Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erlöst mich: Thriller (German Edition)

Erlöst mich: Thriller (German Edition)

Titel: Erlöst mich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
Vom Netzwerk:
mittlerweile ehemaligen Hauptbelastungszeugin Gemma Hanson.
    Kopfschüttelnd fragte sie sich, was er ihr wohl hatte mitteilen wollen, und dass sie es wohl nie mehr erfahren würde. Dann schüttelte sie den Gedanken ab und widmete sich den anderen Anrufen. Drei davon waren an dieselbe Nummer gegangen, ein ausländisches Handy mit der Vorwahl 855, die sie nicht erkannte. Doch sie sah sofort, dass zwei der Telefonate länger als zehn Minuten gedauert hatten, und sie spürte die vertraute Erregung in sich aufsteigen, die sich immer meldete, wenn sie auf etwas gestoßen war.
    Sie googelte die Vorwahl 855 und stellte fest, dass sie zu Kambodscha gehörte. Sie versuchte sich in Erinnerung zu rufen, ob Paul Wise Verbindungen dorthin hatte, konnte sich aber an keine erinnern.
    Laut der Weltuhr auf ihrem Handy war es in Kambodscha sieben Stunden später, das hieß, fünf Uhr morgens. Verdammt früh für einen Samstagmorgen, aber einen Versuch war es wert.
    Tatsächlich meldete sich nach dem zehnten Klingeln ein kambodschanisch sprechender Mann. Sein Ton war barsch, und er klang, als bekleidete er einen offiziellen Rang.
    Tina fragte ihn, ob er englisch spreche. »Ja«, antwortete er sofort. »Sie sprechen mit der Polizei Phnom Penh, Kriminalpolizei. Wer spricht, bitte?«
    »Mein Name ist Detective Inspector Tina Boyd von der
Londoner Metropolitan Police.« Sie wartete ab, bis er die Information notiert hatte, und fuhr dann fort. »Ich verfolge eine Reihe von Anrufen zurück, die ein britischer Journalist am Montag und Dienstag dieser Woche getätigt hat. Sein Name war Nicholas oder Nick Penny.«
    »Sie sprechen mit der Zentrale. Wissen Sie, worum es ging?«
    Tina wollte die Bedeutung ihres Anliegens betonen und wählte ihre Worte mit Bedacht.
    »Offen gestanden, nein. Aber ich muss Ihnen mitteilen, dass der Journalist gestern in London ermordet wurde und wir äußerst interessiert daran sind, herauszufinden, ob sein Tod etwas mit den Anrufen an Sie zu tun hat.«
    Wenn der Beamte am anderen Ende beeindruckt war, so zeigte er es nicht. »Ich will sehen, was ich erreichen kann. Aber wir sind eine große Abteilung, und hier ist es noch sehr früh am Morgen.«
    »Das verstehe ich. Die britische Polizei wäre Ihnen für alles, was Sie tun können, äußerst dankbar.«
    Tina wurde in die Warteschleife gelegt, doch als der Polizist sich fünf Minuten darauf wieder zurückmeldete, war nicht zu verkennen, dass er nichts herausgefunden hatte.
    »Ich werde ein Memo aufsetzen und hören, ob jemand mit ihm gesprochen hat. Mehr kann ich nicht machen. Haben Sie eine Nummer, unter der Sie zu erreichen sind?«
    Tina gab ihm ihre Handynummer, notierte sich seinen Namen und dankte ihm. Dann legte sie auf. Sie fragte sich, was Nick wohl von der kambodschanischen Polizei gewollt hatte und ob er dort überhaupt mit jemandem gesprochen hatte, der ihm hatte weiterhelfen können.
    Außerdem hatte er zwei Nummern mit der Landesvorwahl 63 angerufen, die sie ebenfalls nicht kannte. Der eine Anruf ging an eine Festnetznummer, der andere an ein Handy. Zudem hatte er von dem Handy einen Anruf erhalten, der mehr als zwanzig Minuten gedauert hatte. Alle drei hatten zu unterschiedlichen Zeiten am Dienstagvormittag stattgefunden, nur zwei Tage vor seinem Tod.
    Tina fand schnell heraus, dass die 63 zu den Philippinen gehörte. Aber auch hier hatte sie keine Idee, wie Wise mit diesem Land zusammenhing. Zum ersten Mal fragte sie sich, ob die Anrufe überhaupt mit ihm in Verbindung standen.
    Doch wenn sie nichts mit Wise zu tun hatten, warum hatte man es dann auch auf sie abgesehen? Das ergab keinen Sinn. Irgendwie musste Wise hinter dem Ganzen stecken.
    Ehe sie auf den Philippinen anrief, schaute sie sich noch die einzige weitere Nummer an, die Penny in dieser Woche angerufen hatte, eine Nummer, von der er ebenfalls Anrufe erhalten hatte. Es handelte sich um ein britisches Handy, die Nummer kam ihr sogar vage bekannt vor, deshalb vermutete sie, der Besitzer müsse bereits zuvor Kontakt zu Penny gehabt haben. Wer immer es war, er war der Letzte, den Nick angerufen hatte, bevor sein Handy am Tag seines Todes um halb zwölf Uhr vormittags abgeschaltet wurde.
    Sie holte tief Luft und wählte die Nummer.
    »Satnam Singh«, meldete sich eine kultiviert klingende Stimme gleich nach dem ersten Klingeln.
    Tina erinnerte sich, dass Nick den Namen einmal erwähnt hatte, also stellte sie sich vor, entschuldigte sich für den späten Anruf und fragte, ob er gehört habe, was

Weitere Kostenlose Bücher