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Ermittler in Weiß - Tote sagen aus

Ermittler in Weiß - Tote sagen aus

Titel: Ermittler in Weiß - Tote sagen aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgan Dürwald
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Wertgegenstände schienen den Täter nicht interessiert zu haben. Schließlich: wo hatte er die Tatwerkzeuge gelassen? Beim Taschenmesser konnte man vermuten, dass er es sicher wieder eingesteckt hatte. Aber das Schlagwerkzeug? Seine Identifizierung konnte uns vielleicht zum Täter führen. Nach der Sektion wurde die gesamte Wohnung nochmals gründlich untersucht, darunter insbesondere die Besenkammer, die am Vortag nur flüchtig besichtigt worden war. Dabei fiel uns ein abgebrochener Besenstiel auf, dessen Bruchende in etwa den schrägen Verlauf aufwies, wie wir ihn auch in den Platzwunden vorgefunden hatten. Da am unteren Ende deutliche Blutspuren zu erkennen waren, handelte es sich womöglich um das Tatwerkzeug. Wir entnahmen Proben von den Blutspuren, um die Blutgruppe mit der der Getöteten zu vergleichen. Die Kriminalisten sandten den Besen ins Labor, um ihn nach Fingerabdrücken untersuchen zu lassen. In beiden Fällen erlangten wir brauchbare Ergebnisse: Die Blutgruppe ließ sich gut feststellen und stimmte mit der der Toten überein. Die Kriminalisten fanden auswertbare Fingerabdrücke, die nicht von der Toten stammten. Jetzt musste nur noch herausgefunden werden, wer diese Fingerabdrücke hinterlassen hatte. Da sich gleich zu Beginn der Untersuchungen die im parterre wohnende Frau durch ihr eigenartiges Benehmen verdächtig gemacht hatte, wurde sie gründlich überprüft. Es stellte sich heraus, dass sie wegen Diebstahls mehrfach vorbestraft war. Da sie sich bei ihren Aussagen zudem des öfteren in Widersprüche verwickelte, wurde sie zunächst vorläufig festgenommen, obwohl sie immer wieder behauptete, mit dem Tod der Frau H. nichts zu tun zu haben. Zwei Tage später lag das Ergebnis der Untersuchung des Besenstiels vor und ergab, dass die vorläufig Festgenommene nicht der Verursacher der Fingerabdrücke war. Sie wurde aus der Haft entlassen, und die Suche nach dem Täter musste wieder von vorn beginnen. Den Kriminalisten blieb nichts anderes übrig, als von allen Personen in der Umgebung der Frau H. Vergleichsfingerabdrücke zu nehmen, darunter - eigentlich nur der Vollständigkeit halber - auch di£ von Frieda M. und ihrem Sohn. Überrascht stellten sie beim Vergleich mit den Abdrücken auf dem Besenstiel fest, dass diese Abdrücke mit denen des Sohnes von Frieda M. übereinstimmten. Daraufhin wurde seine Kleidung, die er am Tage der Tat getragen hatte, untersucht, wobei sich noch reichlich Blutspuren vor allem an der Hose fanden, obwohl der Versuch gemacht worden war, sie auszuwaschen. In zwei Fällen ließen sich auch noch die Blutgruppeneigenschaften nachweisen, die mit denen der Toten übereinstimmten. Mit diesen Ermittlungsergebnissen konfrontiert, legte der Sechzehnjährige ein umfassendes Geständnis ab. Er hatte zwar gehört, dass Frau H. aus der Heilstätte entlassen werden sollte, wusste aber nicht genau, wann. Da er glaubte, dass sie erst einige Tage später nach Hause kommen würde, war er über den Balkon in die Wohnung eingestiegen, um nach Geld zu suchen. Er hatte sich schon lange einen Diaprojektor gewünscht und benötigte das Geld sofort, weil ein derartiges Gerät gerade im Fotogeschäft vorrätig war. Als er im Wohnzimmer nach Geld suchte, war er zu seinem Entsetzen von der Wohnungseigentümerin überrascht worden. In seinem ersten Schreck griff er nach dem erstbesten Gegenstand - dem Besen - und schlug damit zu. Nachdem dieser bereits beim ersten Schlag zerbrochen war, prügelte er mit dem abgebrochenen Stiel weiter auf die um Hilfe rufende Frau ein, bis diese verstummte und zu Boden fiel. Erst danach wurde ihm bewusst, was er angerichtet hatte. Er führte sich auch vor Augen, dass die Frau ihn gesehen hatte und - da sie ihn kannte - sicherlich anzeigen würde. Bei seinem weiteren Verhalten ließ er sich nach eigener Aussage von Vorbildern aus billigen Kriminalschmökern, die er in großer Zahl verschlungen hatte, leiten. Wie dort oftmals geschildert, wollte auch er die unliebsame Zeugin kaltmachen, damit sie ihn nicht verraten könnte. Er erinnerte sich an das Taschenmesser, das er immer bei sich trug. Da es ihm geeignet schien, stach er mehrmals mit aller Wucht auf die bewusstlose Frau ein, bis er glaubte, dass sie tot sei. Dann stellte er den zerbrochenen Besen in die hinterste Ecke der Besenkammer, ohne daran zu denken, dass er Fingerabdrücke hinterlassen haben musste. Hektisch suchte er im Wohnzimmer nach Geld, wobei er lediglich 40 Mark fand. Da diese Summe aber für den

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