Erloest

will.
    »Dem Baby schadet es nicht, wenn wir Sex haben, oder?«, fragt Jonathan, als sein Atem sich beruhigt hat, und sieht mich dabei so besorgt an, dass ich ihn amüsiert anlächle.
    »Nein, ganz bestimmt nicht«, versichere ich ihm.
    Er zögert einen Moment, dann legt er die Hand auf meinen Bauch, und als er mir danach in die Augen sieht, muss ich Tränen der Rührung wegblinzeln, weil ich in seinem Blick lesen kann, dass er es wirklich akzeptiert hat. Es ist nicht länger nur mein Kind, es ist auch seins, unseres – und der Gedanke an die Zukunft hat plötzlich nichts Unheimliches mehr. Es wird sich vieles verändern, aber es macht mir keine Angst, weil ich jetzt weiß, dass wir das zusammen durchstehen werden.
    »Dad wird ziemlich aus dem Häuschen sein, wenn er das mit dem Baby erfährt«, sagt Jonathan mit einem schiefen Lächeln. »Endlich ein Erbe für das Haus Lockwood.«
    »Oder eine Erbin«, erinnere ich ihn. »Was, wenn es ein Mädchen ist?«
    Jonathan lässt sich wieder in die Kissen sinken und zieht mich zurück in seine Arme. »Ich schätze, dann gibt es zwei Frauen, denen ich nichts auf der Welt abschlagen kann«, sagt er und küsst mich. »Apropos – ich habe da noch etwas für dich.«
    Er lässt mich los und steht auf, schlüpft in seine Hose und verschwindet kurz im angrenzenden Büro. Wahrscheinlich will er nicht, dass Catherine ihn ganz nackt erwischt, falls sie gerade jetzt ins Büro kommt, denke ich. Das wäre jedoch ziemlich unwahrscheinlich gewesen, denn er ist schon nach ein paar Augenblicken wieder zurück – mit einem kleinen Kästchen in der Hand, um das eine Schleife gewickelt ist.
    »Was ist das?«, frage ich und nehme es entgegen, ziehe schon an der Schleife, während Jonathan sich wieder zu mir legt. Erstaunt keuche ich auf, als ich es öffne und den Ring sehe, der darin steckt.
    »Der ist wunderschön!«, rufe ich begeistert und nehme ihn aus dem Kästchen, betrachte ihn bewundernd von allen Seiten. Er ist aus Platin und in seiner Form eher modern und schlicht, mit einem viereckig geschliffenen, großen Smaragd darauf.
    »Dein Geschenk zum Valentinstag – ein bisschen vorgezogen, aber ich finde, du hast ihn dir heute schon verdient«, erklärt Jonathan mir, und jetzt, wo er es sagt, fällt mir siedend heiß wieder ein, dass morgen tatsächlich der 14. Februar ist.
    Jonathan nimmt mir den Ring ab und steckt ihn mir an. Er passt perfekt auf meinen Finger, und ich strahle mit dem Smaragd um die Wette, was ihn lächeln lässt. »Das Grün hat mich an deine Augen erinnert, und das Design ist so frisch und schön und einzigartig wie du, deshalb musste ich ihn einfach kaufen.«
    »Danke!« Ich umarme ihn, nur um ihn einen Moment später erschrocken wieder loszulassen. »Aber ich habe gar nichts für dich! Die Nachricht, dass wir ein Kind kriegen, hat mich so in Atem gehalten, dass ich den Valentinstag glatt vergessen hatte.«
    Jonathan lacht nur. »Mach dir keine Gedanken. Ich hatte meine Überraschung schon«, sagt er und zieht mich zurück in seine Arme, küsst mich, bis die Leidenschaft erneut zwischen uns erwacht und ich an nichts anderes mehr denken kann als daran, wie unglaublich glücklich ich mit ihm bin. Heute, morgen und für immer.

BASTEI ENTERTAINMENT
    Digitale Originalausgabe
    Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
    Copyright © 2013 by Bastei Lübbe AG, Köln
    Titelillustration: © shutterstock/Dmitry Fischer
    Titelgestaltung: Sandra Taufer, München
    E-Book-Erstellung: Urban SatzKonzept , Düsseldorf
    ISBN 978-3-8387-5493-2
    Sie finden uns im Internet unter
    www.luebbe.de
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