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Erlöst mich: Thriller (German Edition)

Erlöst mich: Thriller (German Edition)

Titel: Erlöst mich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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umgebracht? Als sie hilflos gefesselt waren? Ich wette, da hast du dich endlich mal wie ein richtiger Mann gefühlt.«
    »Du Schlampe«, zischte er, das Gesicht zu einer Fratze verzogen, und ließ das Skalpell auf sie niedersausen.
    Sie spürte einen scharfen heißen Schmerz auf der Wange und schrie unfreiwillig.
    Wise beugte sich jetzt näher zu ihr herunter, bis sie nichts anderes als sein Gesicht sehen konnte und seinen schalen Atem roch.
    »Ich werde dich in Stücke schneiden, du Nutte. Du hättest abhauen können. Überleben können. Du hattest deine Chance. Stattdessen versuchst du, dich mit mir anzulegen. Aber du bist nur eine nervige kleine Fliege, die mir die längste Zeit auf der Nase herumgetanzt ist. Jetzt wirst du dafür bezahlen.«
    Die Wut kehrte zurück, sie ignorierte das warme Rinnsal, das ihre Wange herabfloss, und bäumte sich in ihren Fesseln auf.
    »Oh, meine Liebe, es tut mir ja furchtbar leid, aber ich glaube, du kommst hier nicht raus. Oder, was denkst du?«
    Feist grinsend packte er sie grob zwischen den Beinen, suchte Haut und kniff sie brutal.
    »Du mieser Wurzelzwerg«, bellte sie ihn an. »Du traust dich nichts, ehe deine Opfer nicht gefesselt sind und sich nicht wehren können. Du bist ein erbärmliches feiges Stück Dreck.«
    Er schlug sie mit dem Handrücken ins Gesicht.
    »Wie wagst du es mit mir zu reden? Ich bin ein Kämpfer, kapierst du? Ein Kämpfer. So habe ich erreicht, was ich heute bin. Ich habe mehr Geld, als du jemals haben wirst. Verzeihung: gehabt hast.«
    Er ließ ihre Scham los und lächelte sie höhnisch an.
    »Du bist nichts. Weniger als nichts. Und demnächst liegst du in meinem Garten bei all den anderen unter der Erde. In einem kalten Grab, an dem niemand dich beweinen kann. Wo du für immer mir gehörst und ich jede verdammte Nacht auf deine Knochen pissen kann.«
    Sie blickte ihn voller Abscheu an. »Fick dich.«
    »Mutige Worte«, sagte er mit einem Mal wieder ruhig. Er sah auf die Uhr. »Ich habe eine geschäftliche Verabredung,
die ich nicht versäumen sollte, aber vorher, denke ich, werde ich dich noch ein wenig leiden lassen. Für den frechen Ton, den du am Leib hast.«
    Er musterte sie sorgfältig wie ein Maler ein halb fertiges Gemälde.
    »Ich glaube, ich nehme mir einen deiner Nippel.«
    Wieder bäumte sie sich gegen ihre Fesseln auf, doch er riss ihre Bluse entzwei und ihr den BH vom Leib. Dann packte er ihre Brustwarze zwischen Daumen und Zeigefinger, aber sie bockte so heftig auf dem Bett herum, dass er es nicht schaffte, einen sauberen Schnitt anzubringen.
    Er trat einen Schritt zurück und ließ das Skalpell auf die Matratze fallen.
    »In Ordnung. Ich schätze, ich muss dir erst mal die Hände fachmännisch festbinden. Dann wirst du dich nicht länger sträuben können.«
    Er wandte sich ab und stöberte in einem der Wandschränke herum, ehe er sich mit einer Flasche und einem schmutzigen Lappen in der Hand wieder umdrehte. Er goss etwas von der klaren Flüssigkeit auf den Lappen und beugte sich über sie.
    »Sag gute Nacht zu Daddy, träum süß.«
    In einem letzten Akt der Verzweiflung stieß Tina einen markerschütternden Schrei aus, der von den Wänden widerhallte.
    Einen Sekundenbruchteil später gab es einen ohrenbetäubenden Knall, und die Tür flog auf.

56
    Mit ihrem begrenzten Blickfeld konnte Tina gerade noch erkennen, wie Dennis Milne die Treppe herunterpurzelte. Zugleich schlug etwas klackernd auf den Fliesen auf. Dann herrschte einen Augenblick lang eine betäubende Stille.
    Tina drehte den Kopf so weit es irgend ging, sie konnte kaum glauben, dass Milne am Leben war. Doch Wise blockierte ihre Sicht, und es hörte sich nicht so an, als würde Milne sich noch bewegen.
    »Verdammt, was hast du hier zu suchen?«, bellte Wise eher verärgert. »Und wo sind meine Wachen?« Dann bückte er sich, hob Milnes Revolver auf und betrachtete ihn freudig. »Antworte mir, du Arschloch.«
    Er trat vom Bett weg, und jetzt konnte Tina Milne vollständig erkennen, der gegen die Wand gelehnt am Boden saß. Sein Hemd war komplett mit Blut getränkt, sein Gesicht aschfahl. Sie wollte seinen Namen rufen, ihm sagen, dass alles gut würde, aber ihr brach das Herz. Er konnte ihr nicht mehr helfen. Er starb.
    Doch dann, als Wise zu Milne hinüberging und den Revolver auf ihn richtete, fiel Tina etwas auf. Das Skalpell, mit dem Wise sie geschnitten hatte, lag immer noch auf der Matratze, keine zehn Zentimeter von ihrer rechten Hüfte. Wenn sie es zu fassen

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