El sah ihre Freundin um Verzeihung bittend an. „Darf ich trotzdem baden?“
    „Später am Abend.“
    „Aber …“
    Brenna schnitt ihr mit einer Geste das Wort ab. „Es ist eine Überraschung. Streite dich nicht mit deiner Heilerin.“
    „Na gut.“ El warf einen Blick auf das Tablett, das Brenna auf den Tisch gestellt hatte. „Ich werde sogar dein fürchterliches Gebräu trinken, wenn mir das zu einer baldigen Säuberung verhilft.“
    Brenna lachte. „Jetzt klingst du beinahe so dramatisch wie dein Bruder. Und ja, ich will, dass du den Tee trinkst, aber mach dir keine Sorgen, es ist nur Weidenrindentee, der helfen soll, deinen Kopfschmerz zu lindern.“
    Erleichtert setzte Elphame sich auf die Bettkante und trank einen Schluck von dem erstaunlich harmlos schmeckenden Gebräu.
    „Und wie wäre es mit einem kleinen Spaziergang, nachdem du ausgetrunken hast?“ Brenna fragte, obwohl sie Elphames Antwort kannte.
    „Du meinst, draußen?“
    „Ganz sicher draußen.“
    Elphame beeilte sich, die Tasse auszutrinken. „Du bist wundervoll.“
    „Du meinst, ich bin keine grausame, Gifttränke brauende Gefängniswärterin?“,fragte Brenna mit vorgetäuschter Unschuld.
    Elphame zuckte zusammen. „Das hast du gehört?“
    „Ich weiß, dass Ihr es nur auf die beste aller Arten gemeint habt, Herrin.“ Brenna verbeugte sich vor Elphame, dabei funkelten ihre Augen.
    „Ich war eine fürchterliche Patientin.“
    „Ja.“ Brenna lachte. „Das warst du.“
    Elphame schluckte den letzten Rest Tee hinunter und stand langsam und vorsichtig auf. Brenna schlang sich ihre Heilerinnentasche über die Schulter und hakte sich mit dem anderen Arm fest bei ihrer Patientin unter.
    „Du willst mich im Zaum halten, wie?“
    Brennas Augen blitzten schelmisch. Sie nickte und zog sanft an Els Arm. Lächelnd traten die beiden Frauen aus dem Zelt. Brenna machte ein paar Schritte und blieb dann stehen, damit Elphames Augen sich an die plötzliche Helligkeit der Nachmittagssonne gewöhnen konnten. Dann geleitete sie sie vorsichtig nach links zum Weg, der von der Burg in Richtung des Waldes auf der Südseite führte.
    Elphame räusperte sich. „Du weißt, wie ich es hasse, mich zu beschweren …“
    Brenna hob spöttisch die Augenbrauen.
    „… aber ich hatte gehofft, wir könnten unseren kleinen Spaziergang innerhalb der Burgmauern machen. Ich habe das Innere seit fünf Tagen nicht gesehen und bin sehr neugierig, wie die Renovierungsarbeiten voranschreiten.“
    „Du wirst das Innere der Burg sehen. Heute Abend.“
    „Nicht jetzt?“
    „Nicht jetzt“, gab Brenna kryptisch zurück.
    „Hmpf.“ Mehr als Cuchulainns Lieblingsausdruck hatte Elphame dazu nicht zu sagen.
    „Ich dachte, du magst den Wald.“
    „Das tue ich auch“, versicherte Elphame ihr. Der Wald … Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Er war im Wald.
    „Gut. Ein wenig südlich von hier habe ich ein paar flache Findlinge entdeckt, die schon fast im Wald liegen. Von da aus hast du einen hervorragenden Blick über das Meer und die Burg. Es scheint mir ein gutes Ziel für unseren Spaziergang zu sein. Wenn wir dortsind, kann ich ein wenig an meinen Entwürfen für die Wandteppiche in der Burg arbeiten, und du kannst dich entspannen und an deinem Frustrationslevel arbeiten.“
    „Das klingt nett.“ Elphame schenkte Brenna abwesend ein Lächeln, mit ihren Gedanken war sie ganz woanders.
    Sie würden in der Nähe des Waldes sein. Lochlan wartete irgendwo in diesem Wald. Oder etwa nicht? Zum tausendsten Mal, wie ihr vorkam, verfluchte sie stumm ihre unvollständige Erinnerung. Er war real gewesen; der physische Beweis war nicht zu leugnen. Lochlan hatte das Wildschwein getötet, sie den Abhang hinaufgetragen, ihre Wunde versorgt und sie mit seiner Wärme zugedeckt, aber das gesamte Erlebnis lag in einem Nebel aus Schmerz und Verwirrung. Wenn sie versuchte, sich genau daran zu erinnern, was er zu ihr gesagt hatte, kamen ihr nur kleine unzusammenhängende Bruchstücke in den Sinn.
    Er hatte ihr gesagt, er kenne sie aus seinen Träumen.
    Er hatte gesagt, er würde auf sie warten.
    Er hatte zugegeben, dass sein Vater ein Fomorianer

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