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Erloschen

Erloschen

Titel: Erloschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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ein Job. Könnte der Mann allen Ernstes seine ganze Karriere wegen eines einzigen Fehlers ruinieren?
    Harvey zog nach links. Der Labrador wollte über die Straße, die Nase nach vorn gereckt.
    »Riechst du ihn, Harv?«
    Er ließ sich von dem Hund führen, erlaubte ihm, an der Leine zu zerren, und folgte ihm. Harvey trottete hinüber auf den Gehweg und an einem Kiefernwäldchen entlang zu einem riesigen Haus im Kolonialstil an der Ecke. Noch ehe sie am Zaun waren, begriff Patrick, was Harvey hergelockt hatte. Es war nicht Jake, sondern der Duft gegrillter Steaks.
    Der Mond ging schon hinter dem Kiefernwäldchen auf, als sie wieder zurückmarschierten. Vielleicht war Jake ja bereits von alleine nach Hause gekommen. Früher hatte Patrick sich immer einen Hund gewünscht, aber seine Mutter wollte es nicht. Sie sagte, ein Hund wäre eine zu große Verantwortung für ihn. Dabei hatte Patrick sich nach der Gesellschaft gesehnt, nach jemandem, der ihn an der Tür begrüßte, wenn er nach der Schule in ein leeres Haus kam. Leider hatte seine Mutter wohl recht: Er war unfähig, die Verantwortung für ein anderes Lebewesen zu übernehmen.
    Maggies Jeep Grand Cherokee parkte in der Einfahrt, und Jake hoffte, er fände sie drinnen zusammen mit Jake. Aber er hatte Pech. Sie stand in der Küche und sah in den Kochtopf, den er auf kleiner Flamme vor sich hin schmoren hatte lassen.
    »Warst du mit den Jungs spazieren?«, fragte sie, als Patrick hereinkam. Sie trug ihren Bademantel und hatte noch nasses Haar vom Duschen. Als sie sich zu ihnen umdrehte und sah, dass er nur Harvey bei sich hatte, erstarb ihr Lächeln. »Er ist wieder weggelaufen«, sagte sie. Es war keine Frage. Sie wusste sofort Bescheid.
    »Tut mir ehrlich leid.« Was sollte er sonst sagen? »Wir haben überall gesucht. Zweimal.«
    Sie wollte ihre Panik verbergen, drehte sich schnell weg, doch Patrick hatte sie in ihren Augen aufblitzen sehen.
    »Vielleicht hätte ich ihn nie mit herbringen dürfen. Er ist zu weit weg von allem, was er kennt.«
    »Er ist ein kluger Hund. Er findet wieder zurück.«
    »Falls er will.« Immer noch war sie von ihm abgewandt, aber ihre Stimme klang traurig. Das war mehr als die Sorge um einen verlorenen Hund. Es ging tiefer, und sie wollte nicht darüber reden. Außerdem sah sie erschöpft aus.
    Sie zeigte zum Herd. »Das riecht lecker.«
    »Ich wollte dich verwöhnen. Hast du Hunger?«
    »Und wie!«
    Sie bückte sich, um Harvey die Leine abzunehmen und ihn zu knuddeln. Der Hund schnupperte an ihrem Nacken und begann zu winseln.
    »Fehlt ihm was?« Patrick zog die Auflaufform aus dem Ofen, linste unter den Deckel und schob sie wieder hinein.
    »Der Blutgeruch macht ihn nervös.« Sie streichelte den Hund, um ihn zu beruhigen.
    »Und wieso soll er … Oh, Mist, bist du verletzt?«
    »Schon gut. Es sind bloß ein paar Stiche.«
    »Was ist passiert?«
    »Ein zweites Feuer hat einige Fenster und Teile vom Gebäude weggesprengt.«
    »Immer wieder ärgerlich, so was, nicht?«, scherzte Patrick.
    »Ja, ich schätze, du kennst solche Sachen«, sagte sie, als würde ihr erst jetzt wieder einfallen, dass er Feuer wehrmann war.
    Patrick versuchte, es nicht persönlich zu nehmen. Er holte eine Flasche Shiraz aus dem Kühlschrank und hielt sie Maggie hin.
    »Kein teurer Wein, aber sehr vollmundig. Ich dachte, das Etikett gefällt dir.«
    »Shoofly?«
    »Ist ein australischer Wein.« Er neigte die Flasche, damit sie die Aufkleber auf dem Korken und das Etikett sehen konnte.
    »Da ist ja eine Schmeißfliege drauf abgebildet.«
    »Ja, die Australier haben einen schrägen Humor. Willst du ein Glas?«
    »Klar.«
    Sie guckte ihm zu, wie er eine Vorspeisenplatte mit Oliven, Käsewürfeln und italienischer Salami anrichtete. Dann entkorkte er den Wein und schenkte zwei Gläser ein.
    »Du hast dich ja richtig ins Zeug gelegt«, sagte sie und steckte sich eine Olive in den Mund.
    »Hör mal, ich weiß, dass du gerade versuchst, dich wegen Jake nicht aufzuregen, aber ich hätte besser aufpassen müssen. Du darfst wirklich stinkwütend auf mich sein.«
    Er reichte ihr ein Weinglas, und sie trank beinahe die Hälfte in einem Schluck. Patrick staunte. Diese Seite an Maggie kannte er noch gar nicht. Anscheinend achtete sie sehr darauf, was er von ihr mitbekam und was nicht.
    »Es ist nicht deine Schuld, Patrick. Er ist mir auch schon abgehauen, manchmal gleich nachdem ich ihn in den Garten gelassen habe. Für mich ist mein eingezäuntes Grundstück eine sichere

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