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Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Titel: Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Therese Philipsen
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kollidiert.«
    Liv startete den Mercedes und wollte losfahren. Was hatte so ein Geisterfahrer denn mit ihrem Fall zu tun, fragte sie sich.
    »Hat er überlebt?«, fragte sie.
    »Ja, er wird es schaffen. Er ist noch nicht wieder bei Bewusstsein, liegt aber draußen im Sønderborg Krankenhaus. Im Kofferraum hat man eine Tasche mit einigem Werkzeug gefunden. Darunter ein Messer.«
    »Und?«, fragte Liv im gleichen verständnislosen Tonfall wie zuvor. Was hatte das mit ihrem Fall zu tun?
    »Ein Messer mit einem langen Blatt, wie wir es in diesen Breitengraden nur selten sehen. Eins, für das man einen Waffenschein braucht.«
    Livs Augen begegneten denen von Anette, während Roland ungeduldig darauf wartete, dass bei ihr der Groschen fiel.
    »Eine Machete?«

22
    G ibt es irgendeine Verbindung zwischen unserem Geisterfahrer und Vibeke Lytzen?«, fragte Per Roland am nächsten Tag in den Raum hinein, während er heftig auf ihr Foto an der Tafel klopfte.
    Es war später Nachmittag und Zeit für eine schnelle Zusammenfassung der Tagesarbeit. Roland hatte das Gefühl, dass sie den ganzen Tag kein Stück weitergekommen waren. Vielleicht war aber auch nur er selbst ins Stocken geraten. Ebenso wie die Welt draußen vor ihren Fenstern. Der Schneefall der Nacht hatte das ganze Land in Stillstand versetzt. Niemand kam von einem Ort zum anderen. Und das, obwohl man im Vorhinein gewusst hatte, dass es Schnee geben würde. Er selbst hatte sich den größten Teil des Tages drinnen im Kommandoraum aufgehalten, während der Rest des Sønderborger Präsidiums ausnahmsweise einmal aus seinem Dämmerschlaf erwacht und aktiv war. Schnee bedeutete immer jede Menge Unfälle auf den Straßen.
    »Nicht soweit wir bisher wissen«, sagte Liv.
    »Verflucht nochmal«, brummte er und schaute sie an, als wäre das alles ihre Schuld.
    Sie zuckte nur mit den Schultern und murmelte halblaut, dass das kein Grund sei, den Boten zu ermorden. Sie hätte doch bereits gesagt, dass Vibeke Lytzen aus der Schusslinie sei.
    »Sie hat ein Alibi«, argumentierte sie.
    Der Freund hatte sich jedoch noch nicht gemeldet, und Roland wollte es aus seinem eigenen Mund hören, bevor er sie von der Liste strich.
    »Was ist mit den Rockern? Auch wenn sie sich mit ihrem Liebhaber vergnügt hat, können die durchaus die Drecksarbeit für sie gemacht haben.«
    Liv schüttelte den Kopf.
    »Das glaube ich nicht. Zum einen gehen die anders vor. Die hätten ihn auf offener Straße liquidiert. Zum anderen glaube ich Vibeke Lytzen, wenn sie sagt, sie habe keinen Mord in Auftrag gegeben.«
    Roland war noch immer nicht überzeugt, ließ es aber erst einmal auf sich beruhen.
    Der Name des Geisterfahrers, Ja cob Adamsen, stand inzwischen auch auf der Tafel. Für einen kurzen Moment musste Roland an seinen Sohn Peter denken. Ein stechender Schmerz jagte durch seinen Magen. Der Junge hatte gerade erst seinen Führerschein gemacht und die Front vom Auto seiner Mutter bereits komplett zerlegt, weil er sich zu sehr auf einen vorbeifahrenden Ferrari und nicht auf den Verkehr konzentriert hatte. Es war kein Geheimnis, dass Jungs im Straßenverkehr am schlimmsten waren, und die meisten Unfälle passierten, wenn sie gerade erst den Führerschein hatten. Sie glaubten, wahre Meister im Autofahren zu sein, und ließen die Aufmerksamkeit schleifen. Nach Aussage der Ärzte im Krankenhaus hatte Jacob Adamsen Glück gehabt. Frontalzusammenstoß mit einem 14 Tonner, der Fisch geladen hatte. Der Fahrer des LKWs hatte versucht auszuweichen und Jacob Adamsens Audi nur an der rechten Vorderseite gerammt, was dem Jungen das Leben gerettet hatte.
    Unter Jacob Adamsen schrieb Roland »Machete«. Dann trat er ein paar Schritte zurück, setzte sich auf die Kante eines Schreibtisches und rieb sich den Bart. Es war, als säße man vor einer verschlossenen Tür, für die niemand den Schlüssel finden konnte.
    »Du und Miroslav, ihr wart im Krankenhaus. Was ist dabei herausgekommen?«, fragte er Liv und zeigte auf den Namen des bewusstlosen Autofahrers auf der Tafel.
    Liv sah zu Miroslav und gab ihm ein Zeichen zu übernehmen.
    Er las aus seinen Notizen.
    »Der Geisterfahrer heißt Jacob Adamsen. Er ist schwer verletzt und noch nicht wieder bei Bewusstsein. Zurzeit ist er Soldat.«
    »Das heißt, noch ein Unfall mit Verbindung zum Militär«, betonte Liv.
    Roland nickte.
    »Was gibt es sonst noch?«
    Miroslav berichtete, dass Jacob Adamsen die Hand in Gips gehabt hatte, als er nach dem Verkehrsunfall ins Krankenhaus

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