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Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Titel: Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Therese Philipsen
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eingeliefert wurde. Wie die Krankenschwester erzählt hatte, hatte er sich kurz zuvor vier Finger gebrochen. Wie das passiert war, wollte er nicht sagen, als er Samstagnacht auf der Unfallstation ankam. Er hatte auch eine angebrochene Rippe und war laut Personal »am ganzen Körper gelb und blau«. Außerdem schien jemand versucht zu haben, ihn mit einer Plastiktüte zu ersticken, überall im Gesicht hatte er Punktblutungen. Jacob Adamsen hatte aber trotzdem keine Anzeige erstatten wollen.
    »Irgendetwas muss er doch gesagt haben«, meinte Roland.
    »Eine Schlägerei«, waren seine einzigen Worte, und das Personal hatte das akzeptiert und in die Unterlagen aufgenommen.
    Roland sah nachdenklich in den Raum.
    »Unser Freund wurde also am Sonnabend überfallen und am Mittwochabend bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt, bei dem er auf der falschen Spur gefahren ist? Und dieser Typ fährt zufällig mit einer Machete im Auto herum?«
    Carsten unterbrach ihn und sagte, viele Zeugen hätten zwei Autos auf der entgegengesetzten Fahrbahn des Åbenråvejs gesehen. Er warf einen Blick in seine Aufzeichnungen.
    »Das eine war ein weißer Toyota Avensis, das andere ein dunkelblauer Audi A3«, sagte er und fügte hinzu, dass es laut Aussage mehrerer Zeugen so ausgesehen habe, als hätte der Toyota den Audi verfolgt.
    »Oder ihn gejagt?«, unterbrach ihn Roland.
    Carsten nickte.
    »Oder ihn gejagt«, bestätigte er.
    Roland sah zu Lange Lind.
    »Hattest du Zeit, die Autos aufzuspüren?«
    »Nur den Audi«, antwortete er. »Er wurde vor sechs Wochen als gestohlen gemeldet und gehört einem Familienvater hier auf Als. Über den Toyota wissen wir nichts. Den Zeugen zufolge hat er die Unglücksstelle sofort verlassen. Wir wissen nur, dass er weiß war. Kein Nummernschild oder Ähnliches. Aber wir haben ein Foto eines weißen Toyota Avensis an die Presse geschickt und hoffen auf Hinweise.«
    Roland fuhr sich mit der Hand ans Kinn und rieb sich gewohnheitsgemäß den Bart, ohne darüber nachzudenken.
    »Gute Arbeit, Jungs«, sagte er.
    »Was machen wir jetzt, Boss?«, fragte Miroslav.
    Roland seufzte und schaute wieder zur Tafel. Er versuchte, es vor sich zu sehen. Irgendwo direkt vor seiner Nase lag die Lösung, das wusste er, er sah sie nur noch nicht. Wo waren die Zusammenhänge?
    »Ich habe vielleicht eine Spur, der wir folgen können«, sagte Liv und fuhr sich mit einer Hand durch die struppigen Haare.
    »Nachdem Miroslav und ich aus dem Krankenhaus zurück waren, hatte ich die Idee, die Polizeiberichte von dem Sonnabend zu überprüfen, an dem sich Jacob Adamsen seine gebrochenen Finger geholt hat.«
    »Und?«
    Liv hatte tatsächlich eine Anzeige gefunden. Die Alarmzentrale hatte Samstagnacht den Anruf eines Paares entgegengenommen, das »entsetzliche Schreie« gehört hatte, als es an einem verlassenen Gebäude in Gråsten vorbeigegangen war. Ein Streifenwagen war hingeschickt worden, allerdings erst am nächsten Morgen, vorher war keiner verfügbar gewesen. Da das Gebäude leer stand, hatten sie alle Wohnungen untersucht und wirklich in einer Blutspuren gefunden. Ziemlich viel Blut. Die beiden Beamten hatten es dabei belassen, den Bericht geschrieben und in die Datenbank gestellt, erklärte sie.
    Und dort wäre er wahrscheinlich wohl auch unbemerkt geblieben, gäbe es nicht Liv Moretti, dachte Roland.
    Er schrieb auf die Tafel unter Jacob Adamsen »Soldat«, »überfallen?«, »dunkelblauer Audi«.
    »Und da ist noch etwas«, sagte Liv. Als sie im Krankenhaus waren, hatte sie sich nach dem anderen Soldaten, Christoffer Lorentzen, erkundigt, den man unten bei der Brücke aus dem Wasser gezogen hatte, und erfahren, dass es laut Obduktionsbericht ein Selbstmord mit einer Überdosis Tabletten war.
    »Und?«, fragte Roland, während er die Informationen zu der Wohnung und den Blutspuren auf der Tafel notierte. »Das wussten wir doch bereits.«
    »Sein Vorgesetzter hat der Polizei erklärt, er habe private Probleme gehabt.«
    Per Roland hörte auf zu schreiben und drehte sich wieder um.
    »Und was hat das mit unserem Fall zu tun?«, fragte er.
    »Zum einen ist Jacob Adamsen im Krankenhaus die ganze Zeit über bei ihm gewesen und nicht von seiner Seite gewichen, bis er für tot erklärt worden ist«, sagte Liv. »Und zum anderen fehlte Lorentzen die eine Hälfte seiner Hundemarke. Ihr wisst schon, der Teil, den die Kameraden mitnehmen sollen, wenn ein Soldat im Krieg stirbt. Ich denke nur, wenn er Selbstmord begangen hat, wer hat dann

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