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Erloschen

Erloschen

Titel: Erloschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Seitengasse von der Gebäudevorderseite bis zum Müllcontainer wurde Benzin ausgegossen«, sagte Tully. »Direkt an der Mauer. Aber das Feuer griff von da aus nicht auf das Gebäude über.«
    »Und der Brandherd war nicht in der Gasse?«
    »Nicht einmal annähernd. Vielleicht ist dem Täter erst hinterher eingefallen, dass er so die Spuren verwischen kann, aber das war miserabel ausgeführt.«
    »Der Mörder hat nicht mal versucht, die Leiche zu verbrennen?«
    Tully zuckte mit den Schultern. »Falls das seine Absicht war, hat er es gründlich vermurkst. Der Kerl steckt zwei Gebäude in Brand und schafft es nicht, dass sein Mordopfer Feuer fängt? Das ergibt überhaupt keinen Sinn.«
    »Ach, und da war noch eine Leiche im ersten Gebäude«, sagte Racine wie beiläufig. »Oder zumindest ein Kopf. Den Rest haben sie noch nicht gefunden.«
    »Stan sagte was darüber, dass der Druck im Schädel groß genug wird, um den Kopf abzusprengen.«
    »Ja«, bestätigte Racine und verdrehte die Augen. »So viel zu ›Wer wird denn gleich in die Luft gehen?‹.«
    »Nur dass der Schädel nicht explodiert ist, sondern eingeschlagen wurde. Oben war ein faustgroßes Loch.« Zur Veranschaulichung hielt Tully seine geballte Faust in die Höhe.
    »Ihr meint also, dass er die Person im Gebäude auch umgebracht hat. Aber wieso lässt er dann die Leiche neben dem Müllcontainer liegen?«
    »Vielleicht war der drinnen nur ein armer Schlucker, der dort zufällig seinen Schlafplatz hatte. Es könnte ein Obdachloser sein, der ihn gesehen hat«, mutmaßte Racine und zuckte ebenfalls mit den Schultern.
    Eigentlich konnten sie keine von Maggies Fragen be antworten, ehe sie nicht die Spuren zusammengefügt oder erfahren hatten, wer die Opfer waren.
    Maggies Handy klingelte. Sie zog es heraus und wollte schon die Mailbox anspringen lassen, als sie die Anruferkennung sah. Sie warf Tully einen Blick zu.
    »Hast du es Gwen erzählt?«
    »Ich habe sie seit Mitternacht nicht mehr gesprochen.«
    »Racine?«
    »Gwen Patterson ist nicht in meinem Kurzwahlspeicher.«
    »Aber Ben schon?«
    Racine riss die Augen weit auf. Erwischt. Sie drehte den Kopf weg und hob beide Hände. Alles Leugnen war zwecklos.
    Maggie nahm das Gespräch an.
    »Hi, Gwen.«
    »Ist alles okay?«
    »Mir geht es gut. Ein paar Stiche, mehr nicht. Wie in aller Welt hast du davon gehört?«
    »Ich hab die Nachrichten gesehen. Sie haben das Feuer gezeigt. Und dann warst du im Bild, wie du versucht hast, dem Team die Kamera abzunehmen.«
    »Das haben sie in den Nachrichten gezeigt?« Maggie sah zu Tully, der eine kleine Kassette aus seiner Manteltasche zog.
    »Gerade als du sie etwas fragen wolltest, ist hinter dir ein Gebäude explodiert und in Flammen aufgegangen. Sie haben gesagt, dass du ins Krankenhaus gebracht wurdest. Geht’s dir wirklich gut? Und wieso höre ich davon aus dem Fernsehen? Oder muss ich warten, bis Jeffery Cole heute Abend sein Porträt über dich bringt, ehe ich mehr erfahre?«
    »Porträt?«
    »Eine volle Stunde lang. Entweder ist er fasziniert von dir, oder du hast ihn mächtig geärgert.«
    Ausgerechnet jetzt signalisierte das Handy, dass ein zweiter Anrufer wartete.
    »Ich kriege noch einen Anruf, Gwen. Ich melde mich später.«
    »Geht es dir wirklich gut?«
    Sie zögerte zu lange, deshalb fügte Gwen hinzu: »Pass auf dich auf.«
    Maggie nahm den anderen Anruf an, ohne aufs Display zu sehen.
    »Maggie O’Dell.«
    »O’Dell, ich habe gerade gehört, was passiert ist.«
    Es war ihr Chef. Assistant Director Kunze klang nicht wütend; weit schlimmer: Er klang besorgt.

18
    »Du hast mir nichts von einem Porträt gesagt.«
    Sam Ramirez lief in dem engen Tonstudio auf und ab. Ihr Beitrag über den Brand heute Morgen hatte landesweit die Runde gemacht.
    »Big Mac findet die Idee klasse«, antwortete Jeffery. Er hockte neben Abe Nadira, dessen lange Finger über die Computertastaturen huschten, als wären es Musikinstru mente.
    Gemeint war der neue Senderchef Donald Malcolm, den man mit der Programmleitung beauftragt hatte, als die Einschaltquoten im letzten Jahr eingebrochen waren.
    Dann sagte Jeffery zu Nadira: »Du kannst doch auf das Material von unseren anderen Senderbüros zugreifen, oder?«
    »Ja, auf das und auf einige überregionale Quellen.«
    »Jeffery, beim FBI sind sie sowieso schon angefressen, weil ich ihnen den Film von heute Morgen nicht gegeben habe. Willst du es dir ernsthaft mit einer vom FBI verscherzen?«
    »Sie steht auf mich, Sam. Du hast sie

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