Erinnerung Des Herzens
daran erinnern, dass ich sie tatsächlich geschlagen habe, aber ich weiß noch ein paar der Namen, mit denen ich sie bedacht habe, als andere Leute kamen und mich von ihr wegrissen.«
Er nahm ihre Hand, wog sie in seiner und küsste sie. »Meine kleine Heldin.«
»Es war keineswegs so befriedigend, wie es jetzt klingt. Damals war ich ganz krank und zitterte, und sie drohte, mich zu verklagen. Sie redeten ihr das wohl aus, als die ganze Geschichte herauskam. Inzwischen hatte ich Brandon aus der
Schule genommen und das Haus in Connecticut gekauft. Ich wollte ihn nicht länger diesen Leuten, diesem Schmutz aussetzen.« Sie seufzte tief. »Heute abend hatte ich genau das gleiche Gefühl. Ich weiß, wenn Eve mir zu nahe gekommen wäre, hätte ich sie geschlagen und das später bereut.« Julia warf einen Blick auf die Teetasse, die Paul ihr hinstellte. »Ich habe mich oft gefragt, woher ich wohl diese Veranlagung habe. Ich glaube, jetzt weiß ich es.«
»Was sie dir erzählt hat, hat dir einen tüchtigen Schreck eingejagt.«
»Ja.« Julia nahm einen Schluck Tee.
Er setzte sich neben sie und massierte ihr den Nacken. »Glaubst du, dass sie auch einen Schreck bekommen hat?«
Sie schaute hoch. »Ich fürchte, ich kann jetzt noch nicht über ihre Gefühle nachdenken.«
»Ich liebe euch beide.«
Jetzt sah sie, was sie vorher noch nicht hatte wahrnehmen können. Er war ebenso schockiert wie sie und vielleicht ebenso verletzt. »Was auch immer werden mag, sie wird immer mehr deine Mutter sein als meine. Und ich denke, wenn wir dich beide lieben, werden wir einen Weg finden müssen, damit fertigzuwerden. Aber bitte erwarte heute nicht mehr von mir, dass ich vernünftig denken kann.«
»Nein. Ich möchte dich etwas anderes fragen.« Er nahm ihre Hände und zog sie hoch. »Ich möchte dich lieben.«
Es war so leicht, so selbstverständlich, in seine Arme zu sinken. »Ich dachte schon, du würdest mich nie fragen.«
Oben in ihrem Schlafzimmer zündete sie nur die Kerzen an. Sie waren allein im Licht, dem Licht der Liebenden. Sie streckte die Arme voller Sehnsucht nach ihm aus.
Er umarmte sie, ohne eine Frage zu stellen. Er begriff auch so, dass sie eine Bestätigung brauchte, um ihr Selbstbewußtsein zurückzugewinnen. Als sie sich an ihn schmiegte, ihm ihren Mund darbot, reagierte er langsam und sanft. Sie sollte sich später an jeden Augenblick erinnern können.
Ihre Küsse hatten sich nicht verändert, und ihre Haut fühlte sich noch genauso wundervoll an wie vorher. Unter dem zarten Parfümduft erkannte er ihren ureigenen Körpergeruch. Sie war die gleiche Julia geblieben, unverkennbar.
Er würde es nicht zulassen, dass sich zwischen ihnen irgend etwas änderte.
Sanft fiel die Abendjacke von ihren Schultern. Er öffnete geduldig die winzigen Knöpfe ihrer Bluse. Dieselbe Erregung, dasselbe Begehren wie früher erfüllten ihn, als er den leise knisternden Stoff von ihren Schultern auf den Boden gleiten ließ.
»Du bist alles, was ich mir je gewünscht habe«, sagte er zu ihr. »Alles, was ich je gebraucht habe.« Er legte ihr einen Finger auf die Lippen, bevor sie antworten konnte. »Nein. Ich möchte es dir beweisen.«
Er küsste sie auf ihren Mund, zuerst spielerisch, verführerisch, dann so heiß und leidenschaftlich, bis sie allein von diesem einen Kuß wie berauscht war. Mit geschickten Fingern zog er sie weiter aus, wobei er ihr ununterbrochen wundervolle Zärtlichkeiten zuflüsterte. Die Spannung in ihren Schultern ließ nach. Das Flattern in ihrem Magen wich einem warmen, wohligen Gefühl der Erwartung.
Es war wie Zauberei. Oder war er der Zauberer? Hier, mit ihm zusammen, konnte sie die Vergangenheit auslöschen und jeden Gedanken an die Zukunft beiseite schieben. Es gab nur noch den Augenblick. Woher wusste er nur, wie sehr sie das gerade jetzt brauchte? Sie fühlte seine Muskeln unter ihren Fingern, sog den Duft von Blüten im Mondlicht ein und genoß das Erwachen ihrer Leidenschaft.
Hingebungsvoll ließ sie ihren Kopf zurückfallen und gab kleine hilflose Laute von sich, die sich tief in ihrer Kehle bildeten, während er ihre Brüste küsste.
»Sag mir, was du gern hast«, bat er, und seine Stimme schien in ihrem Kopf widerzuhallen. »Sag mir, was ich tun soll.«
»Alles.« Mit feuchten Händen glitt sie über seine Haut. »Einfach alles.«
Er glitt mit der Zunge über ihre heiße Brustspitze, nahm sie zwischen die Zähne, zog sie in seinen Mund und fing an, fest daran zu saugen.
Er würde sie
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