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Erlöst mich: Thriller (German Edition)

Erlöst mich: Thriller (German Edition)

Titel: Erlöst mich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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geschehen sei.
    »Ja«, antwortete Singh. »Heute Morgen. Vor einigen Jahren waren wir Kollegen beim New Statesman. Schreckliche Nachricht. Soviel ich weiß, haben Sie mit ihm zusammen gegen Paul Wise recherchiert.«
    »Das haben wir«, erwiderte sie und hoffte, Nick hatte nicht über ihre Affäre geplaudert. »Obwohl er den Löwenanteil daran hatte.«
    »Und? Glauben Sie, dass es Selbstmord war?«
    »Nein, das tue ich nicht.«
    »Interessant. Warum nicht?«
    Tina hatte keine Lust, sich von einem Journalisten, den sie nicht kannte, in ein langes Gespräch verwickeln zu lassen, deshalb sagte sie, im Augenblick sei das eher ein Gefühl.
    »Ich glaube auch nicht, dass es Selbstmord war«, sagte Singh. »Ich habe diese Woche zweimal mit Nick telefoniert, und beide Male klang er gesund und munter. Keinerlei Anzeichen, dass er sich das Leben nehmen würde.«
    »Darf ich fragen, worüber Sie gesprochen haben?«
    »Ist das eine offizielle Vernehmung?«, fragte er vorsichtig.
    »Nein, nichts, was ich in Sachen Paul Wise unternommen habe, war offiziell. Alles bleibt unter uns.«
    »Ist diese Verbindung abhörsicher?«
    »Das ist sie. Garantiert.«
    »Okay. Nick rief mich am Montagabend an und fragte mich, ob ich herausfinden könne, ob Paul Wise zu gewissen Zeiten in gewisse Länder gereist sei.«
    »Und wie kam er darauf, dass Sie das wüssten?«
    »Weil mein Bruder für eine Firma arbeitet, die die Passagiernummern einiger großer Fluggesellschaften verwaltet.«
    »Ja, und?«
    »Die Passagiernummern werden im Reservierungssystem der Fluggesellschaft gespeichert und enthalten Klarnamen und Reiserouten der Passagiere. Aufgrund des Umfangs der Datenbanken neigen die Gesellschaften dazu, die Verwaltung und Speicherung an spezialisierte Firmen auszulagern, statt sie selbst zu speichern. In so einer Firma arbeitet mein Bruder. Ich habe vor ein paar Jahren schon einmal Daten von ihm zugespielt bekommen, es war für eine Geschichte, die ich recherchiert habe, und daher kannte Nick diese Möglichkeit.«
    »Ich nehme an, Ihr Bruder ist nicht autorisiert, diese Daten weiterzugeben.«
    »Richtig. Aber er hat Zugang zu ihnen, und damals hat er mir einen einmaligen Gefallen geleistet.«
    »Und dieses Mal?«
    Singh seufzte. »Nick war verzweifelt. Er war felsenfest davon überzeugt, auf etwas gestoßen zu sein, das ihm bei der Verteidigung gegen Wise’ Verleumdungsklage nutzen konnte. Unter diesen Umständen und weil er ein alter und guter Freund war, fiel es mir schwer, ihm die Bitte abzuschlagen.«
    »Woran war er denn so interessiert?«
    »Ob Wise zu bestimmten Terminen nach Kambodscha und auf die Philippinen geflogen ist. Die Daten betrafen 2007 und 2008.«
    Tinas Herz schlug höher, als sie die letzte Frage stellte.
    »Und? Ist er?«
    »Ja, er ist.«
    Zwischen dem 12. und 18. September 2007 war Paul Wise in Kambodscha gewesen und zwischen dem 11. und
26. Juni 2008 auf den Philippinen. Diese Information hatte Satnam Singh an Nick Penny weitergegeben. Singh zufolge hatten sie nicht darüber gesprochen, wofür Nick sie brauchte. Singh wusste nur, dass es dringend war.
    Tina dankte ihm für seine Hilfe und rief dann die Festnetznummer auf den Philippinen an. Sofort meldete sich eine Mailbox, die sie darüber informierte, dass sie mit der Manila Post verbunden sei, aber außerhalb der Bürozeit anrufe. Dann nannte der Automat eine rund um die Uhr erreichbare Nummer, für den Fall, dass der Anrufer eine Geschichte berichten oder einen Zwischenfall melden wollte.
    Tina legte auf. Auf den Philippinen war es Viertel nach sechs Uhr morgens. Einen Augenblick überlegte sie, das Handy anzurufen, entschied sich dann aber dagegen. Sie hatte keine Ahnung, wem die Nummer gehörte, und wenn sie so früh anrief, könnte die Person am anderen Ende genervt reagieren und die Zusammenarbeit verweigern.
    Stattdessen gab sie die Telefonnummer in die Google-Maske ein.
    Und landete einen Volltreffer.
    Die Seite gehörte zu einer Firma namens Aztech Direct Rentals. Darunter fand sie eine Werbung für ein Ferienapartment an einem Ort namens Anilao. Als Eigentümer wurde ein Mr. Pat O’Riordan aufgeführt, ein Name, der Tina nichts sagte. Und daneben stand die Handynummer aus Nicks Liste.
    Tina schrieb die Informationen ab und googelte dann Pat O’Riordan.
    Auf dem Schirm erschien eine lange Liste, und beim Scrollen sah sie, dass es unter anderem einen pensionierten Pat
O’Riordan gab, der hochwertige Konzertflöten herstellte, einen Steuerberater, neun

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