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Erloschen

Erloschen

Titel: Erloschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Brandstifter so schnell wieder zugeschlagen hatte.
    »Haben wir noch einen Brand?«, fragte sie gleich.
    »Sozusagen einen Großbrand. Schalt CNN ein.«

31
    »Woher hat er die ganzen Bilder?«
    Maggie fühlte sich weniger wütend als verraten, und ihr war ein bisschen schlecht.
    »Wo hat er das von dir im Cocktailkleid gemacht?« Racine blieb in der Leitung, während sie zusahen, wie Jeffery Cole Maggies Leben vor der Welt enthüllte. Selbst ein Foto von ihren Eltern hatte er.
    »Ich wüsste nicht, dass ich dich schon mal in einem Kleid gesehen habe«, sagte Racine, als Maggie schwieg.
    »Das war auf einer Silvesterfeier der Kanzlei meines Exmannes. Sie haben mir an dem Abend gratuliert und mich in der Firma begrüßt. Greg hatte mir einen Job als Fallermittlerin besorgt.«
    »Du wolltest in Klagefällen ermitteln?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich hatte ja keine Ahnung. Es sollte eine Überraschung sein. Greg fand es furchtbar, dass ich FBI -Agentin bin.«
    »Vielleicht fand er es nur furchtbar, dass du dich mit Mördern herumschlagen musst.«
    »Nein, er konnte es nicht leiden, keine Kontrolle über mich zu haben, dass ich nicht so schön sauber und ordent lich war wie der Rest seines Lebens.«
    Es trat eine unangenehme Pause ein.
    »In dem kleinen Schwarzen siehst du richtig scharf aus.« Racines müder Scherz machte es nur noch schlimmer.
    Vor Jahren hatte Julia Racine ihr einmal ein eindeu tiges Angebot gemacht, doch es war ihnen gelungen, die Sa che zu vergessen und Freundinnen zu werden. Das mochte teils auch dem Umstand zu verdanken sein, dass Racine Maggies Mutter gerettet hatte, als die einen Selbst mord versuch unternahm, und Maggie Racines Vater vor einem Mörder beschützt hatte. Beide Frauen waren mit einem alleinerziehenden Elternteil aufgewachsen, und vielleicht war es diese Leerstelle in ihrem Leben, die sie zusammenschweißte.
    Kaum dachte Maggie an ihre Mutter, kam ihr die Frage in den Sinn, ob Jeffery Cole einige der Fotos von ihr haben könnte.
    »Warum tut er so etwas?«, fragte Maggie.
    »Du hast ihn geärgert, und das hat sein Interesse ange stachelt. Übrigens, ich wusste gar nicht, dass du in Quantico Forensik studiert hast. Ich bin beeindruckt. Das bieten sie heute gar nicht mehr an, oder?«
    »Ist das überhaupt legal? Darf er einfach eine Biografie von einer FBI -Agentin senden?«
    »Weiß nicht. Frag deinen Ex.«
    »Sehr witzig.«
    »Das war kein Scherz. Er müsste es wissen.«
    »Zu spät. Sie senden es ja schon.«
    »Ja, aber du könntest den zweiten Teil verhindern.«
    »Bitte sag mir, dass das ein Witz ist.«
    »Nein, ernsthaft. Morgen Abend kommt der zweite Teil. Du bist quasi eine Wochenendserie. Ich nehme den zwei ten Teil auf.«
    »Unglaublich.«
    »Aber es gibt noch etwas Spannendes.« Racine musste gespürt haben, dass es Zeit für einen Themenwechsel wurde. »Cornell Stamoran war bis vor elf Monaten Wirtschaftsprüfer bei Greevey, Miles and Holden. Das ist eine der größten Beratungsfirmen im District. Ihre Klientenliste liest sich wie das Who’s Who.«
    »Und wie konnte ihm sein Pass geklaut werden?«
    »Keine Ahnung. Er war nicht zu Hause, also konnten wir ihn nicht fragen. Der Vermieter sagt, dass er schon seit Monaten nicht mehr da war und auch keine Miete mehr bezahlt. Und in der Steuerberatungskanzlei weiß keiner, wo er ist. Greevey sagt, dass er eines Tages einfach nicht mehr aufgetaucht ist. Er meinte, Stamoran hätte ein Alkoholproblem gehabt.«
    »Könnte es sein eingeschlagener Schädel sein, der in dem Brandhaus gefunden wurde?«
    »Möglich ist alles.«
    Maggies Telefon piepte.
    »Ich kriege gerade noch einen Anruf. Bleibt es bei der Autopsie morgen früh?«
    »Neun Uhr, hat Stan gesagt. Ich sehe dich dort.« Damit legte Racine auf.
    Maggie blickte auf das Display und sah, dass der Anrufer Benjamin Platt war. Lächelnd nahm sie das Gespräch an.
    »Hast du das kleine Schwarze noch?«
    Es war nicht unbedingt die Begrüßung, die sie erwartet hatte. Ein komisches, aber angenehmes Gefühl regte sich in ihrem Bauch.
    »Tja, mit der Frage ist dir Racine zuvorgekommen.«
    »Was beweist, dass wir beide einen guten Geschmack haben.«
    Sie überlegte, ob sie ihm sagen sollte, wie sexy er heute Morgen in der Galauniform ausgesehen hatte. Aus irgendeinem Grund ließ sie es bleiben, stand auf und fing an, im Wohnzimmer auf und ab zu gehen. Dabei blickte sie zur Verandatür. Der Regen war stärker geworden.
    »Wie geht es dir?«, fragte Ben.
    Natürlich machte er sich

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