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Erinnerungen der Nacht

Erinnerungen der Nacht

Titel: Erinnerungen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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vorstellen.“ Alle warteten und sahen ihn erwartungsvoll an. „Hört zu, das erklär ich euch später. Im Augenblick müssen wir nur Amber Lily finden und …“
    „Amber Lily?“, fragte Tamara mit großen Augen und einem breiten Grinsen im Gesicht. „Oh Jamey, das klingt wunderbar.“
    Er konnte nicht anders und erwiderte das Lächeln. „Ja, und so ist sie auch“, sagte er. „Angel sagt, ihre Augen sind groß und rund und dunkel, ihr Haar lockig.“
    „Angel?“ Tamara runzelte die Stirn. „Ein seltsamer Name für eine Frau, auf die du so … wütend zu sein scheinst.“
    Jameson wandte den Blick ab. Seltsam, wahrhaftig. Es war ein verdammter Kosename. Wann hatte er sich angewöhnt, sie so zu nennen? Anfangs hatte er es als sarkastischen Witz gemeint. Doch dann wurde etwas anderes daraus.
    „Jamey?“ Tamara sah ihm ins Gesicht. „Bist du sicher, dass da nicht mehr zwischen euch ist als …“
    „Schluss mit diesem sentimentalen Unsinn.“ Rhiannons Stimme hallte herrisch durch den Raum, Tamara verstummte sofort. „Ich glaube, wir haben hier eine Situation, um die wir uns kümmern müssen. Diese Frau im Nebenzimmer hat versucht, einen von uns zu ermorden. Unseren Jameson. Und ich für meinen Teil lasse so ein Verbrechen nicht ungesühnt.“
    Sie machte einen Schritt auf das Schlafzimmer zu. Jamesons Magen verkrampfte sich. Herrgott, was hatte er da nur angerichtet? Sicher, er war wütend auf Angelica gewesen, aber warum musste er das alles sagen? Rhiannon war für ihr cholerisches Temperament bekannt … besonders wenn jemand zu Schaden kam, den sie mochte. Er sprang von dem Sofa hoch, stellte sich ihr in den Weg und hob die Arme. „Rhiannon, nein! Warte.“
    „Warten?“ Sie sah ihn mit hochgezogenen Brauen an. „Diese Kreatur hat sich von dir ernährt. Wollte dich ermorden, und du sagst mir, ich soll warten?“
    Jameson sah an ihr vorbei Hilfe suchend zu Roland. Der zuckte nur die Achseln. „Da hat sie nicht unrecht.“
    „Natürlich nicht. Ich werde nie vergessen, wie wir dich gefunden haben, Jameson, dem Tode nahe, in dieser verfallenen Ruine! Das muss diese Frau büßen. Und jetzt geh beiseite, damit ich mich um sie kümmern kann.“
    „Verdammt, Rhiannon, es war nicht so, wie du denkst!“
    Sie kniff die Augen zusammen. „Du kannst freiwillig aus dem Weg gehen, oder ich schaff dich weg.“
    „Nein. Hör mir zu, verdammt. Sie war gerade erst verwandelt worden und dachte, das würde sie zu einer Art Monster machen. Sie wollte keine Nahrung zu sich nehmen, weil sie es für eine Sünde hielt.“
    Rhiannon zog die Brauen hoch. „Aber ihr Erzeuger hätte ihr doch sicher erklären können …“
    „Sie war allein, Rhiannon, und hatte Todesangst. Als ich sie fand, war sie halb verhungert und praktisch nicht bei Sinnen. Ich glaube nicht, dass sie überhaupt wusste, was sie tat.“
    „Du kannst sie in Schutz nehmen, so oft du willst, Jameson. Sie hat dich angegriffen, und jetzt wird sie es bedauern.“ Rhiannon legte ihm eine Hand auf die Schulter und stieß ihn beiseite.
    Jameson fing sich und versperrte ihr wieder den Weg. „Du wirst ihr kein Haar krümmen, verdammt! Sie ist die Mutter meines Kindes, Rhiannon, und wenn du ihr etwas antun willst, musst du zuerst an mir vorbei.“
    Rhiannon verschränkte die Arme vor der Brust und schenkte ihm ein kurzes, verschmitztes Lächeln. „Genau, wie ich dachte“, sagte sie. „Und ab jetzt, werter Jameson, solltest du stets an diesen kleinen Zwischenfall denken, bevor du diesem armen Geschöpf wieder Angst machst.“ Sie klopfte ihm mit einem langen, spitzen Fingernagel auf die Brust. „Denn wenn nicht, bekommst du es mit mir zu tun.“ Und dann drehte sie sich zu Roland um und blinzelte. „Danke, Liebling, dass du dich nicht eingemischt hast.“
    „Ich wusste, dass du Jameson einen Streich spielst, Rhiannon. Und ich war sicher, dass du ihm eine Lektion erteilen wolltest.“
    Eric senkte den Kopf, schüttelte ihn langsam und seufzte. „Ich hatte mir echt Sorgen gemacht“, gab er zu. „Ich dachte schon, es würde gleich zu Blutvergießen kommen.“
    Tamara lachte laut auf. „Und ich dachte, du würdest einschreiten und alles ruinieren“, sagte sie zu Eric.
    Jameson schüttelte nur den Kopf und entspannte die verkrampften Muskeln. Er hatte wirklich geglaubt, dass Rhiannon Angelica etwas antun wollte. Eigentlich kannte er sie besser. Die Hexe quälte ihn nur, um ihm die Realität vor Augen zu führen. „Der Teufel soll dich holen,

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