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Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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jetzt wieder beruhigen. So lustig war es auch nicht.“ Brighid sah sie besorgt an. „Oder hast du einen hysterischen Anfall?“
    Elphame schüttelte den Kopf und schnappte nach Luft. „Nein. Was du gesagt hast, ist nur zu wahr. Ich bin nicht gerade zierlich.“
    Brighid schnaubte. „Dich hat jemand zierlich genannt?“
    „Nein.“ El beruhigte sich langsam und humpelte vorsichtig weiter, wobei sie sich die Seite hielt. „Bis ich zur MacCallan-Burg gekommen bin, hat mich außer meiner Familie niemals irgendjemand mit einem normalen Wort bezeichnet. Ich bin immer die von Epona Berührte, die Besondere gewesen. Es ist zur Abwechslung mal ganz schön, angemault zu werden und zu hören, dass mein Hintern zu dick ist.“
    „Ich habe dich nicht angemault, und dein Hinterteil habe ich überhaupt nicht erwähnt“, wehrte Brighid sich.
    „Nicht direkt, aber es ist schön, dass du dich in meiner Gegenwart wohl genug fühlst, um mich ein wenig aufzuziehen. Und stimmt, Brenna ist diejenige, die mault.“
    „Oh ja, das ist sie“, bestätigte Brighid. „Sie hat übrigens darauf bestanden, dass ich ihr Kräutergebräu trinke, wusstest du das? Sie sagte, das wird meine Kraft stärken, damit das Jagen mich nicht zu sehr ermüdet.“
    „Schmeckt es sehr eklig?“, fragte Elphame mitleidig.
    „Ja.“ Brighid zog eine Grimasse.
    „Funktioniert es denn?“
    „Natürlich.“
    Sie warfen einander einen leidenden Blick zu.
    „Vielleicht sollten wir ihr sagen, dass Cuchulainn in letzter Zeit übermüdet aussieht“, schlug Elphame verschmitzt vor.
    „Exzellente Idee.“ Brighid lachte. „Du hast recht, dein Gehirn funktioniert einwandfrei.“
    „Dann tu mir bitte einen Gefallen und erzähl es weiter. Ich bin es leid, dass die Leute mich behandeln, als hätte der Sturz mein Denkvermögen beeinträchtigt.“
    „Mit dem größten Vergnügen.“
    „Und nachdem wir das nun besprochen haben – was wolltest du mich fragen?“
    Brighid schwieg einen Moment und sammelte ihre Gedanken. In ihrer Stimme war nichts mehr vom spielerischen Unterton zu hören. „An dem Abend, als du das Wildschwein getötet hast, waren da noch andere Kreaturen mit dir in der Schlucht?“
    „Andere Kreaturen? Was meinst du damit?“ Elphame gab sich größte Mühe, offen und neutral zu schauen.
    „Ich bin mir nicht sicher.“ Brighid sprach langsam, als setze sie ein Puzzle zusammen. „Ich habe den Eber mit durchgeschnittener Kehle gefunden, tot, inmitten des Flusses. Und ich konnte sehen, wo du gestürzt bist. Ich habe aber auch andere Spuren gesehen. Spuren, die ich nicht einordnen kann und die sich ganz in deiner Nähe befanden.“
    „Andere Spuren? Das verstehe ich nicht.“ Elphame spürte, wie sich ihr der Brustkorb zuschnürte. Sie hasste es zu lügen. Bis zu ihrem Unfall hatte sie darin auch überhaupt keine Übung gehabt, und es bereitete ihr körperliche Schmerzen, ihre Freundin täuschen zu müssen.
    „Ich verstehe das auch nicht. Gut, es war dunkel, und der Regen hatte bereits die Spuren verwischt, aber ich bin sicher, dass das, was ich bemerkt habe, sehr ungewöhnlich war. Spuren eines Tieres, die ich noch nie zuvor gesehen habe.“ Brighid schaute Elphame an. In ihrem Blick lag erkennbare Sorge. „Und ich habe seitdem ähnliche Spuren im Wald um die MacCallan-Burg herum gesehen.“
    Elphame kämpfte die Panik nieder, die sie zu ersticken drohte. So lässig sie nur konnte, sagte sie: „Könnte es sich um einen großenBären handeln? In diesen Wäldern ist immerhin ein gutes Jahrhundert lang nicht gejagt worden. Niemand weiß, was für wilde Tiere sich hier unkontrolliert fortgepflanzt haben.“
    Brighid seufzte. „Das könnte sein, aber die Spuren ähneln nicht denen eines Bären. Es ist eine zweibeinige Kreatur. Ich weiß, es klingt weit hergeholt, aber ich frage mich, ob die Drachen nach Partholon zurückgekehrt sind.“
    Jetzt war Elphames Überraschung nicht gespielt. Drachen kamen in Märchen und Balladen vor. Wenn sie jemals existiert hatten, waren sie seit Jahrhunderten nicht mehr gesehen worden.
    „Du glaubst, ich bilde mir das ein“, sagte Brighid.
    „Nein! Ich zweifle deine Worte nicht an. Vielleicht gibt es tatsächlich Drachen in diesem Wald.“ Elphame schaute zu Brighid auf und schenkte ihr ein schiefes Grinsen. „Erzähl das nur nicht Cuchulainn. Er wird sich sofort eine Lanze schmieden lassen und losziehen, die Drachen zu erlegen.“
    Brighid lachte.
    „Brighid, es würde mich sehr beruhigen, wenn du mir etwas

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