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Erlebnis Südafrika - Gold und mehr im Norden

Erlebnis Südafrika - Gold und mehr im Norden

Titel: Erlebnis Südafrika - Gold und mehr im Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Brugger
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europäischen Augen wohltuendes Grün setzte sich
mehr und mehr durch, und durch das geöffnete Autofenster strömt seitdem warme
Luft herein. Hier merken wir, dass wir uns in der geographischen Zone der
Subtropen befinden. In Pretoria, auf dem Highveld gelegen, war dies nicht so ohne
weiteres im Klima erkennbar. Ein Meer von Blüten und Grün empfängt uns hier.
Man sieht gleich, dass dieses Gebiet sehr fruchtbar ist. Und tatsächlich
versorgt diese Ecke Transvaals, die sich von Nelspruit bis Barberton spannt, im
Winter Obst und Gemüse fürs ganze Land. Es werden vor allem Zitrusfrüchte,
Litschis (Leeches), Papayas, Mangos, Bananen, Tomaten und Nüsse angebaut. Frost
gibt es hier praktisch nicht.

    Red Bishop
     
    Unglücklicherweise haben sich
exotische Pflanzen wie Jacaranda, der "Stadtbaum" der
"Jacaranda-City" Pretoria, und Syringa stark auf natürliche Weise in
der ursprünglichen Buschlandschaft verbreitet. Die Verwaltung der Stadt sieht
in diesen Pflanzen eine ernste Bedrohung der überkommenen Flora.
    Laut Prospekt ist das Klima in
Barberton heiß im Sommer, und im Winter angenehm. Den früheren nach Gold
suchenden Prospektoren war das Tal von Barberton als das "Tal des
Todes", aber auch als Tal des Goldes bekannt. Die Malaria forderte hohen
Tribut von den Goldsuchern, die ab 1883 für nur 5 Jahre das Gebiet durchzogen.
Ein gewisser Herr Barber fand hier einen viel versprechenden Claim, das
"Barbers Reef", und zum Ende 1985 waren schon 8000 Menschen in
Barberton ansässig. Die Vermögen wechselten schnell ihre Besitzer, dubiose
Geschäfte wurden gemacht, und "Cockney Liz" war die Göttin des
Nachtlebens. Aber nach der Entdeckung des Witwatersrand- Goldes bei
Johannesburg löste sich die Stadt so schnell auf, wie sie gegründet wurde, und
Barberton wurde eine stille Landgemeinde, deren Einwohner sich auf subtropische
Früchte, Holz und Vieh spezialiserte. Das Tal ist außerdem reich an Mineralien
wie Nickel, Chrom, Titan, Kupfer, Asbest und Halbedelsteinen. Hier in Barberton
wurden die ältesten Spuren organischen Lebens, die bisher bekannt geworden
sind, gefunden.
    Frau Marlies Liebenberg, eine
Holländerin mit guten Deutschkenntnissen, ist für das Wandern um Barberton
zuständig. Zuhause in Pretoria versicherte sie mir am Telefon, dass ich nach
Bezahlung eines Betrages zur Nutzung des Trails, also des Wanderweges, eine
Karte zugeschickt bekommen sollte. Sie rechnete aber nicht mit der Langsamkeit
der südafrikanischen Post. Und so mußte ich am Tag vor der Abreise, weil ich
ohne schriftliche Hinweise war, nochmals anrufen und erfragen, wie und wo ich
die Wanderkarte bekommen könnte. Aber die Telefonauskunft war an einem
entscheidenden Punkt falsch. Es ereignet sich ab und zu, dass einer
"links" und "rechts" verwechselt. Und diese Verwechslung in
meinem damaligen Telefongespräch führte nun heute dazu, dass wir uns in
Barberton gründlich verfransten. Doch nach Auskünften zweier Passanten befinden
wir uns endlich vor dem Informationsbüro der kleinen Stadt.
    Frau Liebenberg ist nicht da.
Eine ältere Kollegin schickt uns für eine halbe Stunde weg, was uns gerade
gelegen kommt, denn der Magen verlangt sein Recht. Eine Kleinstadt wie
Barberton hat nachmittags um kurz vor drei Uhr nicht viele Möglichkeiten zum
Essen. So kommen wir an vielen "Take-away- Cafes" vorbei, aber dort
können wir nicht sitzen, um das Erstandene zu verspeisen. Als wir in einem
kleinen Imbiss mit Sitzplätzen warten, werden wir ignoriert. Einen Stockwerk
höher klingt leise Musik aus einem dunklen, durch rote Lampen spärlich
erleuchteten Raum.
    Das kommt uns doch recht
zwielichtig vor, und wir landen einige Straßen später in einem Krämerladen, auf
dessen großem rundem Schild, das nach Goldgräberart über der Eingangstür hängt,
die Worte "Steakhouse" zu erkennen sind. Wir verspeisen mit
Widerwillen pappige Burger mit Pommes frites, die als einzige Speise schnell
fertig sind.
    Wenig später, zurück im Informationsbüro,
zeigt uns die Holländerin Frau Liebenberg auf der Karte den Weg. Die Karte
enthält auf der Rückseite eine Wegbeschreibung auf afrikaans. Die englische
Wegbeschreibung befindet sich in der Post zu meiner Wohnung in Pretoria, wie
die Dame erklärt. Deshalb wird Herr Bernhard de Souza, der Eigentümer des
Platzes, wo das Basiscamp steht, uns abends um sechs Uhr die englischsprachige
Karte bringen, die wir besser verstehen werden.
    Auf dem kurzen Weg zum
Basislager fahren wir unter einer Seilbahn durch. Die

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