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Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Titel: Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Therese Philipsen
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Komm schon, raus damit.«
    Liv räusperte sich erneut und kratzte sich im Nacken.
    »Macht es nicht Sinn, zuerst mit den Taxi-Unternehmen zu sprechen? Wenn ein Taxi sie hierhergebracht hat, hat der Fahrer sie bestimmt vorher irgendwo aufgelesen, vielleicht vor einer Bar, in der sie den Alkohol gekauft haben. Und die in der Bar können uns möglicherweise eine Personenbeschreibung geben. Wenn das nicht schon der Taxifahrer tun kann.«
    Stille breitete sich aus.
    »Wie gesagt, das war nur so ein Gedanke.«
    Roland stimmte ihr zu, bevor er durch die Wohnung in Richtung Tür ging.
    »Irgendetwas ist in dieser Wohnung passiert, das vielleicht, vielleicht nicht der Grund war, warum unser Geisterfahrer mit gebrochenen Fingern, einer angeknacksten Rippe, Blutergüssen im Gesicht und blauen Flecken in der Notfallaufnahme aufgetaucht ist. Wenn es eine Verbindung zu ihm gibt, will ich wissen, was und wer dahintersteckt und was zum Teufel das mit unserem Toten zu tun hat.«
    Roland blieb vor Miroslav stehen und klapperte mit einem Satz Schlüssel. Sie gehörten zu Jacob Adamsens Wohnung in der Englandsgade in Odense. Er hatte sie bei seiner Einlieferung ins Krankenhaus in der Tasche gehabt, und die Krankenschwester hatte sie Liv gegeben, die sie an Roland weitergegeben hatte. Inzwischen war es ihm gelungen den Richter in Sønderborg zu überzeugen, dass eine Durchsuchung für ihre Ermittlungen unerlässlich war. Schließlich hatte Adamsen eine seltene Waffe im Kofferraum gehabt, bei der es sich durchaus um die Waffe handeln konnte, mit der ihr Opfer zerstückelt worden war.
    Miroslav fuhr, während Roland in Gedanken versunken auf dem Beifahrersitz saß. Miroslav hatte sich einen gewissen Ruf erworben, nachdem er das große Waffenlager in Århus entdeckt hatte. Der Mann war wirklich gut, dachte Roland, als er ihn aus den Augenwinkeln studierte.
    Miroslav hatte eine kleine Narbe unter dem einen Auge. Eine Erinnerung an den Krieg, sagte er immer. Seine Finger fuhren oft dorthin, ohne dass er sich dessen bewusst zu sein schien. Er war fast so groß wie Roland und ein paar Kilo leichter … okay, einige Kilos. Er wollte gern ein knallharter Bulle sein, war in Wirklichkeit aber ein guter Kerl. Doch in der letzten Zeit hatte sich etwas verändert. Als hätte sich ein schwarzer Schatten auf ihn gelegt, würde Roland sagen. Etwas mit seinen Gesichtszügen. Er sah so verdammt müde aus, hatte bei diesem Fall aber auch enormes Engagement gezeigt. Darüber freute Roland sich natürlich immer, doch andererseits war es auch wichtig, dass es noch Platz für etwas anderes als die Arbeit gab. Sonst brannte man aus.
    »Bei dir ist alles in Ordnung?«, fragte Roland.
    Miroslav lächelte und nickte.
    »Warum?«
    Roland zuckte mit den Schultern und verschränkte die Arme.
    »War bloß ‘ne Frage.«
    Jacob Adamsens Wohnung befand sich in einem modernen Gebäude am Hafen von Odense. Eins von denen mit Glasfassade, die nach und nach landesweit in allen Hafengebieten entstanden. Vor ein paar Jahren hatte Roland hier einen Fall gehabt. Eine junge Frau war tot im Hafenbecken gefunden worden, vergewaltigt und misshandelt, aber den Täter hatten sie nie gekriegt. Damals war auf der anderen Seite des Hafens noch ein leeres Baugrundstück gewesen. Jetzt stand dort ein Konferenzzentrum, und Roland hatte gehört, dass daneben ein neues Hotel hatte entstehen sollen, die Pläne jedoch auf Eis gelegt worden waren, bis es der Wirtschaft wieder besser ging. Die Adresse war teuer, aber auch für die Mittelklasse noch erschwinglich. Die Wohnungen waren seinerzeit nicht zu verkaufen gewesen. Mit dem Einbruch auf dem Wohnungsmarkt waren die Preise sturzflugartig gesunken, so dass sich inzwischen auch junge Leute, die wie Jacob Adamsen ihr Geld verdienten, mit gerade mal 24 Jahren eine tolle Adresse mit einer schönen Aussicht auf ein menschenleeres Hafengebiet leisten konnten.
    An dem Schlüsselbund waren sechs Schlüssel. Einer von ihnen öffnete ihnen die Haustür. Der Eingangsbereich war hell, wirkte aber unbewohnt, sah man von der Reihe der Briefkästen ab. Sie fanden seinen Namen an einem der Briefkästen. Wohnung 133.
    Roland öffnete mit einem anderen Schlüssel den Briefkasten. Der Großteil war Reklame, aber es gab auch einen Kontoauszug der Bank. Jacob Adamsen hatte seine Kreditkarte in diesem Monat nicht besonders oft verwendet. Nur wenige Käufe waren getätigt worden, die meisten an Kiosken, in Bars und Diskotheken, Pizzaläden und einer in einem

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