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Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Titel: Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Therese Philipsen
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und ihn nicht besuchen dürfen, um sich nicht zu verraten, denn dann wäre er aus dem Fall raus gewesen. Plötzlich verstand Liv sein Verhalten in der vergangenen Woche.
    »Weißt du etwas über ihr Verhältnis zueinander?«, fragte sie und dachte, dass er ihr vielleicht eine Antwort darauf geben konnte, warum Vater und Sohn anscheinend nichts miteinander zu tun hatten. Zu Livs Verdruss seufzte Miroslav aber bloß und schüttelte den Kopf. Dann sagte er, dass er die Berichte gelesen, die beiden aber komplett anders in Erinnerung hatte. Als liebevollen Vater und Sohn, die zusammenhielten, weil sie wussten, wie zerbrechlich das Leben war.
    »Wann hast du sie zuletzt gesehen?«
    »Kurz bevor sie nach Sønderborg gezogen sind, 2001«, sagte Miroslav. Sie hatten ein paar Jahre lang in Århus im Block hinter seinem gewohnt. Damals hatte Esad Nuhanovic im Skejby-Krankenhaus gearbeitet.
    »Aber dann hat er diese Praxis hier gefunden, die günstig zu haben war, und er konnte sich endlich seinen Traum von einer Arztpraxis im eigenen Haus erfüllen.«
    »Hast du sie niemals hier besucht?«
    »Nein. Wir hatten das geplant, aber du weißt ja … die Zeit vergeht, nicht wahr?«
    Liv nickte. Sie wusste genau, wovon er sprach.
    »Wann hast du zuletzt mit ihm gesprochen? Habt ihr Kontakt gehalten?«, fragte sie und dachte an mögliche Telefonate oder Briefe.
    »Nicht wirklich. Wir haben ein paarmal telefoniert, aber sie hatten ihr Leben und ich meins.«
    Liv nickte.
    »Aber vor etwa zwei Wochen hat Esad mich tatsächlich angerufen.«
    Liv sperrte die Augen auf.
    »Warum hast du das nicht erzählt?«, fragte sie. »Worüber habt ihr gesprochen?«
    »Es war nur eine Nachricht auf meinem Anrufbeantworter. Nichts Besonderes. Nur dass er mit mir sprechen wollte. Ich wollte zurückrufen, habe es dann aber vergessen. Ich habe erst wieder daran gedacht, als wir den Fall hier bekamen. Da habe ich gedacht, dass ich bei ihm wohnen und dabei endlich mal wieder anständig mit ihm reden könnte. Also habe ich zigmal versucht, ihn anzurufen, aber er ist nie ans Telefon gegangen. Jetzt weiß ich ja warum.«
    Verdammt, dachte Liv, während ihr gleichzeitig durch den Kopf ging, wie wütend Miroslav auf sich selbst gewesen sein musste, ihn nicht sofort zurückgerufen zu haben.
    »Was ist mit der Mutter des Jungen?«
    Zwischen Miroslavs Augenbrauen hatte sich eine Falte gebildet, die er oft bekam, wenn er sich Sorgen machte.
    »Was soll mit ihr sein?«
    »Hast du sie gekannt?«
    »Ich kannte keinen von ihnen, bis wir der serbischen Miliz gegenüberstanden. Sie waren wie ich getäuscht worden.«
    »Habt ihr nie über seine Frau gesprochen?«
    Er schüttelte langsam den Kopf und sagte, sie hätten über so einiges nicht gesprochen.
    »Bestimmte Dinge muss man vergessen.«
    »Und über bestimmte Dinge muss man reden, bevor sie sich in einem aufstauen«, sagte sie leicht gereizt, dass er ihr offensichtlich nicht genug vertraut hatte, ihr diese Geschichte oder zumindest seine Sorgen anzuvertrauen. Sie hätte sie für sich behalten, wenn er so sicher war, dass sie keinerlei Bedeutung für die Ermittlungen hatten, dachte sie, während sie sich gleichzeitig sagte, dass sie jetzt ein wenig egoistisch war. Es ging schließlich nicht um sie.
    »Du hörst dich wirklich schon fast wie Anette an«, sagte er und lächelte sie an. Miroslav hatte ein schönes Lachen.
    »Das nehme ich mal als Kompliment«, sagte sie und nahm den letzten Zug von der Zigarette, bevor sie sie auf den Pflastersteinen austrat.
    Sie erhoben sich von der Bank und gingen wieder hinein. Liv hielt ihn fest, bevor sie an der Tür zum Präsidium waren.
    »Du bist dir sicher, nicht noch auf irgendwelchen Informationen zu sitzen, von denen wir wissen sollten?«
    Miroslav schaute ihr direkt in die Augen.
    »Ich wüsste echt nicht, was das sein sollte.«
    Drinnen grüßten sie kurz den Wachhabenden, der entspannt mit einer Tasse in der Hand mit einem Kollegen sprach. Auf dem Flur kam ihnen Roland entgegen.
    »Auch schon da?«, fragte er. »Seid ihr sicher, dass die Pause lang genug war?«
    Sie schauten sich wie zwei Schulkinder an, die hinter dem Fahrradschuppen geknutscht hatten, und nickten grinsend.
    »Was habt ihr gemacht?«
    Liv zögerte nicht.
    »Geredet, privat«, sagte sie mit einem Lächeln, von dem Roland sich anstecken ließ.
    »Gut«, sagte er und bat sie mit in das Verhörzimmer zu kommen, wie sie Raum zwei nannten.
    Liv folgte ihm, während Miroslav mit seinen Lippen ein stummes »Danke«

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