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Erlösung

Erlösung

Titel: Erlösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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wandte dieser Polizist den Kopf zur Bar. Offenbar konnte er keinen Augenkontakt zu seinem Partner bekommen – was bedeutete, dass der ihn auch nicht sehen konnte.
    »Der Polizist da weiß ganz genau, dass du die Kinderpornos nicht aus dem Internet runterlädst, Svend, sondern über US B-Sticks von deinen Freunden bekommst«, fuhr er ungerührt fort.
    »Aber das ist doch Blödsinn!«
    »Aber das hat er mir gesagt, Svend.«
    »Warum fragt er euch alle aus, wenn es um mich geht? Bist du ganz sicher, dass es das ist?« Einen Moment lang vergaß er, sein Kaugummi zu kauen.
    »Er hat bestimmt auch schon andere aus deinem Bekanntenkreis befragt, Svend. Jetzt macht er hier die Runde, öffentlich, damit du dich endlich stellst.«
    Er zitterte. »Ich hab nichts zu verbergen. Ich tu nichts anderes, als was die anderen auch tun. So ist das in Thailand. Ich tu den Kindern nichts. Ich bin nur mit ihnen zusammen. Nichts Sexuelles. Nicht während ich mit ihnen zusammen bin.«
    »Das weiß ich, Svend. Das hast du mir ja oft genug gesagt. Aber er behauptet, du würdest mit Kindern und Kinderpornos handeln. Du hättest Sachen auf deinem Computer. Hat er dir nichts davon gesagt?« Er runzelte die Stirn. »Ist da was dran,Svend? Du bist immer so beschäftigt, wenn du da unten bist, das hast du selbst gesagt.«
    »Er sagt, ich würde mit ihnen handeln?« Svend war etwas zu laut geworden und sah sich erschrocken um. Dann sprach er gedämpft weiter. »Hat er mich deshalb gefragt, ob ich mich mit Formularen und solchem Kram gut auskenne? Hat er mich deshalb gefragt, woher ich als Frührentner das Geld hätte, so oft dorthin zu fliegen? Dabei bin ich doch gar kein Frührentner! Ich hab meine Geschäfte verkauft, und das weißt du ganz genau. Trotzdem hast du ihm das eingeredet, René! Er hat selbst gesagt, dass er das von dir hat. Aber ich hab das jetzt klargestellt.«
    »Jetzt sieht er dich an. Nein, dreh dich nicht um. Wenn ich du wäre, Svend, würde ich ganz ruhig aufstehen und gehen. Ich glaube nicht, dass sie dich aufhalten.«
    Er steckte die Hand in die Tasche und klappte dort das Messer auf. Dann zog er es langsam heraus.
    »Wenn du zu Hause bist, vernichte alles, Svend. Alles, was dich kompromittieren kann, ja? Das ist nichts als ein guter Rat von einem guten Freund. Namen und Kontakte und alle Flugtickets, alles, klar? Geh nach Hause und erledige das. Sieh zu, dass du loskommst. Sofort, sonst verrottest du im Gefängnis, das kann ich dir sagen. Und du weißt ja, was die im Knast mit Männern wie dir machen, oder?«
    Papst starrte ihn einen Moment aus aufgerissenen Augen an. Dann schien er sich etwas zu beruhigen. Schob den Stuhl zurück und stand auf. Die Botschaft war angekommen.
    Er tat das Gleiche und streckte Papst die Hand hin, als wolle er sie drücken. Dabei wölbte er die Hand über das Messer, dessen Klinge halb in seinem Ärmel verschwand.
    Papst blickte einen Moment zögernd auf die ausgestreckte Hand. Dann lächelte er. Ein armer Teufel mit Gelüsten, die er nicht kontrollieren konnte. Ein religiöser Mensch, der immerzu mit der Scham kämpfte und dem sämtliche Bannbullen derkatholischen Kirche auf den Schultern lasteten. Und hier stand jetzt sein Freund und streckte ihm die Hand hin. Er meinte es gut mit ihm.
    Im selben Moment, als Papst ihm die Hand geben wollte, reagierte er. Drückte dem Mann das Messer in die Hand, packte seine Finger, presste sie um den Schaft und zog dann die Hand des Überrumpelten mit einem Ruck zu sich, sodass sich die Messerspitze oberhalb seiner Hüfte in den Muskel bohrte. Es war nicht schmerzhaft, sah aber so aus.
    »Au, was soll das?«, brüllte er. »Er hat ein Messer, passt auf!«, rief er und zerrte noch einmal an Svends Arm. Die beiden Stiche saßen perfekt in seiner Seite, das Blut sickerte bereits durch das Polohemd.
    Der Kriminalbeamte sprang auf, sodass sein Stuhl zurückflog. Alle Leute, die an diesem Ende der Halle standen, drehten sich zu ihnen um.
    Gleichzeitig stieß er Papst von sich weg. Als der das Blut an seinen Händen registrierte, begann er seitwärts zurückzuweichen. Er stand unter Schock. Alles war so schnell gegangen, er hatte vollkommen den Überblick verloren.
    »Hau ab, du Mörder«, flüsterte er und hielt sich die Seite.
    Da machte Papst in Panik kehrt und floh. Auf dem Weg zu den Bowlingbahnen warf er ein paar Tische um.
    Offenkundig kannte Papst das Bowlingzentrum wie seine Westentasche. Es sah ganz so aus, als wollte er über den Maschinenraum das Weite

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