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Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Titel: Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Therese Philipsen
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während er in das Erdloch starrte und die Bilder der Leichenteile in seinem Kopf wieder aufblitzten.
    Eigentlich hätte man gar nicht so tief zu graben brauchen, dachte er und verdrängte den morbiden Gedanken gleich wieder, während er nach unten starrte.
    Lind leuchtete die Wände des Lochs ab.
    »Hm … hier auch nicht«, sagte er von der anderen Seite des Raumes. »Dafür aber …«
    »Was denn?«
    Lind erhob sich, streckte sich zu seiner vollen Länge und sah auf ihn hinab.
    »Keine einzige Blutspur.«
    Roland zog die Augenbrauen zusammen, dabei wollte er sich diese schlechte Angewohnheit doch eigentlich abgewöhnen, weil er meinte, dabei selbst irgendwie wie ein Kleinganove auszusehen. Nur leider nicht wie Jack Nicholson. Eher wie der schräge Typ vom Wetterbericht.
    »Ist hier sauber gemacht worden?«, fragte er.
    Lind musterte die Wände im Licht seiner Lampe.
    »Nee, im Gegenteil. Die Wände sind voller …«
    Roland spürte, wie es ihm kalt den Rücken hinunterlief, als Lange Lind mit einem dicken Wattetupfer etwas Rötliches von der Wand kratzte. Er schaute auf seinen Finger und dann zu Lind hin.
    »Guck mal!«
    Lind leuchtete mit der Lampe auf seinen Finger. Beim Anblick der kleinen roten Klumpen drehte sich Roland der Magen um.
    »Was ist das?«
    Lind verstaute den Wattetupfer in einer kleinen Plastiktüte. Dann nahm er einen neuen, wischte ein paar Klümpchen von Rolands Finger und steckte ihn in einen weiteren Beutel.
    »Die Reste von unserem Albino.«
    Roland versuchte den Kloß in seinem Hals herunterzuwürgen.
    »Wie meinst du das?«
    Lind sah ihn an.
    »Das sind kleine Fleischstückchen.«
    Roland spürte, wie alles in ihm aufschrie. Draußen war es ruhig, doch das Innere des Hauses wirkte wie der Vorhof zur Hölle. Roland war einiges gewöhnt und hatte schon andere blutige Tatorte gesehen, aber das hier war das reinste Schlachtfest. Mit Menschenfleisch an den Wänden.
    Er bekam keine Luft mehr und stürzte nach draußen, wo er sich übergab.
    »Nur Kaffee?«, fragte Lind in Anbetracht des Erbrochenen.
    Roland brummte.
    »Und eine Banane«, murmelte er, spülte sich den Mund mit Wasser und spuckte aus. Dann goss er Wasser aus der Flasche auf das Erbrochene, um es von der Straße ins Gras zu spülen. Mit dem Rest wusch er sich die Hände.
    »Du ernährst dich jetzt also gesünder?«
    Roland räusperte sich, als wollte er noch mehr aus seinem Magen herauswürgen.
    »Genau«, sagte er und nahm die leere Wasserflasche mit zum Auto. Das tat er, er hatte eingesehen, dass er seinen alten Lebensstil nicht weiterführen konnte, ging joggen und aß morgens Obst zum Frühstück. Man hatte tatsächlich mehr Energie, wenn man sich gesund ernährte und Sport trieb, das spürte er jetzt. Und das Resultat war zu sehen. Er war nicht nur schneller, sondern sah auch besser aus.
    Anders Lind legte die Lampe zurück in den Kofferraum. Dann hielt er inne und sah noch einmal zum Haus. Roland folgte seinem Beispiel und fragte sich einen Moment lang, ob sie dasselbe dachten.
    Das hier würde kein leichter Fall. Ihr Täter hatte keine Spuren hinterlassen, und wenn er den richtigen Kalk verwendet hätte, wäre sein Verbrechen wohl nie aufgedeckt worden. Die Frage war nur, ob er noch einmal zuschlagen würde.
    »Kannst du in deinem Zustand fahren?«, fragte Lind, als er den Kofferraumdeckel zuwarf.
    Roland schnaubte, steckte den Schlüssel ins Schloss und ließ den Motor mit einem Dröhnen an.
    »Haben wir gefunden, wonach wir gesucht haben?«, fragte er, als Lind sich gesetzt hatte.
    Lind nickte.
    »Ja, mehr oder weniger«, sagte er mit einem Lächeln, während der Truppenübungsplatz langsam hinter ihnen verschwand, bis er nur noch ein Umriss am Horizont war.
    »Ist das unser Tatort?«, fragte Roland und bog in Richtung Umgehungsstraße ab.
    »Auf jeden Fall der Ort, an dem er zerstückelt worden ist. Der Tatort aber wohl eher nicht.«
    »Das musst du mir erklären.«
    »Die Fleischstücke an den Wänden zeigen deutlich, dass er hier zerlegt worden ist. Das muss eine ziemliche Sauerei gewesen sein. Vermutlich wurde es mit einem großen Messer oder einer Axt gemacht. Auf jeden Fall wurde mit einer Wahnsinnskraft vorgegangen, so dass das Fleisch in alle Richtungen gespritzt ist.« Lind machte eine Pause.
    »Aber da es keine Blutspuren gibt, muss er auf jeden Fall schon tot gewesen sein, als er zerstückelt wurde.«
    Roland hörte das Rauschen des Verkehrs auf der Umgehungsstraße. Es klang weiter entfernt, als es in

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