Erinnerung Des Herzens
Recht. Sie wollte nicht länger auf etwas verzichten, was sie so sehr brauchte.
Ihre Lippen glitten fieberhaft über sein Gesicht, seinen Hals. Er sagte irgend etwas, rasch und mit rauer Stimme, und sie hörte ihr Lachen, das mit einem Keuchen abbrach, als er sich verzweifelt an sie preßte.
Als er mit seiner Zunge über ihre Brustspitzen glitt, bäumte sie sich unter ihm auf. Ihre Erregung erreichte einen vorläufigen Höhepunkt, als sie seine Zähne spürte, das plötzliche, gierige Zugreifen seines Mundes. Mit einem Aufstöhnen, das tief aus ihrer Kehle kam, preßte sie seinen Kopf fest an sich. Sie begehrte ihn und bot ihm an, was er verlangte.
Mehr noch.
Die Luft war erfüllt vom Duft der Kamelien, die in einer Schale auf ihrem Nachttisch standen. Das Bett ächzte unter ihnen. Sonnenstrahlen drangen durch die Vorhänge ein und verwandelten das Dämmerlicht in ein warmes, verführerisches Gold. Jedesmal, wenn er sie berührte, schien hinter ihren schweren Lidern eine Explosion in allen Farben des Regenbogens stattzufinden.
Er hatte sie dahin bringen wollen, dass sie langsam die höchsten Gipfel der Leidenschaft erklomm. Dabei fiel es ihm nicht leicht, seine eigenen Wünsche zu bezwingen, aber er schaffte es, ihr immer noch mehr zu geben, sie beide weiter hinzuhalten, und es war eine große Befriedigung für ihn, als sie seinen Namen ausrief.
Ihre Haut war weich wie Seide und duftete nach den Ölen, die so geschickt in ihre Muskeln einmassiert worden waren.
In großem Verlangen zog er ihr die Turnhose herunter und stöhnte, als er feststellte, dass sie darunter nackt war.
Aber jetzt konnte er noch länger warten und es genießen, ihre langen, schlanken Schenkel zu streicheln. Sie zu küssen. Als er sich dann auf sie legte, genügte die leiseste Berührung, um sie zum Höhepunkt zu bringen.
Es kam völlig überraschend. Sie war im ersten Augenblick nur verblüfft, dann überwältigt und erschüttert. Nach all diesen sanften Liebkosungen war die plötzliche Glutwelle, die sie durchfuhr, erschreckend. Sie war ganz dazu angetan, sie süchtig zu machen. Er beobachtete, wie ihre Augen glasig wurden, spürte, wie ihr Körper erschauerte, hörte, wie sie nach Luft rang.
Als sie erschlaffte, richtete er sich zitternd auf und wartete darauf, dass sie ihre Augen öffnete, um seinem Blick zu begegnen.
Dann glitt er in sie hinein und sie kam ihm entgegen - wie Eisen in eine samtene Hülle. Miteinander verschmolzen, bewegten sie sich instinktiv im gleichen, alten, wundervollen Rhythmus. Als ihre Augenlider wieder anfingen zu zittern, öffnete sie die Arme, um ihn ganz eng an sich zu ziehen. Und als sie dieses Mal den Höhepunkt erreichte, riß sie ihn mit.
Er lag ganz ruhig da, ohne sich von ihr zu trennen. Der Geruch ihrer erhitzten Haut vermischte sich mit dem zarten Duft der Kamelien. Das Licht, das durch die Vorhänge drang, schien weder dem Tag noch der Nacht anzugehören, sondern irgendeinem zeitlosen Zwischenraum. Ihr Körper bewegte sich bei jedem ruhigen Atemzug, den sie machte, leicht in seinen Armen. Als er den Kopf hob, konnte er ihr Gesicht sehen. Es war immer noch gerötet von der Glut der Leidenschaft. Er brauchte sie nur auf den Mund zu küssen, um sich wieder in die Stimmung zu versetzen, in der sie beide eine so große Erfüllung gefunden hatten.
Er hatte gedacht, dass er die Liebe kannte, verstand, würdigte. Wie oft hatte er schon eine Frau verführt? Aber das hier war etwas anderes. Mit dieser Frau hatte sich alles auf einer ganz anderen Ebene abgespielt. Er wollte ihr klar machen, dass sie miteinander immer wieder dorthin gelangen konnten.
»Ich habe dir ja gesagt, dass du dich wieder an alles erinnern würdest.«
Langsam öffnete sie die Augen. Sie waren riesig, dunkel und schläfrig. Sie lächelte. Er hatte unrecht, aber das brauchte sie ihm jetzt nicht zu sagen. Sie hatte noch nie etwas Vergleichbares erlebt.
»Heißt das, dass es so gut und richtig für dich war?«
Er grinste, dann knabberte er an ihrem Ohrläppchen. »Es bedeutet eine ganze Menge mehr. Ich habe gerade daran gedacht, dass wir einen sehr produktiven Tag verbringen könnten, wenn keiner von uns sich vom Fleck rührt.«
»Produktiv?« Sie fuhr ihm mit den Fingern durchs Haar und dann das Rückgrat herunter, während er sich an ihren Hals kuschelte. »Vielleicht einen interessanten Tag. Einen sehr angenehmen sicher, aber ein produktiver Tag sieht anders aus. Mein Interview mit Anna sollte, nun, ja, produktiv sein.« Faul
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