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Ermittler in Weiß - Tote sagen aus

Ermittler in Weiß - Tote sagen aus

Titel: Ermittler in Weiß - Tote sagen aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgan Dürwald
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Einschussöffnungen im Bereich der linken Schulter zu erkennen waren. Die drei einschussähnlichen Öffnungen kamen dadurch zustande, dass der Offizier sich nach dem ersten Schuss, der ihn offenbar gar nicht getroffen hatte, sondern als Steckschuss im Schrank landete, hatte fallen lassen. Als er wieder aufstehen wollte, den Oberkörper hob und sich dabei mit den Armen abstützte, bildete die Haut im Bereich der linken Schulter eine Falte, die zunächst durchschossen wurde, bevor das Geschoss in den Körper ein- drang. Durch die Hautfalte kam es sowohl zu einem Einschuss als auch zu einem Ausschuss. Danach drang das Geschoss erneut in den Körper ein und verursachte die tödliche Herzverletzung. Abschließend bleibt festzuhalten, dass die beiden Polizisten bei der Festnahme leichtsinnigerweise versäumt hatten, den Verdächtigen auf Waffen zu untersuchen. Ja, sie hatten ihm sogar gestattet, unbeaufsichtigt in das Schlafzimmer zu gehen und den Mantel zu holen. Bei dieser Gelegenheit konnte er die Waffe an sich nehmen, wie sich nach seiner erneuten Festnahme, die bereits einen Tag nach der Tat erfolgte, herausstellte. Schlag oder Schuss? Spaziergänger entdeckten in einem Waldgebiet etwas abseits vom Weg die Leiche eines uniformierten Mannes, dessen Gesicht und Hände blutüberströmt waren. Sie informierten sofort die zuständige Polizeidienststelle, die umgehend mit ihren Spezialisten am Fundort erschien und die Untersuchungen aufnahm. Da der Tote seinen Ausweis bei sich trug, war die Identität bald geklärt. Es handelte sich um einen Offizier, worauf die Uniform bereits hingedeutet hatte. Der Schädel wies eine fast über die gesamte Breite des Kopfes reichende Platzwunde auf, sodass der weitgehend zertrümmerte Schädelknochen darunter zu sehen war. Bei ihrer ersten Reaktion waren sich die Kriminalisten sicher, dass dem Mann der Schädel eingeschlagen worden war Dann bemerkten sie aber an der rechten Schläfe eine rundliche Hautöffnung, die eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Schussverletzung hatte. Außerdem lag nicht weit vom Toten eine Pistole, bei der es sich, wie sich später herausstellte, um dessen Dienstwaffe handelte. Offensichtlich war aus ihr auch geschossen worden. Um endgültig Klarheit zu bringen, ob der Tote nicht nur erschlagen, sondern auch noch erschossen worden war, musste auf jeden Fall die Gerichtsmedizin herangezogen werden. Deshalb wurden wir informiert und fuhren am nächsten Tag zur Sektion in den Ort am Südhang des Thüringer Waldes. Beim Toten handelte es sich um einen etwa 35jährigen Mann, dessen Schädeldach weitgehend zertrümmert war. Die Sektion zeigte, dass nicht nur eine Knochenbruchlinie vorhanden war, sondern das Schädeldach in mehrere Knochenbruchstücke zerfiel. Aber auch die Schädelbasis wies mehrere Brüche auf. Das Gehirn war weitgehend zerstört, ließ aber doch noch einen von der linken zur rechten Schläfe verlaufenden schuss-kanalähnlichen Bezirk erkennen. An der linken Schläfe befand sich ein relativ großer rundlicher und sternförmiger Hautdefekt, der für den Fachmann wie die Einschusswunde bei einem absoluten Nahschuss aussah. Auf der Innenseite des Schädelknochens war die für einen Einschuss typische trichterförmige Erweiterung des Knochen- durchschusses zu erkennen. Als wir uns die Wunde an der linken Schläfe näher ansahen, stellten wir zudem unter der Haut - um die fragliche Einschussöffnung herum - eine schwärzliche Substanz fest, die wie Pulverschmauch aussah. Es handelte sich also tatsächlich um die Einschussöffnung eines absoluten Nahschusses mit der dazugehörigen Schmauchhöhle. Die Untersuchung der Hände des Toten ergab an der linken Hand ebenfalls Pulverschmauch. Das sprach dafür, dass der Tote sich den Schuss in selbstmörderischer Absicht selbst beigebracht hatte. Es musste nur noch die Frage geklärt werden, ob er Linkshänder war, da der Einschuss auf der linken Kopfseite lag. Letzteres wurde durch die Ehefrau des Offiziers bestätigt. Sie sagte zudem aus, dass ihr Mann in letzter Zeit des öfteren Selbstmordabsichten geäußert hatte, die von ihr nicht ernst genommen worden waren. Da die Laboruntersuchungen bestätigten, dass es sich bei den schwärzlichen Spuren tatsächlich um Pulverschmauch handelte, bestand am Selbstmord des Offiziers kein Zweifel. Nur ein Unfall? Der Dienst auf dem kleinen Polizeiposten in der Gemeinde Z. war eigentlich recht angenehm. Große Ereignisse, die Aufregung verursachen, gab es nicht. Die Polizisten

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