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Eric

Eric

Titel: Eric Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Der
    Zauberer glaubte, einige leise Stimmen zu vernehmen, gefolgt von einem Kichern. Es war kein besonders freundliches Kichern – dazu klang es viel zu höhnisch –, und bestimmt kündigte es Unheil für jemanden an. Rincewind ahnte, wem es drohte.
    Er fragte sich nicht mehr, wie er hierhergekommen war, wo auch immer hier sein mochte. Wahrscheinlich steckte eine böse Macht dahinter. Im Augenblick stieß ihm nichts Schreckliches zu, aber es ist bestimmt nur eine Frage der Zeit , flüsterte es in ihm.
    Er tastete umher, und seine Finger berührten etwas, das sich im Licht des nächsten Astlochs als Strickleiter herausstellte. Eine weitere Untersuchung des Rumpfes – Rincewind blieb zunächst bei der Vermutung, in einem Boot zu sein – offenbarte ihm eine kleine runde Luke. Sie war an der Innenseite verriegelt.
    Rincewind kroch zu Eric zurück.
»Dort drüben gibt es eine Tür«, flüsterte er.
»Wohin führt sie?«
»Sie bleibt an Ort und Stelle«, erwiderte der Zauberer.
»Stell fest, was sich auf der anderen Seite befindet, Dämon!« »Das muß nicht unbedingt eine gute Idee sein«, warnte Rincewind. »Ich befehle es dir!«
Der Zauberer kehrte zur Luke zurück und griff nach dem Riegel.
    Unten – tief unten – sah er feuchtes Kopfsteinpflaster, und eine leichte Brise zerfaserte einige Streifen Morgendunst. Rincewind seufzte und entrollte die Strickleiter.
    Zwei Minuten später standen sie auf einem großen Platz. Einige Gebäude ragten aus dem Nebel auf.
    »Wo sind wir?« fragte Eric.
»Keine Ahnung.«
»Du weißt es nicht ?«
»Nein«, bestätigte Rincewind.
Eric beobachtete die dunstumhüllte Architektur. »Die schönste Frau
    der Welt hat sich bestimmt nicht in ein solches Kaff verirrt«, sagte er. Neugier veranlaßte Rincewind, den Kopf zu heben. Er wollte eine Antwort auf die Frage, aus welchem Objekt sie gerade geklettert waren.
    Auf einer langen, mit Rädern ausgestatteten Holzplattform standen vier große Beine, und auf diesen vier Beinen ruhte der Leib eines hölzernen Pferds. Der Blick des Zauberers galt insbesondere dem rückwärtigen Bereich.
    Der Konstrukteur wäre durchaus imstande gewesen, die Ausstiegsluke an einem würdevolleren Ort unterzubringen, doch aus irgendwelchen humorvollen Gründen hatte er sich dagegen entschieden.
    »Äh«, machte Rincewind.
Jemand hüstelte.
Er drehte sich um.
Der Nebel lichtete sich nun und offenbarte Dutzende von Bewaffne
    ten. Die meisten von ihnen grinsten, und alle trugen in Serie hergestellte, seelenlose Speere mit scharfen Spitzen.
»Äh«, sagte Rincewind.
Er sah wieder zur Luke. Sie vermittelte eine deutliche Botschaft.
»Eins verstehe ich nicht«, sagte der Wächterkommandant. »Warum nur ihr beide? Wir haben mit mindestens hundert gerechnet.« Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und lächelte zufrieden. Der federgeschmückte Helm lag in seinem Schoß.
    »Ach, ihr Ephebianer!« fuhr er fort. »Von morgens bis abends könnte man über euch lachen! Glaubt ihr vielleicht, wir seien von gestern? Die ganze Nacht über hören wir Sägen und Hämmern, und dann steht plötzlich ein großes Holzpferd vor den Toren. Ich dachte mir: He, das ist komisch, ein großes Holzpferd mit Luftlöchern . Solche Kleinigkeiten bemerke ich sofort, wißt ihr. Luftlöcher . Tja, ich nahm mir ein paar Jungs, brach mit ihnen extrafrüh auf und zog das Ding durchs nächste Tor, um euch eine Enttäuschung zu ersparen. Dann warteten wir in aller Ruhe – um nicht zu sagen: leise –, um herauszufinden, was das Pferd ausspuckt. Bildlich gesprochen. Und jetzt …« Er beugte sich ruckartig vor, und sein unrasiertes Gesicht verharrte dicht vor Rincewind. »Du hast die Wahl. Entweder die oberste Sitzreihe oder die unterste. Es liegt bei euch. Ein Wort von mir genügt. Wenn ihr mitspielt, geht alles glatt übers Pflaster * . Dann habt ihr nichts zu befürchten.«
    »Sitzreihen?« fragte Rincewind verwirrt. Knoblauchgestank wehte ihm entgegen, und er erstickte fast.
    »Ich meine die Trieren«, erklärte der Feldwebel fröhlich. »Sie sind mit drei Sitzreihen ausgestattet, jeweils übereinander. Trieren. Man wird für mehrere Jahre an die Ruder gekettet, und dann kommt’s ganz darauf an, wo man sitzt: oben, an der frischen Luft, oder unten, wo die Luft« – er grinste – »nicht so frisch ist. Wie ich schon sagte: Es liegt bei euch. Wenn ihr Auskunft gebt, braucht ihr euch allein über die Möwen Sorgen zu machen. Also gut. Warum nur ihr beide?«
    Er lehnte sich wieder

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